KWS Maismarkt vom 26. November 2019
EU: Getreideaußenhandel
Die EU-Weizenexporte der letzten Woche lagen bei guten 481.000 t. Wieder einmal waren die deutschen Exporteure nicht vertreten. Dafür waren neben Frankreich eine Reihe anderer EU-Länder mit dabei. Frankreich hat bislang mit fast 3,1 Mio. t den größten Anteil der bisher ausgeführten knapp 10,8 Mio. t (VJ: 6,2 Mio. t). Dicht dahinter liegt aber auch schon Rumänien mit nahezu 2,6 Mio. t. Bulgarien folgt seinem Nachbarn auf Platz drei mit 1,1 Mio. t, vor den Ländern des Baltikums mit unter 1 Mio. t. Aus Deutschland wurden bisher nur magere 644.000 t Weizen ausgeführt. Das sieht aber bei der Gerste anders aus. Hier liegen die deutschen Händler mit 613.000 t auf Platz zwei hinter Frankreich mit 1,4 Mio. t und vor Rumänien mit 574.000 t. Die gesamten EU-Gerstenausfuhren bisher können sich mit 3,1 Mio. t sehen lassen (Vj: 2,1 Mio. t). Auch können sich die Maisausfuhren sehen lassen. Von den knapp 1,5 Mio. t (Vj: 695.000 t), die aus der EU auf dem Weltmarkt verkauft werden konnten, kamen eine gute Mio.t aus Rumänien und 270.000 t aus Bulgarien. Hauptimporteur für Mais ist und bleibt Spanien. Von den knapp 8,1 Mio. t Mais, die bisher in die EU hineinkamen (Vj: 7,6 Mio. t), gingen alleine 4,2 Mio. t auf die iberische Halbinsel und 1,2 Mio. t zu den holländischen Futtermischern.
Brasilien: Mais
Brasilien ist der größte Exporteur von Agrargütern auf diesem Globus. Sowohl beim Mais als auch bei der Sojabohne liegen sie mit weitem Abstand vorne. Die Maisproduktion des Landes konnte deshalb so stark wachsen, weil Mais im Winter der Südhalbkugel (Trockenzeit) als Zweitfrucht angebaut wird. Derzeit liegt aber die Aussaat der Sojabohne im Hintertreffen, denn es ist in weiten Teilen der Hauptanbaugebiete in den Bundesstaaten rund um die Hauptstadt Brasilia viel zu trocken. Somit ist schon jetzt absehbar, dass es auch anschließend für die Maisaussaat eng werden kann. Eine kurzfristige Änderung des Sojaanbaus, beispielsweise mit früheren Sorten, ist kaum mehr möglich, weil das Saatgut schon auf den Höfen liegt. Es wäre zudem mit Ertragseinbußen verbunden.
China: Maishandel
China gilt als ein großer Käufer von Mais auf dem Weltmarkt, dieses Jahr sollen es laut USDA 8,3 Mio. t werden. Weniger bekannt ist, dass die Chinesen der größte Exporteur von Maisstärke sind (600.000 t) und auch 1,5 Mio. t Nebenprodukte aus der Maisstärkegewinnung ins Ausland verkaufen.
Südafrika: Maishandel
Zwar ist Südafrika in erster Linie ein Maisexporteur in Richtung seiner Nachbarländer, dennoch wird es durch den US-Agrarattaché sorgfältig beobachtet. So erwartet der US-Beamte in seinem jüngsten Bericht für den jetzt gedrillten Anbau eine Flächenausdehnung von 11 %, weil das Preisniveau auf dem heimischen Markt nach der Dürre des letzten Jahres attraktiver geworden ist. Die Ernte könnte bei normalen Witterungsbedingungen auf 13,3 Mio. t kommen (Vj: 11,7 Mio. t). Somit könnten auch wieder über 1 Mio. t in die Nachbarländer verkauft werden. Zwar exportierte Südafrika im letzten Wirtschaftsjahr auch schon 1 Mio. t Mais, importierte aber gleichzeitig 500.000 t Mais für den heimischen Futtermarkt. Das dürfte in diesem Jahr wegfallen, so der Attaché.
in €/t |
Matif Januar ´20 |
Matif Juni ´20 |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
26.11.19 | 165,75 ▲ | 173,5 ▼ | 135,4 ▼ | 174 ► | 169 ► |
19.11.19 | 163,25 | 171 | 131,7 | 174 | 169 |
12.11.19 | 163,75 | 173 | 135 | 176 | 168 |
November 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.091 (+ 1) |
367 (+ 1) |
153 (+/- 0) |
1.119 (+ 1) |
339 (+ 1) |
2018/19 |
1.131 (+ 1) |
339 (+ 1) |
165 (+/- 0) |
1.152 (+ 1) |
318 (+/- 0) |
2019/20 |
1.103 (- 1) |
318 (+/- 0) |
168 (+/- 0) |
1.142 (+ -4) |
279 (+ 1) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat hat seine Oktober-Schätzung veröffentlicht. Die meisten Änderungen resultierten aus Bestandsänderungen früherer Jahre. Hatte man nochmals nachgerechnet? Auch kamen weitere Korrekturen aus China, die letztlich für den Weltmarkt kaum von Bedeutung sind. Dass man die Welt-Maisernte leicht um 1 Mio. t auf 1.098 Mio. t reduzierte, ist ebenfalls nicht besonders verwunderlich, denn die Ernten auf der Nordhalbkugel sind noch lange nicht abgeschlossen und ein erheblicher Teil wartet auch noch auf der Südhalbkugel auf den Drusch.
November 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.080 (+ 2) |
352 (+ 1) |
15 (- 1) |
1.090 (+ 2) |
342 (+ 1) |
2018/19 |
1.125 (+ 2) |
342 (+ 1) |
172 (+ 1) |
1.147 (+ 6) |
320 (- 4) |
2019/20 |
1.102 (- 2) |
320 (- 4) |
172 (+ 2) |
1.126 (+ 1) |
296 (- 7) |
USDA: Kleine Änderungen für den Markt unwirksam
Die USDA-Schätzung brachte keine Überraschungen. Marginale Änderungen beim Weizen (EU: + 1 Mio. t, Russland: + 1,5 Mio. t, Australien, USA und Argentinien etwas weniger) sind für den Markt vernachlässigbar. Das gilt auch für den Mais. Die US-Ernte wurde um 3 Mio. t reduziert, das war es aber auch schon. Für das Vorjahr wurden ein paar größere Korrekturen (Endbestände – 4 Mio. t) eingefügt, die sich in einer Korrektur der Endbestände um 6,5 Mio. t aufaddieren. Das ist eine hübsche Menge, aber angesichts von Vorräten außerhalb Chinas von 101 Mio. t (davon 48,5 Mio. t in den USA) entwickelt das an den Börsen kaum Sprengkraft. Die weltweite Gerstenernte wird unverändert bei 155 Mio. t gesehen. Das wäre die drittgrößte Gerstenernte überhaupt und obwohl die Exporte um fast 10 % auf 28 Mio. t steigen sollen, wachsen auch die Vorräte um fast 4 Mio. t auf 21,8 Mio. t an.
USDA, November 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 0,7 | 52,5 | 315,2 | 53,7 |
2019/20 | 347 | 53,7 | 1,3 | 47 | 306,5 | 48,5 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,2 | 9,8 | 24,8 | 3,3 | 88 | 7,6 |
2019/20 | 64,8 | 7,6 | 21 | 2 | 82,5 | 8,9 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 9,3 | 1,3 | 41 | 65,5 | 5,1 |
2019/20 | 101 | 5,1 | 1 | 36 | 66 | 5,1 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,4 | 0 | 36 | 13,8 | 3,6 |
2019/20 | 50 | 3,6 | 0 | 33,5 | 15 | 5,1 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 4,5 | 0 | 273 | 211,3 |
2019/20 | 254 | 211,3 | 7 | 0 | 277 | 195,3 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 30,3 | 6,1 | 0,9 |
2019/20 | 35,5 | 0,9 | 0 | 30 | 5,6 | 0,8 |
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,6 | 8,7 | 70,8 |
2018 | 59,9 | 8,4 | 71,6 | |
Deutschland | 2019 | 3,8 | 0,427 | 88,5 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 12,3 | 1,46 | 84 |
2018 | 11,8 | 1,43 | 82,6 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,3 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,5 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 11,5 | 2,6 | 44 |
201 | 11,4 | 2,5 | 45 | |
Spanien | 2019 | 3,3 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,1 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,670 | 62 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,3 | 0,460 | 70,7 |
2018 | 3,2 | 0,409 | 78,3 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat in seinem September-Bericht neue Erntezahlen für die EU veröffentlicht. EU-weit wurden fast alle Getreidezahlen gegenüber der letzten Schätzung nach oben korrigiert. Für Deutschland war das nicht der Fall. Die verbreitet aufgetretene Dürre hat eben ihren Tribut gefordert. Unser westlicher Nachbar Frankreich hingegen steht jetzt spürbar besser da. Allein seine Weizenernte wurde um 3 Mio. t angehoben. Die Maisernte wird jetzt etwas kleiner erwartet als noch im Mai, vor allem weil die Erträge doch nicht so üppig ausfallen werden. Nur in Italien und Südosteuropa wurden sie nach oben angepasst.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
