KWS Maismarkt vom 19. Februar 2020
EU: Getreideaußenhandel
Die EU-Getreideexporte liefen letzte Woche recht ordentlich. Neben 467.000 t Weizen wurden auch 161.000 t Gerste und 73.000 t Mais verschifft. Auf Frankreich kamen ausnahmsweise nur sehr kleine Mengen. Dafür waren die deutschen Exporteure mit 173.000 t Weizen und 92.000 Gerste im Geschäft. Außerdem mauserte sich Rumänien mit 190.000 t Weizen, 67.000 t Gerste und 68.000 t Mais zu einem gefragten Handelspartner außerhalb der EU. Die EU-Weizenexporte summieren sich somit auf über 18 Mio. t, das sind 7,4 Mio. t mehr als vor Jahresfrist. Auch die Gerstenausfuhren belaufen sich mit 4,6 Mio. t um 1,6 Mio. t höher als im Februar 2019. Zudem liegen die Weizenimporte mit 1,5 Mio. t weniger als halb so hoch wie vor einem Jahr. Auch die Maisbilanz ist im Vergleich zum Vorjahr recht ansehnlich: 13,6 Mio. t Import stehen fast 2,9 Mio. t Export gegenüber. Im letzten Wirtschaftsjahr waren das zu diesem Zeitpunkt bereits 15,5 Mio. t Import und nur 1,2 Mio. t Export.
Brasilien: Maisanbau
Das brasilianische Rohstoffamt CONAB hat wegen der sehr guten Wachstumsbedingungen seine Prognose für die Maisernte auf 100,5 Mio. t angehoben. Das wären 0,5 Mio. t mehr als letztes Jahr. Bislang war man in Sao Paulo noch von einer um 2 Mio. t kleineren Ernte ausgegangen.
Argentinien: Getreideaußenhandel
Trotz der empfindlich erhöhten Exportzölle wird Argentinien auch im laufenden Jahr sehr viel Getreide auf dem Weltmarkt verkaufen. Die Regierung hatte im Dezember die Zölle nahezu verdoppelt. Im Vorfeld wurde besonders intensiv Getreide verkauft. Argentinien steht weltweit auf dem dritten Platz unter den Weizen- und Maisverkäufern. Außerdem zählt das Land zu den großen Gersten- und Sorghum-Anbietern auf dem Weltmarkt. Der US-Agrarattaché sieht die Weizenexporte bei 13 Mio. t (Vj: 12,1 Mio. t), die Maisexporte bei rekordhohen 33,5 Mio. t (Vj: 32,9 Mio. t) und die Gerstenausfuhren bei 2,4 Mio. t (Vj: 3 Mio. t). Letztere senkte er wegen der schlechteren Erntemengen nochmals ab. Auch für Mais werden mit 48 Mio. t um 2 Mio. t geringere Erntezahlen als bislang erwartet geschätzt (Vj: 51 Mio. t). Dennoch sollen die Ausfuhren dank der guten Preise auf dem Weltmarkt und wegen einer leicht gesunkenen Inlandsnachfrage weiter steigen können.
Ukraine: Maisproduktion
Nach offiziellen Angaben soll die Ukraine im letzten Jahr mit 34,6 Mio. t Mais etwas mehr als bislang erwartet gedroschen haben (Vj: 35,7 Mio. t). Somit sei ein Exportpotenzial von knapp 52 Mio. t Getreide möglich. Das wären 1 Mio. t mehr als bislang erwartet. Die Weizenausfuhren könnten knapp 19 Mio. t (Vj: 15,5 Mio. t), 4,8 Mio. t Gerste (Vj: 3,6 Mio. t) und 27,5 Mio. t Mais (Vj: 29,8 Mio. t) betragen.
in €/t |
Matif März |
Matif August |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
19.2.20 | 169,25 ► | 176 ▼ | 138,6 ▼ | 181,5 ▲ | 180 ► |
11.2.20 | 166,75 | 175,75 | 137,4 | 180 | 180 |
4.2.20 | 168,75 | 177,5 | 136,1 | 182 | 180 |
Februar 2020
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.080 (+/- 0) |
352 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.090 (+/- 0) |
341 (+/- 0) |
2018/19 |
1.123 (+ 1) |
341 (+/- 0) |
172 (+/- 0) |
1.144 (+ 1) |
320 (+ 1) |
2019/20 |
1.112 (+ 1) |
320 (+/- 0) |
173 (+ 1) |
1.135 (+ 2) |
297 (- 1) |
USDA: Korrekturen um internationalen Maishandel
Die eher kleine Korrektur im Welt-Maishandel spiegelt nicht die Reihe von Änderungen gegenüber der Januar-Schätzung wider. Ein großer Verlierer beim Export sind die USA, deren Ausfuhren um 1,3 Mio. t reduziert wurden. Dafür bekamen die EU (+ 0,4 Mio. t), Paraguay (+ 0,3 Mio. t), Südafrika (+ 0,5 Mio. t) und die Ukraine (+ 0,5 Mio. t) hinzu. Bei den Änderungen zum Import sind Brasilien (+ 0,2 Mio. t) und die Türkei (+ 0,4 Mio. t) erwähnenswert.
USDA, Februar 2020
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 364,3 | 54,4 | 0,7 | 52,5 | 310,5 | 56,4 |
2019/20 | 347,8 | 56,4 | 1,3 | 43,8 | 313,6 | 48,1 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,4 | 9,8 | 25,2 | 3,6 | 88 | 7,8 |
2019/20 | 65 | 7,8 | 21 | 2,8 | 82,5 | 8,5 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 9,3 | 1,7 | 42 | 65,4 | 4,6 |
2019/20 | 101 | 4,6 | 1,2 | 36 | 66,5 | 4,3 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,4 | 0 | 36 | 13,8 | 3,6 |
2019/20 | 50 | 3,6 | 0 | 33,5 | 15 | 5,1 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 4,5 | 0 | 274 | 210,3 |
2019/20 | 260,8 | 210,3 | 7 | 0 | 279 | 199,1 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 30,3 | 6,1 | 0,9 |
2019/20 | 35,8 | 0,9 | 0 | 31 | 5 | 0,8 |
Januar 2020
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.091 (+/- 0) |
367 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.119 (+ 1) |
339 (+/- 0) |
2018/19 |
1.129 (- 2) |
339 (+/- 0) |
165 (+/- 0) |
1.146 (- 6) |
322 (+ 4) |
2019/20 |
1.111 (+ 8) |
322 (+ 4) |
168 (+/- 0) |
1.150 (+ 8) |
283 (+ 4) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat letzte Woche seine erste Produktionsschätzung in diesem Jahr veröffentlicht. Die größte Korrektur gegenüber der letzten Schätzung von Ende November erfolgte wieder einmal bei den chinesischen Zahlen. Im Reich der Mitte wurde die Schätzung der Maisernte um über 5 Mio. t auf jetzt knapp 261 Mio. t angehoben (Vj: 257 Mio. t). Das hat für den Weltmarkt jedoch kaum eine Auswirkung. Was hingegen mehr zu Buche schlägt, ist die Aufwärtskorrektur der US-Maisernte um gut 3 Mio. t auf jetzt annähernd 348 Mio. t (Vj: 364 Mio. t).
Dezember 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,55 | 8,6 | 71,2 |
2018 | 61,3 | 8,3 | 73,5 | |
Deutschland | 2019 | 3,11 | 0,375 | 83 |
2018 | 2,83 | 0,348 | 81,4 | |
Frankreich | 2019 | 12,8 | 1,51 | 84,9 |
2018 | 12,7 | 1,43 | 89,2 | |
Italien | 2019 | 6,05 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,15 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,31 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,50 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 12 | 2,61 | 46 |
201 | 11,7 | 2,48 | 47 | |
Spanien | 2019 | 3,32 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,14 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 3,59 | 0,630 | 57 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,37 | 0,485 | 69,5 |
2018 | 3,43 | 0,440 | 78 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL legte in seinem Dezember-Bericht eine neue EU-Ernteschätzung vor. Gegenüber der letzten Prognose wurde die Getreideernte nochmals um 3 Mio. t angehoben, davon allein 1 Mio. t in Frankreich und 0,8 Mio. t in Rumänien. Die deutsche Getreideernte wurde hingegen reduziert, weil zuvor die Gersten, die Roggen und auch die Maisernte höher erwartet worden waren. Die deutsche Weichweizenernte machte allerdings fast eine Punktlandung auf der Schätzung aus dem September.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
