Zwischenfrüchte und ihre ackerbaulichen Vorteile
Das Anbauen von Zwischenfrüchten bietet Ihnen viele verschiedene Möglichkeiten, die Gesundheit Ihres Bodens positiv zu beeinflussen und damit unterstützen gleichzeitig den erfolgreichen Anbau Ihrer Hauptfrucht.
Von den vielen Vorzügen, welche Zwischenfrüchte bieten, haben wir für Sie die wichtigsten ackerbaulichen Vorteile skizziert.
Vorteile der KWS FIT4NEXT Zwischenfrucht-Mischungen auf einen Blick
- problemlose Integration in verschiedene Fruchtfolgen
- gute Durchwurzelung durch Kombination von Pfahl- und Büschelwurzeln
- Auflockerung der Fruchtfolge / Erhöhung der Artenvielfalt
- kräftige Jugendentwicklung – schneller Bestandesschluss
- Förderung des Bodenlebens
- hohe Biomasseaufwüchse über einen längeren Zeitraum
- sichere Bestandsetablierung bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen
- Bekämpfung von Schädlingen z. B. Nematoden durch eine längere vegetative Phase
- mögliche Erfüllung der Greening-Auflagen
Was sind Bodenerosionen?
Unter Bodenerosion wird die Verlagerung von Bodenteilchen an der Bodenoberfläche durch Wind und Wasser verstanden. Damit einher geht oft eine verminderte Bodenfruchtbarkeit.
Die Winderosion tritt meist in Regionen mit leichten Böden und / oder gehölzarmen Landschaften (hoher Anteil an Großflächen) auf. Feinste Bodenteilchen werden vom Wind aufgenommen, bis zu mehreren Metern transportiert und sammeln sich vor Hecken und Feldgehölzen an.
Ackerbauliche Probleme
In Hanglagen kann es durch Starkniederschläge oder langandauernde Niederschläge zur Wassererosion kommen. Der Regen nimmt die kleinen, transportfähigen Bodenpartikel auf, ggf. zerschlägt der Regen die Bodenaggregate vorher, und verschlämmt sie. Meist geschehen diese Arten von Erosion auf unbewachsenen Flächen.
Die Lösung
Eine geschlossene Pflanzendecke aus Zwischenfrüchten ist eine geeignete Gegenmaßnahme, die noch dazu für Cross Compliance (CC-Flächen) gilt. Je schneller sich ein Zwischenfruchtbestand etabliert, desto geringer ist die Gefahr der Bodenerosion.
Finden Sie bei uns Ihre ideale KWS FIT4NEXT-Zwischenfrucht-Mischung, um Bodenerosionen zu vermeiden.
Zwischenfrüchte dienen zahlreichen Lebewesen als Lebensraum und Nahrungsquelle. In der oberirdischen Blattmasse finden z.B. Vögel Schutz vor ihren Feinden. Hasen, Kaninchen, Insekten und Wild dient der Aufwuchs als Futter.
Die Bodenlebewesen ernähren sich hingegen von abgestorbenen Zwischenfruchtresten, von organischem Material, Pflanzenwurzeln, Kot von anderen Tiergruppen, Streu- und Ernteresten und leben an der Bodenoberfläche sowie im Erdboden.
Der anektische Regenwurm (Tiefgräber) kommt bspw. zur Nahrungssuche an die Oberfläche, zieht abgestorbene Pflanzenreste in das Erdreich und nutzt diese neben der Erde zur Futterverwertung. Gleichzeitig enthalten die Ausscheidungen dieses Regenwurms 5-mal mehr Stickstoff, 7-mal mehr Phosphor und 11-mal mehr Kalium als die umgebende Erde (Pfiffner et al 2013).
Beispielhafte Zersetzung eines Ölrettichblattes:

Quelle: KWS, verändert nach SCHÄCHTER, 1988
Aufteilung des Bodenlebens

Quelle: KWS, Abb. verändert nach DUNGER 1964 und BRAUNS 1968
Das Bodengefüge beschreibt die räumliche Anordnung der Bodenteilchen. Die Form, die Menge und der Zusammenhalt der Bodenbestandteile sind je nach Gefügeform variabel. Der Oberboden sollte möglichst aus einem Krümelgefüge bestehen sowie mit Ernterückständen und einer feinen Durchwurzelung durchsetzt sein. Ein Einzelkorn- oder Aggregatgefüge mit Makroporen ohne Schadverdichtung ist für den Unterboden anzustreben. Sind solche Strukturen gegeben, gilt es, diese durch den Anbau von Zwischenfruchtmischungen, die Förderung der Bodenlebewesen sowie oberflächennahe Einarbeitung der Ernterückstände zu erhalten.
Tiefwurzelnde Zwischenfrüchte (Senf und Ölrettich) können ungünstige Gefügeformen aufbrechen, sodass sich in dem Zwischenraum Luft, Wasser, Nährstoffe und Bodenlebewesen sammeln können. Es können neue Verbindungen zwischen den Bodenschichten geschaffen werden. Eine weitere Stabilisierung des Oberbodens erfolgt durch Wasserentzug der Zwischenfruchtwurzeln. Darüber hinaus festigen Bodenlebewesen das Bodengefüge durch ihre Ausscheidungen, welche Schleim- und Klebstoffe enthalten.
Wichtige Punkte der Unkrautunterdrückung
- Die Unkrautunterdrückung ist ein weiteres wichtiges Ziel des Zwischenfruchtanbaus. Die nicht erwünschten Unkräuter, -gräser sowie Ausfallgetreide sollten zwar keimen, aber durch die schnelle Entwicklung der Zwischenfrüchte am Wachstum gehindert werden, sodass sie vor der Blüte und Samenbildung absterben.
- Eine zielführende Unkrautunterdrückung kann durch Zwischenfruchtarten mit kräftiger Jugendentwicklung, schneller Bodenbedeckung und hohem Biomasseaufwuchs erreicht werden. So ist die Unkrautunterdrückung von Ölrettich, Senf und Tatarischen Buchweizen höher als von Phacelia, weil sie eine schnellere Jugendentwicklung aufweisen und mehr Blattmasse bilden.
- Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass sich ein gleichmäßig dichter Zwischenfruchtbestand ohne Fehlstellen entwickelt, welcher keine Verunkrautung zulässt. Wählen Sie also Ihre Aussaattechnik immer auch unter dem Aspekt einer optimalen Saatgutablage!
Durch den Anbau von Zwischenfrüchten können Nährstoffe (z.B. Stickstoff, Phosphor) aus dem Boden in der Pflanze konserviert werden. Nicht-Leguminosen können bis zu 75 % des Bodennitrats aufnehmen und speichern. Bei Leguminosen liegt die Aufnahmegrenze bei maximal 50 % des Bodennitrats, aber dafür fixieren sie wiederum den Stickstoff aus der Luft (Ilgen, 1990; König, 1996). Über Winter können die Nährstoffe gespeichert und weniger stark ausgewaschen werden.
Nach der Mineralisierung im Frühjahr stehen die Nährstoffe der Folgefrucht in pflanzenverfügbarer Form bereit. Je nach C / N – Verhältnis und Biomasse der abgestorbenen Zwischenfrüchte, Bodenart, Einarbeitung der Pflanzenmasse und Witterungsbedingungen sind die Nährstoffe zum Vegetationsbeginn oder im Frühjahr verfügbar.
Die Nährstoffspeicherung wird durch die Pflanzenart sowie dem damit verbundenen Aufwuchs, der Durchwurzelungstiefe bis hin zur Verfügbarkeit von Bodennährstoffen aktiv beeinflusst.

Quelle: KWS, verändert nach effizientduengen.de, Yara Gmbh & Co. KG