KWS Maismarkt vom 12. März 2019
EU: weiterhin hohe Maisimporte
Frankreich hat mit seinen Exporten in der letzten Woche den Vogel abgeschossen. Von den knapp 850.000 t an Weizenexporten kamen allein 632.000 t aus Frankreich. Außerdem zeichnen die Franzosen auch für das Gros der fast 140.000 t Gerste verantwortlich. Deutschland ging wieder einmal leer aus. Wieder kam auch reichlich Mais in die EU hinein, 568.000 t waren es in der vergangenen Woche. Bisher sind es damit fast 17,2 Mio. t (Vj: 12 Mio. t). Außerdem importierte die EU bislang 462.000 t Sorghum (Vj: 125.000 t).
China: Maisernte 2018/19
Zwar sind sämtliche chinesischen Produktions- und Bestandszahlen mit Vorsicht zu genießen, aber der US-Agrarattaché in Peking wagt dennoch einige Prognosen. Er sieht die Maisproduktion des Landes jetzt bei 256 Mio. t (Vj: 259 Mio. t). Die Importe sollen allerdings nach wie vor bei 5 Mio. t liegen (Vj: 3,5 Mio. t). Die chinesische Maisproduktion beträgt fast ¼ der Welt-Produktion, mehr als 2/3 der Bestände liegen in den Lägern des Riesenreichs!
Südafrika: Maisernte 2019
Wegen der großen Trockenheit im letzten Jahr wird die jetzt anlaufende Maisernte in Südafrika um 23 % kleiner ausfallen als die von 2018. Das berichtet der US-Agrarattaché. Er erwartet nur noch 10,5 Mio. t, die sowohl aus einer kleineren Anbaufläche als auch aus geringeren Erträgen resultieren. Das USDA war bislang noch von 12 Mio. t ausgegangen. Darum werden auch die Exporte auf magere 700.000 t schrumpfen (Vj: 1,9 Mio. t). Und die sind auch nur deshalb ausführbar, weil die Läger aus den großen Ernten der letzten beiden Jahre noch gut gefüllt seien, so der US-Beamte. Südafrika ist zwar ein eher kleiner Maisproduzent, aber als Exporteur besonders nach Afrika von großer Bedeutung.
Börsenkurse für Mais (€/t)
Matif Juni |
Matif November |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
|
12.3.19 | 169,25 ▲ | 170,5 ▲ | 127,5 ▲ | 174 ▼ | 177 ▼ |
5.3.19 | 170 | 168,7 | 130,4 | 178 | 182 |
26.2.19 | 172,5 | 168,75 | 130 | 179 | 183 |
20.2.19 | 174,5 | 170 | 129,3 | 181,75 | 185 |
Februar 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2016/17 |
1.131 (+ 44) |
324 (+ 48) |
137 (+/- 0) |
1. 091 (+ 47) |
363 (+ 34) |
2017/18 |
1.090 (+ 43) |
363 (+ 34) |
152 (+/- 0) |
1.118 (+ 46) |
336 (+ 32) |
2018/19 |
1.109 (+ 33) |
336 (+ 32) |
160 (+/- 0) |
1.047 (+ 38) |
297 (+ 26) |
Welt: IGC-Schätzung
Die jüngsten Zahlen des Internationalen Getreiderats (IGC) sind etwas verwirrend. Darum macht er gleich zu Beginn darauf aufmerksam, dass revidierte Zahlen vor allem beim Mais in China eingeflossen sind. In der grundsätzlichen Analyse bleibt der Rat bei den Aussagen aus dem Januar-Bericht. Spannender sind auch die nächsten Zahlen für 2019/20. Jetzt wagt man sich an die Prognose der Mais- und Gerstenflächen heran. Beide sollen um jeweils 1 % steigen. Die Weizenproduktion könnte sich zwar wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren erholen, allerdings soll der Anstieg durch den erhöhten Verbrauch aufgefangen werden. Darum sollen die Endbestände sich nicht erholen können.
März 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2016/17 |
1.123 (+ 1) |
311 (+/- 0) |
142 (+/- 0) |
1.084 (+/- 0) |
351 (+ 1) |
2017/18 |
1.076 (+/- 0) |
351 (+ 1) |
151 (+/- 0) |
1.086 (+ 1) |
341 (+/- 0) |
2018/19 |
1.101 (+ 1) |
341 (+/- 0) |
165 (+ 1) |
1.134 (+ 3) |
309 (- 1) |
USDA-Schätzung: Getreideernten
Einzig beim Weizen gab es in der jüngsten USDA-Schätzung eine marginale Änderung: Der Anstieg des Verbrauches in Indien um gut 2 Mio. t auf 98 Mio. t wurde kassiert und soll jetzt sogar kleiner sein als 2017/18. Das war aber auch schon alles. Die Weltbestände sollen daher um 3 Mio. t auf fast 271 Mio. t anwachsen. Gut die Hälfte davon liegt in China (140 Mio. t). Erstaunlich sind allerdings die Exportprognosen der US-Fachleute für die EU: Auf 23 Mio. t (inkl. Mehl) sollen die sich zum 30. Juni aufsummieren. Wie das gehen soll, ist fraglich, denn stand heute sind erst 12 Mio. t (inkl. Mehl) ausgeführt. Für die kommenden Monate verblieben damit wöchentlich 690.000 t zu exportieren. Bisher waren es im Durchschnitt 330.000 t, seit 1. Januar haben wir wöchentlich 410.000 t ausgeführt.
USDA, März 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2017/18 | 371 | 58,3 | 0,9 | 61,9 | 314 | 54,4 |
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 1,4 | 60,3 | 314,7 | 46,6 |
EU | ||||||
2017/18 | 62,1 | 7,6 | 18,4 | 1,8 | 76,5 | 9,9 |
2018/19 | 60,9 | 9,9 | 21,5 | 1,5 | 84 | 6,7 |
Brasilien | ||||||
2017/18 | 82 | 14 | 1 | 24,5 | 64,5 | 7,1 |
2018/19 | 94,5 | 7,1 | 1 | 29 | 66,5 | 7,1 |
Argentinien | ||||||
2017/18 | 32 | 5,3 | 0 | 20,3 | 12,4 | 4,6 |
2018/19 | 46 | 4,6 | 0 | 30 | 13,8 | 6,8 |
China | ||||||
2017/18 | 259,1 | 223 | 3,5 | 0 | 263 | 222,5 |
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0,1 | 280 | 204,8 |
Ukraine | ||||||
2017/18 | 24,1 | 1,6 | 0 | 18 | 6,2 | 1,5 |
2018/19 | 35,5 | 1,5 | 0 | 29 | 6,9 | 1,6 |
März 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61 | 8,5 | 71,5 |
2018 | 60,3 | 8,3 | 72,2 | |
Deutschland | 2019 | 3,6 | 0,380 | 96 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 14,2 | 1,45 | 98 |
2018 | 11,9 | 1,42 | 83 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 95 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8 | 1,08 | 74 |
2018 | 8,7 | 1,04 | 83 | |
Rumänien | 2019 | 10,8 | 2,55 | 42,5 |
201 | 12 | 2,4 | 50 | |
Spanien | 2019 | 3,4 | 0,300 | 113 |
2018 | 3,7 | 0,327 | 112,4 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,645 | 65 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 2,5 | 0,435 | 57,5 |
2018 | 3,3 | 0,410 | 80 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der EU-Landhändler COCERAL hat eine neue Ernteschätzung vorgelegt. Danach wird sich die EU-Getreideernte deutlich vom letztjährigen Einbruch erholen. Die Weichweizenernte soll um fast 10 %, die Gerstenernte immerhin um knapp 6 % steigen. Die Maisernte soll nur geringfügig um gut 1 % wachsen. Für Deutschland geht COCERAL von einem Anstieg der Weichweizenerzeugung um fast 4 Mio. t auf 23,6 Mio. t aus (Vj: 20 Mio. t). Das wäre aber immer noch weniger als in den vergangenen Jahren, als es typischerweise 24 bis 25 Mio. t waren. Die Flächenausdehnung ist laut COCERAL viel kleiner als alle anderen Prognosen sagen, nämlich nur 15.000 ha auf 3,05 Mio. ha. Durum spielt in Deutschland mit erwarteten 135.000 t keine Rolle. Die Gerstenfläche soll um 100.000 ha anwachsen und zusammen mit einem Ertrag von 68 dt/ha soll die deutsche Gerstenernte 12 Mio. t erreichen nach mageren 9,6 Mio. t im vergangenen Jahr. Darin ist bereits eine Verringerung der Sommergerstenfläche um 60.000 ha berücksichtigt, so dass man für die Wintergerste von einem Anstieg um gut 150.000 ha ausgeht. Die deutsche Maisernte soll um fast 1 Mio. t auf 3,65 Mio. t anwachsen. Auch unsere Nachbarn in Frankreich und Dänemark sollen deutlich mehr Getreide ernten können. Fast 37 Mio. t Weizen sollen es in Frankreich werden
(+ 2,8 Mio. t) und 4,9 Mio. t in Dänemark (+ 2,3 Mio. t). Aber während die Franzosen bei der Gerste immerhin einen Zuwachs von 700.000 t erwarten dürfen (auf 11, 8 Mio. t), sollen es in Dänemark nur 200.000 t mehr werden (3,5 Mio. t).
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
