KWS Maismarkt vom 10. Dezember 2019
EU: Getreideaußenhandel
In der letzten Woche brummten die EU-Weizenexporte ganz ordentlich. Von den über 800.000 t kamen aber leider wieder einmal keine aus Deutschland. Den dicksten Batzen verbuchte Frankreich mit 500.000 t. Somit wurden bislang reichlich 11,9 Mio. t Weizen exportiert (Vj: 7,3 Mio. t). Die Gerstenausfuhren summieren sich inzwischen ebenfalls auf stolze 3,6 Mio. t (Vj: 2,5 Mio. t). Aber auch von den knapp 240.000 t der letzten Woche, waren wieder keine deutschen Lizenzen dabei. Die Maisexporte schlugen wieder mit ordentlichen 164.000 t zu Buche. Bislang verließen somit knapp 1,8 Mio. t Mais die EU (Vj: 801.000 t). Die Maisimporte kommen jetzt auf 9,2 Mio. t, das sind nur noch gut 100.000 t mehr als letztes Jahr um diese Zeit. In der letzten Woche kamen allerdings auch wieder über 500.000 t in die EU hinein.
Ukraine: Winterkulturen
Das Analysehaus AKP-Inform prognostiziert für die Ukraine eine um 8 % niedrigere Aussaatfläche bei den Winterkulturen. Das sind hauptsächlich Weizen (85 %) und Gerste (13 %) und etwas Roggen (2 %). Mit 5,9 Mio. ha sei die Aussaatfläche für Winterweizen um 8 % unter dem langjährigen Mittel und so niedrig wie seit 6 Jahren nicht mehr. Die Aussaatfläche für Gerste ging mit knapp 920.000 ha gegenüber der Fläche für dieses Jahr nur um 1 % zurück und liegt damit in dem Bereich von vor zwei und drei Jahren. Somit ist aber auch bereits jetzt absehbar, dass die Aussaatflächen für Sommerkulturen steigen wird, insbesondere die für Mais.
Brasilien: Maisanbau
Wegen der hohen Exporte und der guten Preise im Inland wird erwartet, dass die brasilianischen Landwirte 3 % mehr Mais aussäen werden. Allerdings werden mittlerweile fast 2/3 der Ernte durch Safrinha-Mais erzielt. Hier könnte es schwierig werden, denn die Sojaaussaat erfolgte wegen der Trockenheit zumeist später als gewöhnlich. Die darauffolgende Maisaussaat kann nur bei besonders früh gedroschenen Flächen stattfinden. Somit könnte ist zwar der Wille da, aber die Durchführung muss mit einem großen Fragezeichen versehen werden.
China: Maishandel
China gilt als ein großer Käufer von Mais auf dem Weltmarkt, dieses Jahr sollen es laut USDA 8,3 Mio. t werden. Weniger bekannt ist, dass die Chinesen der größte Exporteur von Maisstärke sind (600.000 t) und auch 1,5 Mio. t Nebenprodukte aus der Maisstärkegewinnung ins Ausland verkaufen.
Südafrika: Maishandel
Zwar ist Südafrika in erster Linie ein Maisexporteur in Richtung seiner Nachbarländer, dennoch wird es durch den US-Agrarattaché sorgfältig beobachtet. So erwartet der US-Beamte in seinem jüngsten Bericht für den jetzt gedrillten Anbau eine Flächenausdehnung von 11 %, weil das Preisniveau auf dem heimischen Markt nach der Dürre des letzten Jahres attraktiver geworden ist. Die Ernte könnte bei normalen Witterungsbedingungen auf 13,3 Mio. t kommen (Vj: 11,7 Mio. t). Somit könnten auch wieder über 1 Mio. t in die Nachbarländer verkauft werden. Zwar exportierte Südafrika im letzten Wirtschaftsjahr auch schon 1 Mio. t Mais, importierte aber gleichzeitig 500.000 t Mais für den heimischen Futtermarkt. Das dürfte in diesem Jahr wegfallen, so der Attaché.
in €/t |
Matif Januar ´20 |
Matif Juni ´20 |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
10.12.19 | 165 ► | 173,5 ▼ | 133,6 ▲ | 175 ▼ | 171 ► |
3.12.19 | 166 | 173,75 | 135,1 | 176,5 | 171 |
26.11.19 | 165,75 | 173,5 | 134,4 | 174 | 169 |
Dezember 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.080 (+/- 0) |
352 (+/- 0) |
153 (+ 1) |
1.090 (+/- 0) |
341 (- 1) |
2018/19 |
1.124 (- 1) |
341 (- 1) |
172 (+/- 0) |
1.147 (+/- 0) |
319 (- 1) |
2019/20 |
1.109 (+ 7) |
319 (- 1) |
172 (+/- 0) |
1.127 (+ 1) |
301 (+ 5) |
USDA: Chinesische Zahlen bestimmend
Die Welt-Maisernte 2019/20 wird jetzt mit 1.109 Mio. t um 7 Mio. t höher als im November geschätzt (Vj: 1.124 Mio. t). Hier wie auch beim Weizen sind die Zahlen durch die chinesischen Daten verfälscht. Denn das Statistikamt aus dem Reich der Mitte sieht die Maisernte jetzt um eben diese 7 Mio. t höher bei fast 261 Mio. t (Vj: 257 Mio. t). Der Welthandel wird unverändert mit 172 Mio. t gesehen. Der Verbrauch in China soll nur um 1 Mio. t ansteigen auf 278 Mio. t (Vj: 273 Mio. t). Deshalb werden die größeren Endbestände eben auch in China lagern.
USDA, Dezember 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 0,7 | 52,5 | 315,2 | 53,7 |
2019/20 | 347 | 53,7 | 1,3 | 47 | 306,5 | 48,5 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,2 | 9,8 | 25,2 | 3,3 | 88 | 7,6 |
2019/20 | 64,6 | 7,6 | 21 | 2 | 82,5 | 8,7 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 9,3 | 1,5 | 41 | 65,7 | 5,1 |
2019/20 | 101 | 5,1 | 1 | 36 | 66 | 5,1 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,4 | 0 | 36 | 13,8 | 3,6 |
2019/20 | 50 | 3,6 | 0 | 33,5 | 15 | 5,1 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 4,5 | 0 | 273 | 211,3 |
2019/20 | 260,8 | 211,3 | 7 | 0 | 278 | 201,1 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 30,3 | 6,1 | 0,9 |
2019/20 | 35,5 | 0,9 | 0 | 30 | 5,6 | 0,8 |
November 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.091 (+ 1) |
367 (+ 1) |
153 (+/- 0) |
1.119 (+ 1) |
339 (+ 1) |
2018/19 |
1.131 (+ 1) |
339 (+ 1) |
165 (+/- 0) |
1.152 (+ 1) |
318 (+/- 0) |
2019/20 |
1.103 (- 1) |
318 (+/- 0) |
168 (+/- 0) |
1.142 (+ -4) |
279 (+ 1) |
Welt: IGC-Schätzung
Für Weizen wurden die Zahlen aus der Oktober-Schätzung des Internationale Getreiderats stumpf übernommen. Nur bei Mais und Gerste nahm der Rat einige Korrekturen vor. In London sieht man die US-Maisernte jetzt mit knapp 355 Mio. t doch um 3 Mio. t größer als noch vor vier Wochen (Vj: 366 Mio. t). Und die Weltgerstenernte soll durch höhere Ernten in der EU und der Ukraine nun zu einem neuen Rekordwert angeschwollen sein. Nur bleibt es dabei, dass die weltweiten Endbestände beim Grobgetreide das dritte Jahr in Folge sinken.
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,6 | 8,7 | 708 |
2018 | 59,9 | 8,4 | 71,6 | |
Deutschland | 2019 | 3,8 | 0,427 | 88,5 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 8177,6 | |
Frankreich | 2019 | 12,3 | 1,46 | 84 |
2018 | 11,8 | 1,43 | 82,6 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,3 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,5 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 11,5 | 2,6 | 44 |
201 | 11,4 | 2,5 | 45 | |
Spanien | 2019 | 3,3 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,1 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,670 | 62 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,3 | 0,460 | 70,7 |
2018 | 3,2 | 0,409 | 78,3 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat heute in seinem September-Bericht neue Erntezahlen für die EU veröffentlicht. EU-weit wurden fast alle Getreidezahlen gegenüber der letzten Schätzung nach oben korrigiert. Für Deutschland war das nicht der Fall. Die verbreitet aufgetretene Dürre hat eben ihren Tribut gefordert. Unser westlicher Nachbar Frankreich hingegen steht jetzt spürbar besser da. Allein seine Weizenernte wurde um 3 Mio. t angehoben. Die Maisernte wird jetzt etwas kleiner erwartet als noch im Mai, vor allem weil die Erträge doch nicht so üppig ausfallen werden. Nur in Italien und Südosteuropa wurden sie nach oben angepasst.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
