KWS Maismarkt vom 26. März 2019
EU: Getreideaußenhandel
Die EU-Weizenexporte der letzten Woche summieren sich auf etwas mehr als 400.000 t, davon gut die Hälfte aus Frankreich. Deutschland war wieder einmal nicht dabei, dafür das Baltikum und Polen. Bislang wurden knapp 13,4 Mio. t Weizen (Vj: 14,3 Mio. t), 3,2 Mio. t Gerste (Vj: 4,3 Mio. t) und immerhin 1,6 Mio. t Mais ausgeführt (Vj: 900.000 t). Die Maisimporte haben dafür schon 17,9 Mio. t erreicht (Vj: 12,8 Mio. t), davon 422.000 t in der letzten Woche. Außerdem importierte die EU bislang 552.000 t Sorghum (Vj: 126.000 t), 64.000 t allein in den letzten 8 Tagen.
EU: Getreideernten 2019
Das französische Analysehaus Tallage nimmt in seinem jüngsten Bericht Strategie Grains eine EU-Weizenernte von gut 146 Mio. t an (Vj: 127 Mio. t). Das Haus reduzierte damit seine bisherigen Annahmen etwas. Auch die Gerstenernte wurde leicht auf 61,8 Mio. t zurückgenommen (Vj: 55,7 Mio. t). Die Maisproduktion hingegen wurde gegenüber bisherigen Annahmen um 0,5 Mio. t auf 63 Mio. t erhöht (Vj: 61,2 Mio. t).
Japan: Getreideimporte
Japan ist hinter der EU und Mexiko der drittgrößte Maisimporteur weltweit. Das wird nach Prognose des US-Agrarattaché in Tokio auch im kommenden Wirtschaftsjahr so bleiben. Er erwartet wie schon im laufenden Wirtschaftsjahr Importe in Höhe von 15,6 Mio. t. Mit über 1 Mio. t an Gerstenimporten ist der Inselstaat auch ein großer Gerstenimporteur. Für 2019/20 erwartet der US-Beamte ebenfalls wieder Einfuhren in Höhe von 1,3 Mio. t.
Philippinen: Getreideimporte
Nach Prognose des US-Agrarattaché werden die Philippinen auch im nächsten Jahr 7 Mio. t Weizen einführen müssen. Das USDA war in seiner letzten Schätzung für 2018/19 noch von 6,3 Mio. t ausgegangen. Damit haben sich die Importe des Inselstaates innerhalb von 7 Jahren fast verdoppelt. Weizen wird nicht nur für die menschliche Ernährung, sondern mehr und mehr auch als Futtermittel eingeführt. Die Maisproduktion des Landes soll auf 8,1 Mio. t ansteigen (Vj: 7,9 Mio. t).
Mexiko: Getreideimporte
Mexiko wird nach Schätzung des dortigen US-Agrarattaché im kommenden Wirtschaftsjahr 5,7 Mio. t Weizen importieren (Vj: 5,6 Mio. t) und 3,3 Mio. t selbst produzieren (Vj: 5,6 Mio. t). Der Haupthandelspartner für Agrarprodukte ist zwar mit großem Abstand die USA, allerdings wurden die Weizenimporte im letzten Wirtschaftsjahr dank der niedrigen Frachtraten auch von Russland zu einem kleineren Teil von der Ukraine bedient. Das Hauptgetreide Mexikos ist allerdings der Mais, der sowohl als Futter als auch als ein wichtiges Grundnahrungsmittel dient. Die kommende Maisernte wird auf 27,1 Mio. t prognostiziert (Vj: 26,7 Mio. t). Mexiko ist mit mehr als 26 Mio. t Maisproduktion seit 5 Jahren der sechstgrößte Maisproduzent der Welt, muss jedoch auch große Mengen einführen, um den ständig steigenden Hunger nach Fleisch des Schwellenlandes decken zu können. 17,8 Mio. t könnten es 2019/20 nach Ansicht des US-Beamten werden (Vj: 16,7 Mio. t). Hier ist und bleibt die USA der größte Anbieter, gleichzeitig ist das mittelamerikanische Land auch größter Abnehmer für US-Mais und wird in Zukunft größter Maisimporteur vor der EU.
in €/t |
Matif Juni |
Matif November |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
26.3.19 | 170,5 ▼ | 171,5 ► | 131 ▼ | 174,5 ▲ | 179 ▲ |
19.3.19 | 170,25 | 170 | 127,6 | 173 | 177 |
12.3.19 | 169,25 | 170,5 | 127,5 | 174 | 177 |
Februar 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2016/17 |
1.131 (+ 44) |
324 (+ 48) |
137 (+/- 0) |
1. 091 (+ 47) |
363 (+ 34) |
2017/18 |
1.090 (+ 43) |
363 (+ 34) |
152 (+/- 0) |
1.118 (+ 46) |
336 (+ 32) |
2018/19 |
1.109 (+ 33) |
336 (+ 32) |
160 (+/- 0) |
1.047 (+ 38) |
297 (+ 26) |
Welt: IGC-Schätzung
Die jüngsten Zahlen des Internationalen Getreiderats (IGC) sind etwas verwirrend. Darum macht er gleich zu Beginn darauf aufmerksam, dass revidierte Zahlen vor allem beim Mais in China eingeflossen sind. In der grundsätzlichen Analyse bleibt der Rat bei den Aussagen aus dem Januar-Bericht. Spannender sind auch die nächsten Zahlen für 2019/20. Jetzt wagt man sich an die Prognose der Mais- und Gerstenflächen heran. Beide sollen um jeweils 1 % steigen. Die Weizenproduktion könnte sich zwar wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren erholen, allerdings soll der Anstieg durch den erhöhten Verbrauch aufgefangen werden. Darum sollen die Endbestände sich nicht erholen können.
März 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2016/17 |
1.123 (+ 1) |
311 (+/- 0) |
142 (+/- 0) |
1.084 (+/- 0) |
351 (+ 1) |
2017/18 |
1.076 (+/- 0) |
351 (+ 1) |
151 (+/- 0) |
1.086 (+ 1) |
341 (+/- 0) |
2018/19 |
1.101 (+ 1) |
341 (+/- 0) |
165 (+ 1) |
1.134 (+ 3) |
309 (- 1) |
USDA-Schätzung: Getreideernten
Einzig beim Weizen gab es in der jüngsten USDA-Schätzung eine marginale Änderung: Der Anstieg des Verbrauches in Indien um gut 2 Mio. t auf 98 Mio. t wurde kassiert und soll jetzt sogar kleiner sein als 2017/18. Das war aber auch schon alles. Die Weltbestände sollen daher um 3 Mio. t auf fast 271 Mio. t anwachsen. Gut die Hälfte davon liegt in China (140 Mio. t). Erstaunlich sind allerdings die Exportprognosen der US-Fachleute für die EU: Auf 23 Mio. t (inkl. Mehl) sollen die sich zum 30. Juni aufsummieren. Wie das gehen soll, ist fraglich, denn stand heute sind erst 12 Mio. t (inkl. Mehl) ausgeführt. Für die kommenden Monate verblieben damit wöchentlich 690.000 t zu exportieren. Bisher waren es im Durchschnitt 330.000 t, seit 1. Januar haben wir wöchentlich 410.000 t ausgeführt.
USDA, März 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2017/18 | 371 | 58,3 | 0,9 | 61,9 | 314 | 54,4 |
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 1,4 | 60,3 | 314,7 | 46,6 |
EU | ||||||
2017/18 | 62,1 | 7,6 | 18,4 | 1,8 | 76,5 | 9,9 |
2018/19 | 60,9 | 9,9 | 21,5 | 1,5 | 84 | 6,7 |
Brasilien | ||||||
2017/18 | 82 | 14 | 1 | 24,5 | 64,5 | 7,1 |
2018/19 | 94,5 | 7,1 | 1 | 29 | 66,5 | 7,1 |
Argentinien | ||||||
2017/18 | 32 | 5,3 | 0 | 20,3 | 12,4 | 4,6 |
2018/19 | 46 | 4,6 | 0 | 30 | 13,8 | 6,8 |
China | ||||||
2017/18 | 259,1 | 223 | 3,5 | 0 | 263 | 222,5 |
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0,1 | 280 | 204,8 |
Ukraine | ||||||
2017/18 | 24,1 | 1,6 | 0 | 18 | 6,2 | 1,5 |
2018/19 | 35,5 | 1,5 | 0 | 29 | 6,9 | 1,6 |
März 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61 | 8,5 | 71,5 |
2018 | 60,3 | 8,3 | 72,2 | |
Deutschland | 2019 | 3,6 | 0,380 | 96 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 14,2 | 1,45 | 98 |
2018 | 11,9 | 1,42 | 83 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 95 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8 | 1,08 | 74 |
2018 | 8,7 | 1,04 | 83 | |
Rumänien | 2019 | 10,8 | 2,55 | 42,5 |
201 | 12 | 2,4 | 50 | |
Spanien | 2019 | 3,4 | 0,300 | 113 |
2018 | 3,7 | 0,327 | 112,4 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,645 | 65 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 2,5 | 0,435 | 57,5 |
2018 | 3,3 | 0,410 | 80 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der EU-Landhändler COCERAL hat eine neue Ernteschätzung vorgelegt. Danach wird sich die EU-Getreideernte deutlich vom letztjährigen Einbruch erholen. Die Weichweizenernte soll um fast 10 %, die Gerstenernte immerhin um knapp 6 % steigen. Die Maisernte soll nur geringfügig um gut 1 % wachsen. Für Deutschland geht COCERAL von einem Anstieg der Weichweizenerzeugung um fast 4 Mio. t auf 23,6 Mio. t aus (Vj: 20 Mio. t). Das wäre aber immer noch weniger als in den vergangenen Jahren, als es typischerweise 24 bis 25 Mio. t waren. Die Flächenausdehnung ist laut COCERAL viel kleiner als alle anderen Prognosen sagen, nämlich nur 15.000 ha auf 3,05 Mio. ha. Durum spielt in Deutschland mit erwarteten 135.000 t keine Rolle. Die Gerstenfläche soll um 100.000 ha anwachsen und zusammen mit einem Ertrag von 68 dt/ha soll die deutsche Gerstenernte 12 Mio. t erreichen nach mageren 9,6 Mio. t im vergangenen Jahr. Darin ist bereits eine Verringerung der Sommergerstenfläche um 60.000 ha berücksichtigt, so dass man für die Wintergerste von einem Anstieg um gut 150.000 ha ausgeht. Die deutsche Maisernte soll um fast 1 Mio. t auf 3,65 Mio. t anwachsen. Auch unsere Nachbarn in Frankreich und Dänemark sollen deutlich mehr Getreide ernten können. Fast 37 Mio. t Weizen sollen es in Frankreich werden
(+ 2,8 Mio. t) und 4,9 Mio. t in Dänemark (+ 2,3 Mio. t). Aber während die Franzosen bei der Gerste immerhin einen Zuwachs von 700.000 t erwarten dürfen (auf 11, 8 Mio. t), sollen es in Dänemark nur 200.000 t mehr werden (3,5 Mio. t).
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
