KWS Maismarkt vom 26. Februar 2019
EU: Maisimporte weiterhin hoch
Einen kleinen Lichtblick bescherten uns die EU-Weizenexporte der letzten Woche. Immerhin wurden fast 600.000 t auf dem Weltmarkt veräußert, von denen auch 178.000 t deutschen Ursprung hatten. Allerdings hinken wir immer noch um 2 Mio. t den Ausfuhren des Vorjahreszeitraums hinterher. Die Gerstenexporte summieren sich mittlerweile auf gut 3 Mio. t, was auch fast 800.000 t unter dem Wert aus 2018 liegt. Die Maisimporte kommen nach wie vor in großen Mengen herein. Knapp 16,1 Mio. t sind es inzwischen (Vj: 11 Mio. t). Da sind die bisherigen Maisexporte mit 1,2 Mio. t (Vj: 0,6 Mio. t) schon fast wieder zu vernachlässigen. Außerdem importierte die EU bislang 386.000 t Sorghum (Vj: 111.000 t). Da sind die bisherigen Maisexporte mit 1,3 Mio. t (Vj: 0,7 Mio. t) schon fast wieder zu vernachlässigen. Außerdem importierte die EU bislang 387.000 t Sorghum (Vj: 116.000 t).
China: Maisernte 2018/19
Zwar sind sämtliche chinesischen Produktions- und Bestandszahlen mit Vorsicht zu genießen, aber der US-Agrarattaché in Peking wagt dennoch einige Prognosen. Er sieht die Maisproduktion des Landes jetzt bei 256 Mio. t (Vj: 259 Mio. t). Die Importe sollen allerdings nach wie vor bei 5 Mio. t liegen (Vj: 3,5 Mio. t). Die chinesische Maisproduktion beträgt fast ¼ der Welt-Produktion, mehr als 2/3 der Bestände liegen in den Lägern des Riesenreichs!
Südafrika: Maisernte 2019
Wegen der großen Trockenheit im letzten Jahr wird die jetzt anlaufende Maisernte in Südafrika um 23 % kleiner ausfallen als die von 2018. Das berichtet der US-Agrarattaché. Er erwartet nur noch 10,5 Mio. t, die sowohl aus einer kleineren Anbaufläche als auch aus geringeren Erträgen resultieren. Das USDA war bislang noch von 12 Mio. t ausgegangen. Darum werden auch die Exporte auf magere 700.000 t schrumpfen (Vj: 1,9 Mio. t). Und die sind auch nur deshalb ausführbar, weil die Läger aus den großen Ernten der letzten beiden Jahre noch gut gefüllt seien, so der US-Beamte. Südafrika ist zwar ein eher kleiner Maisproduzent, aber als Exporteur besonders nach Afrika von großer Bedeutung.
Brasilien: Getreideernten 2019
Das brasilianische Rohstoffamt CONAB reduzierte zwar seine Schätzung für die Sommermaisernte des Landes, aber erhöhte seine Erwartungen für den Zweitfruchtanbau (Safrinha) wegen der guten Startbedingungen. Somit stehen jetzt 91,7 Mio. t Mais auf dem Zettel (Vj: 80,7 Mio. t).
Ukraine: Getreideernten 2019
Die Ukraine hat eine endgültige Ernteschätzug veröffentlicht. Danach soll die Maisproduktion auf 35,5 Mio. t gekommen sein (Vj: 24,1 Mio. t), die Weizenernte auf 24,6 Mio. t (Vj: 26,1 Mio. t) und die Gerstenproduktion auf 7,3 Mio. t
(Vj: 8,1 Mio. t).
EU: Getreideernten 2019
Das französische Analysehaus Tallage hat in seinem jüngsten Bericht Strategie Grains die EU-Weizenernte auf 146,4 Mio. t (Vj: 127 Mio. t) geschätzt. Die Anbau-fläche soll erheblich größer sein als im letzten Jahr, sowohl in Deutschland als auch Frankreich und Großbritannien. Die Gerstenproduktion soll jetzt fast 62 Mio. t erreichen können (Vj: 56 Mio. t). Die Schätzung wurde gegenüber der letzten Prognose leicht erhöht. Außerdem könnten in diesem Jahr auf der größten Anbaufläche seit 2015 bis zu 62 Mio. t Mais in der EU erzeugt werden (Vj: 60 Mio. t).
Börsenkurse für Mais (€/t)
Matif März |
Matif August |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
|
26.2.19 | 169,75 ▼ | 175 ▼ | 130 ▼ | 179 ▼ | 183 ▼ |
20.2.19 | 174 | 177,25 | 129,3 | 181,75 | 185 |
12.2.19 | 176,5 | 181,5 | 131,8 | 182 | 189 |
Februar 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2016/17 |
1.131 (+ 44) |
324 (+ 48) |
137 (+/- 0) |
1. 091 (+ 47) |
363 (+ 34) |
2017/18 |
1.090 (+ 43) |
363 (+ 34) |
152 (+/- 0) |
1.118 (+ 46) |
336 (+ 32) |
2018/19 |
1.109 (+ 33) |
336 (+ 32) |
160 (+/- 0) |
1.047 (+ 38) |
297 (+ 26) |
Welt: IGC-Schätzung
Die jüngsten Zahlen des Internationalen Getreiderats (IGC) sind etwas verwirrend. Darum macht er gleich zu Beginn darauf aufmerksam, dass revidierte Zahlen vor allem beim Mais in China eingeflossen sind. In der grundsätzlichen Analyse bleibt der Rat bei den Aussagen aus dem Januar-Bericht. Spannender sind auch die nächsten Zahlen für 2019/20. Jetzt wagt man sich an die Prognose der Mais- und Gerstenflächen heran. Beide sollen um jeweils 1 % steigen. Die Weizenproduktion könnte sich zwar wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren erholen, allerdings soll der Anstieg durch den erhöhten Verbrauch aufgefangen werden. Darum sollen die Endbestände sich nicht erholen können.
Februar 2019
WASDE-Bericht ohne Überraschungen
Die Welt-Maisernte wird unverändert zur Dezemberschätzung bei 1.100 Mio. t gesehen (Vj: 1.076 Mio. t). Allerdings gab es einige Verschiebungen bei den nationalen Ernten. Die EU-Ernte wurde leicht angehoben auf 60,7 Mio. t (Vj: 62,1 Mio. t). Die Ukraine könnte sage und schreibe 35,5 Mio. t Mais (+ 4,6 Mio. t gegenüber letztem Rekord 2013) gedroschen haben und damit auch mehr Mais auf dem Weltmarkt verkaufen können. Das USDA erwartet, dass 28,5 Mio. t exportiert werden sollen (Vj: 18 Mio. t). Auch Argentinien soll dank ausreichender Regenfälle auf 46 Mio. t kommen (Vj: 32 Mio. t) und damit 3,5 Mio. t mehr ernten können als bislang erwartet. Für China und Süd-Afrika werden jetzt kleinere Ernten erwartet. Im Weltmaishandel gab es noch weitere Verschiebungen innerhalb der mit 164 Mio. t nahezu unveränderten Prognose für 2018/19. So werden jetzt die brasilianischen Ausfuhren bei 28 Mio. t gesehen (Vj: 25,2 Mio. t). Die USA sollen mit 62 Mio. t der weltgrößte Maisexporteur weltweit bleiben (Vj: 63,6 Mio. t).
Die Welt-Gerstenernte beziffert das USDA nach wie vor mit knapp 141 Mio. t (Vj: 144 Mio. t). Allerdings wurde die EU-Ernte nochmals reduziert auf knapp 56,4 Mio. t (Vj: 58,8 Mio. t) und die Argentiniens auf 4,5 Mio. t angehoben (Vj: 3,7 Mio. t). Darum sollen auch die Exporte mit 3,1 Mio. t besser laufen als bisher prognostiziert. Saudi-Arabien wird voraussichtlich 8,5 Mio. t Gerste einführen und damit 0,5 Mio. t mehr als bislang angenommen.
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2016/17 |
1.122 (+/- 0) |
311 (+/- 0) |
142 (+ 1) |
1.084 (+/- 0) |
310 (+ 1) |
2017/18 |
1.076 (+/- 0) |
350 (+ 1) |
151 (+/- 0) |
1.086 (- 1) |
341 (+ 1) |
2018/19 |
1.100 (+/- 0) |
341 (+ 1) |
164 (+ 1) |
1.131 (+/- 0) |
310 (+ 1) |
USDA, Februar 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2017/18 | 371 | 58,3 | 0,9 | 61,9 | 314 | 54,4 |
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 1,4 | 62,2 | 315,4 | 44,1 |
EU | ||||||
2017/18 | 62,1 | 7,6 | 18,4 | 1,8 | 76,5 | 9,9 |
2018/19 | 60,7 | 9,9 | 21 | 1,5 | 83,2 | 6,9 |
Brasilien | ||||||
2017/18 | 82 | 14 | 1 | 24,5 | 64,5 | 8 |
2018/19 | 94,5 | 8 | 1 | 29 | 66,5 | 8 |
Argentinien | ||||||
2017/18 | 32 | 5,3 | 0 | 21 | 12,4 | 3,9 |
2018/19 | 46 | 3,9 | 0 | 29 | 13,8 | 7,1 |
China | ||||||
2017/18 | 259,1 | 223 | 3,5 | 0 | 263 | 222,5 |
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0,1 | 277 | 20785 |
Ukraine | ||||||
2017/18 | 24,1 | 1,6 | 0 | 18 | 6,2 | 1,5 |
2018/19 | 35,5 | 1,5 | 0 | 28,5 | 6,9 | 1,6 |
Dezember 2018
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2018 | 60,5 | 8,3 | 72,7 |
2017 | 60,1 | 8,6 | 70,3 | |
Deutschland | 2018 | 2,7 | 0,348 | 77,3 |
2017 | 4,5 | 0,432 | 105,3 | |
Frankreich | 2018 | 11,2 | 1,38 | 81 |
2017 | 14,5 | 1,44 | 101 | |
Italien | 2018 | 6,2 | 0,625 | 98,7 |
2017 | 5,8 | 0,670 | 86,5 | |
Ungarn | 2018 | 8,7 | 1,04 | 83 |
2017 | 6,8 | 10,5 | 65 | |
Rumänien | 2018 | 12 | 2,4 | 50 |
2017 | 10,2 | 2,55 | 40 | |
Spanien | 2018 | 3,7 | 0,327 | 112,4 |
2017 | 3,8 | 0,333 | 114 | |
Polen | 2018 | 4,1 | 0,640 | 64 |
2017 | 4 | 0,562 | 71,5 | |
Bulgarien | 2018 | 3,3 | 0,410 | 80 |
2017 | 2,5 | 0,412 | 60 |
EU: Getreideernten 2018
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat seine abschließende Ernteschätzung für die EU und ihre Mitgliedsstaaten veröffentlicht. Gegenüber der letzten Schätzung im September gab es zwar einige Korrekturen, unter dem Strich bleibt aber festzuhalten, dass bereits im September eine recht genaue Abschätzung vor allem der dürregeschädigten Ernten gelungen war. Dennoch wurden jetzt die EU-Weizenernte nochmals um knapp 2 Mio. t und die Gerstenernte um 1,6 Mio. t nach unten korrigiert. Dafür sind die Maisernten vor allem wieder einmal in Rumänien und anderen südosteuropäischen Ländern deutlich angehoben, so dass EU-weit ein Plus von über 1,5 Mio. t heraus kam.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
