KWS Maismarkt vom 12. November 2019
EU: Getreideaußenhandel
Die EU-Weizenexporte liefen in der letzten Woche mit 827.000 t wieder recht ordentlich. Das Gros kam mit 549.000 t diesmal aus Frankreich. Den Rest teilten sich 5 Länder fast gleichmäßig auf. Auch die Gerstenausfuhren waren mit 213.000 t recht ordentlich. Das meiste kam auch hier aus Frankreich. Deutschland war wieder einmal nicht dabei. Rumänien und Bulgarien veräußerten außerdem 142.000 t Mais auf dem Weltmarkt. Die Maisimporte summieren sich inzwischen auf fast 7,2 Mio. t (Vj: 6,6 Mio. t), davon 435.000 t in der letzten Woche.
China: Maishandel
China gilt als ein großer Käufer von Mais auf dem Weltmarkt, dieses Jahr sollen es laut USDA 8,3 Mio. t werden. Weniger bekannt ist, dass die Chinesen der größte Exporteur von Maisstärke sind (600.000 t) und auch 1,5 Mio. t Nebenprodukte aus der Maisstärkegewinnung ins Ausland verkaufen.
Südafrika: Maishandel
Zwar ist Südafrika in erster Linie ein Maisexporteur in Richtung seiner Nachbarländer, dennoch wird es durch den US-Agrarattaché sorgfältig beobachtet. So erwartet der US-Beamte in seinem jüngsten Bericht für den jetzt gedrillten Anbau eine Flächenausdehnung von 11 %, weil das Preisniveau auf dem heimischen Markt nach der Dürre des letzten Jahres attraktiver geworden ist. Die Ernte könnte bei normalen Witterungsbedingungen auf 13,3 Mio. t kommen (Vj: 11,7 Mio. t). Somit könnten auch wieder über 1 Mio. t in die Nachbarländer verkauft werden. Zwar exportierte Südafrika im letzten Wirtschaftsjahr auch schon 1 Mio. t Mais, importierte aber gleichzeitig 500.000 t Mais für den heimischen Futtermarkt. Das dürfte in diesem Jahr wegfallen, so der Attaché.
Deutschland: Maisernte
Nach Schätzung des Deutschen Raiffeisenverbands wird die Maisernte in diesem Jahr 4,2 Mio. t erzielen können. Zwar sei die Ernte sicherlich nicht vor Mitte November beendet, aber die bisherigen Ergebnisse ließen die Anhebung gegenüber bisherigen Schätzungen zu. Damit könne das durch die Dürre beeinträchtigte Vorjahresergebnis zwar um 26 % überschritten werden, das langjährige Mittel sei jedoch bestenfalls erreicht, so der Verband. Die EU-Behörde MARS nahm hingegen ihre bisherigen Ertragserwartungen für Mais noch weiter zurück. Im Vormonat sollte er noch marginal über dem 5-Jahresdurchschnitt liegen, jetzt liegt er leicht darunter. Gegenüber 2018 bedeutet das ein Minus von mehr als 9 %.
Ukraine: Getreideernte
Das ukrainische Analysehaus AKP-Inform erwartet jetzt eine Getreideernte von knapp 72 Mio. t und erhöhte damit seine bisherigen Erwartungen noch ein wenig. Allerdings reduzierten die Analysten nach Beginn der Maisernte ihre Prognose für Mais auf etwas mehr als 33 Mio. t (Vj: 36 Mio. t). Bislang war man von knapp 34 Mio. t ausgegangen. Die Weizenernte könnte knapp 28 Mio. t erreichen. Das Exportpotenzial wird bei 26,5 Mio. t Mais (Vj: 29 Mio. t) und 18,6 Mio. t Weizen gesehen.
in €/t |
Matif Januar ´20 |
Matif Juni ´20 |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
12.11.19 | 163,75 ▲ | 173 ► | 135 ▲ | 176 ► | 168 ▲ |
5.11.19 | 164 | 172,25 | 135,2 | 176 | 164 |
29.10.19 | 166,75 | 174,25 | 136,6 | 176 | 166 |
November 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.080 (+ 2) |
352 (+ 1) |
15 (- 1) |
1.090 (+ 2) |
342 (+ 1) |
2018/19 |
1.125 (+ 2) |
342 (+ 1) |
172 (+ 1) |
1.147 (+ 6) |
320 (- 4) |
2019/20 |
1.102 (- 2) |
320 (- 4) |
172 (+ 2) |
1.126 (+ 1) |
296 (- 7) |
USDA: Kleine Änderungen für den Markt unwirksam
Die USDA-Schätzung brachte keine Überraschungen. Marginale Änderungen beim Weizen (EU: + 1 Mio. t, Russland: + 1,5 Mio. t, Australien, USA und Argentinien etwas weniger) sind für den Markt vernachlässigbar. Das gilt auch für den Mais. Die US-Ernte wurde um 3 Mio. t reduziert, das war es aber auch schon. Für das Vorjahr wurden ein paar größere Korrekturen (Endbestände – 4 Mio. t) eingefügt, die sich in einer Korrektur der Endbestände um 6,5 Mio. t aufaddieren. Das ist eine hübsche Menge, aber angesichts von Vorräten außerhalb Chinas von 101 Mio. t (davon 48,5 Mio. t in den USA) entwickelt das an den Börsen kaum Sprengkraft. Die weltweite Gerstenernte wird unverändert bei 155 Mio. t gesehen. Das wäre die drittgrößte Gerstenernte überhaupt und obwohl die Exporte um fast 10 % auf 28 Mio. t steigen sollen, wachsen auch die Vorräte um fast 4 Mio. t auf 21,8 Mio. t an.
USDA, November 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 0,7 | 52,5 | 315,2 | 53,7 |
2019/20 | 347 | 53,7 | 1,3 | 47 | 306,5 | 48,5 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,2 | 9,8 | 24,8 | 3,3 | 88 | 7,6 |
2019/20 | 64,8 | 7,6 | 21 | 2 | 82,5 | 8,9 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 9,3 | 1,3 | 41 | 65,5 | 5,1 |
2019/20 | 101 | 5,1 | 1 | 36 | 66 | 5,1 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,4 | 0 | 36 | 13,8 | 3,6 |
2019/20 | 50 | 3,6 | 0 | 33,5 | 15 | 5,1 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 4,5 | 0 | 273 | 211,3 |
2019/20 | 254 | 211,3 | 7 | 0 | 277 | 195,3 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 30,3 | 6,1 | 0,9 |
2019/20 | 35,5 | 0,9 | 0 | 30 | 5,6 | 0,8 |
Oktober 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.090 (+/- 0) |
366 (+ 3) |
153 (+/- 0) |
1.118 (+/- 0) |
338 (+ 3) |
2018/19 |
1.130 (+ 1) |
338 (+ 3) |
165 (+/- 0) |
1.151 (+ 11) |
318 (- 8) |
2019/20 |
1.098 (- 1) |
318 (- 8) |
168 (+ 3) |
1.138 (- 1) |
278 (- 8) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat hat seine Oktober-Schätzung veröffentlicht. Die meisten Änderungen resultierten aus Bestandsänderungen früherer Jahre. Hatte man nochmals nachgerechnet? Auch kamen weitere Korrekturen aus China, die letztlich für den Weltmarkt kaum von Bedeutung sind. Dass man die Welt-Maisernte leicht um 1 Mio. t auf 1.098 Mio. t reduzierte, ist ebenfalls nicht besonders verwunderlich, denn die Ernten auf der Nordhalbkugel sind noch lange nicht abgeschlossen und ein erheblicher Teil wartet auch noch auf der Südhalbkugel auf den Drusch.
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,6 | 8,7 | 70,8 |
2018 | 59,9 | 8,4 | 71,6 | |
Deutschland | 2019 | 3,8 | 0,427 | 88,5 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 12,3 | 1,46 | 84 |
2018 | 11,8 | 1,43 | 82,6 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,3 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,5 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 11,5 | 2,6 | 44 |
201 | 11,4 | 2,5 | 45 | |
Spanien | 2019 | 3,3 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,1 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,670 | 62 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,3 | 0,460 | 70,7 |
2018 | 3,2 | 0,409 | 78,3 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat in seinem September-Bericht neue Erntezahlen für die EU veröffentlicht. EU-weit wurden fast alle Getreidezahlen gegenüber der letzten Schätzung nach oben korrigiert. Für Deutschland war das nicht der Fall. Die verbreitet aufgetretene Dürre hat eben ihren Tribut gefordert. Unser westlicher Nachbar Frankreich hingegen steht jetzt spürbar besser da. Allein seine Weizenernte wurde um 3 Mio. t angehoben. Die Maisernte wird jetzt etwas kleiner erwartet als noch im Mai, vor allem weil die Erträge doch nicht so üppig ausfallen werden. Nur in Italien und Südosteuropa wurden sie nach oben angepasst.
Kontakt
Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
