KWS Maismarkt vom 25. Februar 2020
EU: Getreideaußenhandel
Über 700.000 t Weizen verkaufte die EU in der letzten Woche auf dem Weltmarkt, immerhin 130.000 t davon kamen aus Deutschland, aber auch fast 450.000 t aus Bulgarien und Rumänien, also über das Schwarzmeer. Frankreich war mit eher mageren 85.000 t vertreten, bleibt aber mit 6,5 Mio. t noch ungeschlagener Exportmeister beim Weizen. Das gilt auch für die Gerste, obwohl in der letzten Woche immerhin 109.000 t aus Deutschland ausgeführt wurden. Damit haben bislang 18,7 Mio. t Weizen (Vj: 11,2 Mio. t) und 4,7 Mio. t Gerste (Vj: 3,3 Mio. t) die EU verlassen. Rumänien war auch wieder mit über 200.000 t Mais beim EU-Außenhandel vertreten. Somit wurden bisher auch 3,1 Mio. t Mais aus der EU auf dem Weltmarkt verkauft (Vj: 1,3 Mio. t). Die Importe summieren sich jetzt auf knapp 14 Mio. t. Das ist zwar scvhon viel, aber vor Jahresfrist waren bis Ende Februar bereits über 16 Mio. t hereingekommen. Die Sorghumimporte sind mit 38.000 t vernachlässigbar (Vj: 387.000 t).
Brasilien: Maisanbau
Das brasilianische Rohstoffamt CONAB hat wegen der sehr guten Wachstumsbedingungen seine Prognose für die Maisernte auf 100,5 Mio. t angehoben. Das wären 0,5 Mio. t mehr als letztes Jahr. Bislang war man in Sao Paulo noch von einer um 2 Mio. t kleineren Ernte ausgegangen.
Argentinien: Getreideaußenhandel
Trotz der empfindlich erhöhten Exportzölle wird Argentinien auch im laufenden Jahr sehr viel Getreide auf dem Weltmarkt verkaufen. Die Regierung hatte im Dezember die Zölle nahezu verdoppelt. Im Vorfeld wurde besonders intensiv Getreide verkauft. Argentinien steht weltweit auf dem dritten Platz unter den Weizen- und Maisverkäufern. Außerdem zählt das Land zu den großen Gersten- und Sorghum-Anbietern auf dem Weltmarkt. Der US-Agrarattaché sieht die Weizenexporte bei 13 Mio. t (Vj: 12,1 Mio. t), die Maisexporte bei rekordhohen 33,5 Mio. t (Vj: 32,9 Mio. t) und die Gerstenausfuhren bei 2,4 Mio. t (Vj: 3 Mio. t). Letztere senkte er wegen der schlechteren Erntemengen nochmals ab. Auch für Mais werden mit 48 Mio. t um 2 Mio. t geringere Erntezahlen als bislang erwartet geschätzt (Vj: 51 Mio. t). Dennoch sollen die Ausfuhren dank der guten Preise auf dem Weltmarkt und wegen einer leicht gesunkenen Inlandsnachfrage weiter steigen können.
Ukraine: Maisproduktion
Nach offiziellen Angaben soll die Ukraine im letzten Jahr mit 34,6 Mio. t Mais etwas mehr als bislang erwartet gedroschen haben (Vj: 35,7 Mio. t). Somit sei ein Exportpotenzial von knapp 52 Mio. t Getreide möglich. Das wären 1 Mio. t mehr als bislang erwartet. Die Weizenausfuhren könnten knapp 19 Mio. t (Vj: 15,5 Mio. t), 4,8 Mio. t Gerste (Vj: 3,6 Mio. t) und 27,5 Mio. t Mais (Vj: 29,8 Mio. t) betragen.
in €/t |
Matif März |
Matif August |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
25.2.20 | 169,75 ▲ | 174,25 ▼ | 136,4 ► | 181,5 ► | 181 ▲ |
19.2.20 | 169,25 | 176 | 138,6 | 181,5 | 180 |
11.2.20 | 166,75 | 175,75 | 137,4 | 180 | 180 |
Februar 2020
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2020 | 65 | 9 | 72,6 |
2019 | 61 | 8,5 | 71,3 | |
Deutschland | 2020 | 4,6 | 0,500 | 92,2 |
2019 | 3,1 | 0,375 | 83 | |
Frankreich | 2020 | 14,8 | 1,54 | 96 |
2019 | 12,6 | 1,44 | 87,3 | |
Rumänien | 2020 | 12,2 | 2,71 | 45 |
2019 | 12 | 2,61 | 46 | |
Ungarn | 2020 | 7,58 | 1,04 | 72,7 |
2019 | 8,31 | 0,989 | 84 | |
Italien | 2020 | 6,03 | 0,615 | 98 |
2019 | 60,5 | 0,630 | 96 | |
Polen | 2020 | 4,03 | 0,650 | 62 |
2019 | 3,59 | 0,630 | 57 | |
Spanien | 2020 | 3,47 | 0,310 | 112 |
2019 | 3,32 | 0,344 | 96,5 | |
Bulgarien | 2020 | 3,22 | 0,496 | 72 |
2019 | 3,22 | 0,456 | 65 |
EU: Getreideernten 2020
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat bereits heute eine erste Schätzung für die EU-Ernte 2020 veröffentlicht. Die ersten Zahlen basieren zunächst auf Flächenerwartungen und zumeist durchschnittlichen Erträgen. Somit begründet der Verband seine erhebliche Reduktion der Weichweizenernte mit den Flächenreduktionen in Frankreich, Deutschland Dänemark und Großbritannien. Zwar zählt die Insel nicht mehr zur EU, aus Gründen der engen wirtschaftlichen Beziehungen und der Vergleichbarkeit der Zahlen werden die Daten aber noch mit aufgeführt. Auch die Gerstenernte soll kleiner werden als 2019. Hier sieht COCERAL zunächst einen Rückgang auf Durchschnittserträge in Frankreich und Großbritannien. Die EU-Maisernte hingegen soll wegen spürbar gestiegener Aussaatflächen erheblich größer werden als die letzte. Das soll eine Folge der zu nassen Aussaatbedingungen für Wintergetreide in Teilen der EU sein.
Februar 2020
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.080 (+/- 0) |
352 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.090 (+/- 0) |
341 (+/- 0) |
2018/19 |
1.123 (+ 1) |
341 (+/- 0) |
172 (+/- 0) |
1.144 (+ 1) |
320 (+ 1) |
2019/20 |
1.112 (+ 1) |
320 (+/- 0) |
173 (+ 1) |
1.135 (+ 2) |
297 (- 1) |
USDA: Korrekturen um internationalen Maishandel
Die eher kleine Korrektur im Welt-Maishandel spiegelt nicht die Reihe von Änderungen gegenüber der Januar-Schätzung wider. Ein großer Verlierer beim Export sind die USA, deren Ausfuhren um 1,3 Mio. t reduziert wurden. Dafür bekamen die EU (+ 0,4 Mio. t), Paraguay (+ 0,3 Mio. t), Südafrika (+ 0,5 Mio. t) und die Ukraine (+ 0,5 Mio. t) hinzu. Bei den Änderungen zum Import sind Brasilien (+ 0,2 Mio. t) und die Türkei (+ 0,4 Mio. t) erwähnenswert.
USDA, Februar 2020
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 364,3 | 54,4 | 0,7 | 52,5 | 310,5 | 56,4 |
2019/20 | 347,8 | 56,4 | 1,3 | 43,8 | 313,6 | 48,1 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,4 | 9,8 | 25,2 | 3,6 | 88 | 7,8 |
2019/20 | 65 | 7,8 | 21 | 2,8 | 82,5 | 8,5 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 9,3 | 1,7 | 42 | 65,4 | 4,6 |
2019/20 | 101 | 4,6 | 1,2 | 36 | 66,5 | 4,3 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,4 | 0 | 36 | 13,8 | 3,6 |
2019/20 | 50 | 3,6 | 0 | 33,5 | 15 | 5,1 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 4,5 | 0 | 274 | 210,3 |
2019/20 | 260,8 | 210,3 | 7 | 0 | 279 | 199,1 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 30,3 | 6,1 | 0,9 |
2019/20 | 35,8 | 0,9 | 0 | 31 | 5 | 0,8 |
Januar 2020
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.091 (+/- 0) |
367 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.119 (+ 1) |
339 (+/- 0) |
2018/19 |
1.129 (- 2) |
339 (+/- 0) |
165 (+/- 0) |
1.146 (- 6) |
322 (+ 4) |
2019/20 |
1.111 (+ 8) |
322 (+ 4) |
168 (+/- 0) |
1.150 (+ 8) |
283 (+ 4) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat letzte Woche seine erste Produktionsschätzung in diesem Jahr veröffentlicht. Die größte Korrektur gegenüber der letzten Schätzung von Ende November erfolgte wieder einmal bei den chinesischen Zahlen. Im Reich der Mitte wurde die Schätzung der Maisernte um über 5 Mio. t auf jetzt knapp 261 Mio. t angehoben (Vj: 257 Mio. t). Das hat für den Weltmarkt jedoch kaum eine Auswirkung. Was hingegen mehr zu Buche schlägt, ist die Aufwärtskorrektur der US-Maisernte um gut 3 Mio. t auf jetzt annähernd 348 Mio. t (Vj: 364 Mio. t).
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
