KWS Maismarkt vom 12. Februar 2019
EU: Maisimporte etwas rückläufig
An Mais kamen letzte Woche 418.000 t in die EU hinein. Damit wurden bislang 15,1 Mio. t Mais importiert (Vj: 10,5 Mio. t). Da sind die bisherigen Maisexporte mit 1,2 Mio. t (Vj: 0,6 Mio. t) schon fast wieder zu vernachlässigen. Außerdem importierte die EU bislang 384.000 t Sorghum (Vj: 110.000 t).
Endlich kommt aber mal etwas Schwung auf bei den EU-Getreideexporten. In der letzten Woche wurden immerhin 674.000 t Weizen und 112.000 t Gerste auf dem Weltmarkt veräußert. Allerdings waren deutsche Herkünfte wieder nicht dabei. Frankreich zeichnet für die gesamten Gerstenexporte und für knapp die Hälfte der Weizenausfuhren verantwortlich. Außerdem kamen noch jeweils etwas mehr als 100.000 t aus Rumänien und aus Lettland.
Die EU-Kommission hat ihre Prognose zu den EU-Weizenexporte im laufenden Wirtschaftsjahr um 2 Mio. t auf 18 Mio. t gesenkt. Die erwarteten Maisimporte betragen jetzt 20 Mio. t. Bislang war man von 18,5 Mio. t ausgegangen.
Brasilien: Maisernte 2018/19
Das brasilianische Rohstoffamt CONAB reduzierte zwar seine Schätzung für die Sommermaisernte des Landes, aber erhöhte seine Erwartungen für den Zweitfruchtanbau (Safrinha) wegen der guten Startbedingungen. Somit stehen jetzt 91,7 Mio. t Mais auf dem Zettel (Vj: 80,7 Mio. t).
Ukraine: Getreideproduktion 2018
Die Ukraine hat eine endgültige Ernteschätzug veröffentlicht. Danach soll die Maisproduktion auf 35,5 Mio. t gekommen sein (Vj: 24,1 Mio. t), die Weizenernte auf 24,6 Mio. t (Vj: 26,1 Mio. t) und die Gerstenproduktion auf 7,3 Mio. t
(Vj: 8,1 Mio. ).
EU: Getreideernten 2019
Das französische Analysehaus Tallage hat in seinem jüngsten Bericht Strategie Grains die EU-Weizenernte auf 146,4 Mio. t (Vj: 127 Mio. t) geschätzt. Die Anbaufläche soll erheblich größer sein als im letzten Jahr, sowohl in Deutschland als auch Frankreich und Großbritannien. Die Gerstenproduktion soll jetzt fast 62 Mio. t erreichen können (Vj: 56 Mio. t). Die Schätzung wurde gegenüber der letzten Prognose leicht erhöht. Außerdem könnten in diesem Jahr auf der größten Anbaufläche seit 2015 bis zu 62 Mio. t Mais in der EU erzeugt werden (Vj: 60 Mio. t).
Börsenkurse für Mais (€/t)
Matif März |
Matif August |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
|
12.2.19 | 176,5 ▼ | 181,5 ▼ | 131,8 ▲ | 182 ▼ | 189 ► |
5.2.19 | 176,5 | 181,75 | 130,8 | 182,5 | 189 |
29.1.19 | 179 | 184,5 | 129,8 | 183 | 190 |
Februar 2019
WASDE-Bericht ohne Überraschungen
Die Welt-Maisernte wird unverändert zur Dezemberschätzung bei 1.100 Mio. t gesehen (Vj: 1.076 Mio. t). Allerdings gab es einige Verschiebungen bei den nationalen Ernten. Die EU-Ernte wurde leicht angehoben auf 60,7 Mio. t (Vj: 62,1 Mio. t). Die Ukraine könnte sage und schreibe 35,5 Mio. t Mais (+ 4,6 Mio. t gegenüber letztem Rekord 2013) gedroschen haben und damit auch mehr Mais auf dem Weltmarkt verkaufen können. Das USDA erwartet, dass 28,5 Mio. t exportiert werden sollen (Vj: 18 Mio. t). Auch Argentinien soll dank ausreichender Regenfälle auf 46 Mio. t kommen (Vj: 32 Mio. t) und damit 3,5 Mio. t mehr ernten können als bislang erwartet. Für China und Süd-Afrika werden jetzt kleinere Ernten erwartet. Im Weltmaishandel gab es noch weitere Verschiebungen innerhalb der mit 164 Mio. t nahezu unveränderten Prognose für 2018/19. So werden jetzt die brasilianischen Ausfuhren bei 28 Mio. t gesehen (Vj: 25,2 Mio. t). Die USA sollen mit 62 Mio. t der weltgrößte Maisexporteur weltweit bleiben (Vj: 63,6 Mio. t).
Die Welt-Gerstenernte beziffert das USDA nach wie vor mit knapp 141 Mio. t (Vj: 144 Mio. t). Allerdings wurde die EU-Ernte nochmals reduziert auf knapp 56,4 Mio. t (Vj: 58,8 Mio. t) und die Argentiniens auf 4,5 Mio. t angehoben (Vj: 3,7 Mio. t). Darum sollen auch die Exporte mit 3,1 Mio. t besser laufen als bisher prognostiziert. Saudi-Arabien wird voraussichtlich 8,5 Mio. t Gerste einführen und damit 0,5 Mio. t mehr als bislang angenommen.
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2016/17 |
1.122 (+/- 0) |
311 (+/- 0) |
142 (+ 1) |
1.084 (+/- 0) |
310 (+ 1) |
2017/18 |
1.076 (+/- 0) |
350 (+ 1) |
151 (+/- 0) |
1.086 (- 1) |
341 (+ 1) |
2018/19 |
1.100 (+/- 0) |
341 (+ 1) |
164 (+ 1) |
1.131 (+/- 0) |
310 (+ 1) |
USDA, Februar 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2017/18 | 371 | 58,3 | 0,9 | 61,9 | 314 | 54,4 |
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 1,4 | 62,2 | 315,4 | 44,1 |
EU | ||||||
2017/18 | 62,1 | 7,6 | 18,4 | 1,8 | 76,5 | 9,9 |
2018/19 | 60,7 | 9,9 | 21 | 1,5 | 83,2 | 6,9 |
Brasilien | ||||||
2017/18 | 82 | 14 | 1 | 24,5 | 64,5 | 8 |
2018/19 | 94,5 | 8 | 1 | 29 | 66,5 | 8 |
Argentinien | ||||||
2017/18 | 32 | 5,3 | 0 | 21 | 12,4 | 3,9 |
2018/19 | 46 | 3,9 | 0 | 29 | 13,8 | 7,1 |
China | ||||||
2017/18 | 259,1 | 223 | 3,5 | 0 | 263 | 222,5 |
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0,1 | 277 | 20785 |
Ukraine | ||||||
2017/18 | 24,1 | 1,6 | 0 | 18 | 6,2 | 1,5 |
2018/19 | 35,5 | 1,5 | 0 | 28,5 | 6,9 | 1,6 |
Januar 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2018/19 |
1.076 (+ 3) |
304 (- 1) |
160 (+ 1) |
1.109 (- 3) |
271 (+ 5) |
2017/18 |
1.047 (+/- 0) |
329 (- 1) |
152 (+/- 0) |
1.072 (+/- 0) |
304 (- 1) |
2016/17 |
1.087 (+/- 0) |
286 (- 1) |
137 (- 1) |
1.044 (+/- 0) |
329 (- 1) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationalen Getreiderat (IGC) gab letzte seine erste Schätzung der Welt-Getreideernten für dieses Jahr heraus. Der IGC passt seine Zahlen gerne an die offiziellen Schätzungen der Länder an, was auch dieses Mal erfolgt ist. Bei der Welt-Maisernte scheint man allerdings etwas zu weit gesprungen zu sein. Viele Analysten bezweifeln jedenfalls eine EU-Ernte von 65 Mio. t im letzten Jahr (2017: 64,6 Mio. t). Damit hob der IGC seine Prognose um, 3,5 Mio. t an! Auch die Maisernte Argentiniens wurde angehoben, und zwar um 1 Mio. t auf 57,4 Mio. t. Die Produktion Brasiliens wurde um 1,6 Mio. t reduziert auf 93,5 Mio. t (Vj: 80,8 Mio. t). Die beiden Ernten der Südhalbkugel liegen allerdings noch sehr im Ungewissen, denn dort ist gerade einmal die Sommerernte eingebracht, die Winterernte, die in Brasilien den größeren Teil ausmacht, muss erst noch gedrillt werden. Insgesamt hob der Rat die Welt-Maisernte 2018/19 gegenüber seiner letzten Schätzung um 3 Mio. t auf 1.076 Mio. t an und reduzierte gleichzeitig den Verbrauch um 3 Mio. t auf 1.109 Mio. t. Daraus ergibt sich im Sommer ein um 5 Mio. t höherer Endbestand von 371 Mio. t. Damit sinken die Bestände allerdings immer noch das dritte Jahr in Folge!
Dezember 2018
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2018 | 60,5 | 8,3 | 72,7 |
2017 | 60,1 | 8,6 | 70,3 | |
Deutschland | 2018 | 2,7 | 0,348 | 77,3 |
2017 | 4,5 | 0,432 | 105,3 | |
Frankreich | 2018 | 11,2 | 1,38 | 81 |
2017 | 14,5 | 1,44 | 101 | |
Italien | 2018 | 6,2 | 0,625 | 98,7 |
2017 | 5,8 | 0,670 | 86,5 | |
Ungarn | 2018 | 8,7 | 1,04 | 83 |
2017 | 6,8 | 10,5 | 65 | |
Rumänien | 2018 | 12 | 2,4 | 50 |
2017 | 10,2 | 2,55 | 40 | |
Spanien | 2018 | 3,7 | 0,327 | 112,4 |
2017 | 3,8 | 0,333 | 114 | |
Polen | 2018 | 4,1 | 0,640 | 64 |
2017 | 4 | 0,562 | 71,5 | |
Bulgarien | 2018 | 3,3 | 0,410 | 80 |
2017 | 2,5 | 0,412 | 60 |
EU: Getreideernten 2018
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat seine abschließende Ernteschätzung für die EU und ihre Mitgliedsstaaten veröffentlicht. Gegenüber der letzten Schätzung im September gab es zwar einige Korrekturen, unter dem Strich bleibt aber festzuhalten, dass bereits im September eine recht genaue Abschätzung vor allem der dürregeschädigten Ernten gelungen war. Dennoch wurden jetzt die EU-Weizenernte nochmals um knapp 2 Mio. t und die Gerstenernte um 1,6 Mio. t nach unten korrigiert. Dafür sind die Maisernten vor allem wieder einmal in Rumänien und anderen südosteuropäischen Ländern deutlich angehoben, so dass EU-weit ein Plus von über 1,5 Mio. t heraus kam.
Kontakt
Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
