KWS Maismarkt vom 24. September 2019
EU: Getreideaußenhandel
Die EU-Weizenexporte laufen weiter auf vollen Touren. In der letzten Woche war eine Reihe von EU-Staaten mit nennenswerten Mengen daran beteiligt – nur nicht Deutschland. Inzwischen konnten 5,6 Mio. t an Weizen verschifft werden (Vj: 3,8 Mio. t). Auch die Gerstenausfuhren laufen gut. In der letzten Woche wurden allein über 100.000 t aus Estland ausgeführt. Die Gerstenexporte summieren sich somit auf 1,8 Mio. t (Vj: 1,3 Mio. t). Auch konnten wieder 52.000 t Mais auf dem Weltmarkt veräußert werden. Damit kommen die Maisexporte jetzt auf 288.000 t (Vj: 121.000 t). Gegenüber den Importen in Höhe von 4,8 Mio. t sind sich die Ausfuhren allerdings winzig (Vj: 3,3 Mio. t). In der letzten Woche wurden allerdings nur 259.000 t eingeführt.
EU: Getreideernte 2019
Der EU-Prognose-Dienst MARS hat wegen der trocken-heißen letzten August-Tag in Südosteuropa seine bisherigen Ertragserwartung bei vielen Sommerkulturen reduziert. Gegenüber der Prognose vor 4 Wochen nahmen die Beamten die Maiserträge um fast 4 % auf 73 dt/ha zurück. Somit wird in diesem Jahr die Maisernte wieder unter dem 5-jährigen Durchschnitt gesehen.
Ukraine: Getreideernte
Das private Analysehaus AKP Inform reduziert seine Schätzung der ukrainischen Getreideernte etwas. Dennoch, die Exporte bleiben auf Rekordniveau. Bislang wurden schon über 11 Mio. t ausgeführt (Vj: 7,3 Mio. t).
Deutschland: Getreideernte
Das BMEL hat ein vorläufiges Ergebnis zur deutschen Getreideernte veröffentlicht. Danach könnten es in diesem Jahr wieder 44,7 Mio. t werden und damit 18 % mehr als im Dürrejahr 2018. Aber der langjährige Schnitt wurde immer noch um über 3 % verfehlt. Ein ähnliches Bild gilt für den Weizen, der es in diesem Jahr auf 23 Mio. t schaffen könnte (Vj 20,3 Mio. t). Die rühmliche Ausnahme bildet in diesem Jahr die Gerste, von der es 11,8 Mio. t geben soll (Vj 9,6 Mio. t). Die Erntemenge liegt nicht nur über dem letztjährigen Ergebnis, sondern auch über dem langjährigen Mittel. Die Maisernte wird nach Schätzung des BMEL auf magere 3,8 Mio. t kommen (Vj 3,3 Mio. t) und damit den Durchschnitt um fast 11 % verfehlen.
Kanada: Getreideernte
Das kanadische Rohstoffamt StasCan hat seine jüngste Prognose zur Ernte 2019 veröffentlicht. Danach könnten in diesem Jahr 31,3 Mio. t Weizen (Vj: 32,2 Mio. t), 13,6 Mio. t Mais (Vj: 13,9 Mio. t) und 9,6 Mio. t Gerste (Vj: 8,4 Mio. t) gedroschen werden.
in €/t |
Matif November |
Matif März ´20 |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
24.9.19 | 162,75 ▼ | 170,75 ▲ | 133,8 ▲ | 170 ▲ | 163 ▼ |
17.9.19 | 164 | 171,25 | 130,2 | 169 | 164 |
10.9.19 | 163,75 | 170,75 | 128,4 | 183 | 169 |
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,6 | 8,7 | 70,8 |
2018 | 59,9 | 8,4 | 71,6 | |
Deutschland | 2019 | 3,8 | 0,427 | 88,5 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 12,3 | 1,46 | 84 |
2018 | 11,8 | 1,43 | 82,6 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,3 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,5 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 11,5 | 2,6 | 44 |
201 | 11,4 | 2,5 | 45 | |
Spanien | 2019 | 3,3 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,1 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,670 | 62 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,3 | 0,460 | 70,7 |
2018 | 3,2 | 0,409 | 78,3 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat heute in seinem September-Bericht neue Erntezahlen für die EU veröffentlicht. EU-weit wurden fast alle Getreidezahlen gegenüber der letzten Schätzung nach oben korrigiert. Für Deutschland war das nicht der Fall. Die verbreitet aufgetretene Dürre hat eben ihren Tribut gefordert. Unser westlicher Nachbar Frankreich hingegen steht jetzt spürbar besser da. Allein seine Weizenernte wurde um 3 Mio. t angehoben. Die Maisernte wird jetzt etwas kleiner erwartet als noch im Mai, vor allem weil die Erträge doch nicht so üppig ausfallen werden. Nur in Italien und Südosteuropa wurden sie nach oben angepasst.
September 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.078 (+/- 0) |
351 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.090 (+/- 0) |
340 (+ 1) |
2018/19 |
1.122 (- 1) |
340 (+ 1) |
172 (+ 2) |
1.132 (- 2) |
330 (+ 1) |
2019/20 |
1.105 (- 3) |
330 (+ 1) |
173 (+/- 0) |
1.128 (- 1) |
306 (- 2) |
USDA: Maisernte runter – Gerstenernte rauf
Die so dringlich erwarteten Prognosen zum Thema Mais in den USA hielten keine guten Nachrichten bereit. Zwar wurde die US-Ernte etwas gekürzt, aber nicht in dem Maße, wie es am Markt erwartet wurde. Außerdem senkte die US-Behörde ihre Schätzung für den Bedarf im Bioethanol nochmals ab und erhöhte dementsprechend die US-Endbestände. Aber das zählte gestern nicht in Chicago, denn die jüngsten Ereignisse im Handelsstreit überstrahlten sämtliche Zahlen.
Die Beamten des US-Landwirtschaftsministeriums beschäftigten sich in ihrem September-Bericht mit der Gerste. Die Welt-Gerstenernte soll in diesem Jahr mehr als 154 Mio. t erzielen, so viel wie seit 11 Jahren nicht mehr (Vj: 140 Mio. t). Allein bei den drei großen Exporteuren EU, Russland und der Ukraine erhöhte das USDA seine Prognose gegenüber der August-Schätzung um zusammen 2,5 Mio. t. Die Reduktionen für Kanada und Australien (ebenfalls große Gerstenexporteure) sind zu vernachlässigen. Die Aussichten auf erheblich größere Exportvolumina haben bereits im Laufe des letzten Jahres zu Preisreduktionen von 25 % geführt. Gleichzeitig kommen die Zuwächse bei der weltweiten Nachfrage nach Gerste ins Stocken. Saudi-Arabiens Mäster steigern die Rentabilität ihres Futters durch den Einsatz von Mischfutter (mit mehr Mais) anstelle von Gerste. Und China, der zweitgrößte Gerstenimporteur hinter Saudi-Arabien, kämpft mit der ASP.
USDA, August 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 0,8 | 52,3 | 306,9 | 62,1 |
2019/20 | 350,5 | 62,1 | 1,3 | 52,1 | 306,2 | 55,6 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,2 | 9,8 | 24 | 3,3 | 87,5 | 7,3 |
2019/20 | 64,8 | 7,3 | 21 | 2 | 82,5 | 8,6 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 7,5 | 1 | 38 | 66 | 5,5 |
2019/20 | 101 | 5,5 | 1 | 34 | 68 | 5,5 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,9 | 0 | 36 | 13,8 | 4,1 |
2019/20 | 50 | 4,1 | 0 | 33,5 | 15 | 5,6 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0 | 273 | 211,8 |
2019/20 | 254 | 211,8 | 7 | 0 | 277 | 195,8 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 29,5 | 6,2 | 1,6 |
2019/20 | 36 | 1,6 | 0 | 30 | 6,4 | 1,6 |
August 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.090 (+/- 0) |
363 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.118 (+/- 0) |
335 (+/- 0) |
2018/19 |
1.129 (- 1) |
335 (+/- 0) |
165 (+ 1) |
1.041 (- 3) |
324 (+ 2) |
2019/20 |
1.100 (+ 8) |
324 (+ 2) |
164 (+ 1) |
1.139 (- 2) |
284 (+ 11) |
Welt: IGC-Schätzung
Mit Erntereduktionen für gleich drei große Weizenexporteure, nämlich die der EU, Russlands und Kanadas, kommt die neue Schätzung des Internationalen Getreiderats (IGC) mit einem mächtigen Schlag daher. Allerdings muss gleichzeitig auch bemerkt werden, dass die Welt-Weizenernte 2019/20 einen neuen Rekord erreichen wird. Auch die Welt-Maisernte 2019/20 soll mit jetzt geschätzten 1.092 Mio. t die zweitgrößte werden. Dazu gesellt sich eine Gerstenernte, die die größte der letzten 10 Jahre sein wird, so der IGC.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
