KWS Maismarkt vom 28. Januar 2020
EU: Getreideaußenhandel
In der letzten Woche wurden zwar nur magere 219.000 t Weizen aus der EU heraus ausgeführt, allerdings kam fast die Hälfte davon aus deutschen Häfen. Damit summieren sich die deutschen Ausfuhren auf knapp 1,4 Mio. t (Vj: 700.000 t) und die der EU auf fast 16 Mio. t (Vj: 9,2 Mio. t). Außerdem wurden 144.000 t Gerste auf dem Weltmarkt veräußert. Auch hier kam ein recht ordentlicher Teil von 64.000 t aus Deutschland. Die EU-Gerstenausfuhren kommen mittlerweile auf 4,3 Mio. t (Vj: 2,8 Mio. t), davon gut 700.000 aus Deutschland (Vj: 240.000 t). Auch 175.000 t rumänischer Mais fand wieder Abnehmer auf dem Weltmarkt, womit inzwischen 2,5 Mio. t aus der EU hinausgeflossen sind (Vj: 1,1 Mio. t). Die Maisimporte summieren sich jetzt auf 12,6 Mio. t (Vj: 14 Mio. t), davon kamen in der letzten Woche 426.000 t in die EU hinein.
Argentinien: Getreideaußenhandel
Trotz der empfindlich erhöhten Exportzölle wird Argentinien auch im laufenden Jahr sehr viel Getreide auf dem Weltmarkt verkaufen. Die Regierung hatte im Dezember die Zölle nahezu verdoppelt. Im Vorfeld wurde besonders intensiv Getreide verkauft. Argentinien steht weltweit auf dem dritten Platz unter den Weizen- und Maisverkäufern. Außerdem zählt das Land zu den großen Gersten- und Sorghum-Anbietern auf dem Weltmarkt. Der US-Agrarattaché sieht die Weizenexporte bei 13 Mio. t (Vj: 12,1 Mio. t), die Maisexporte bei rekordhohen 33,5 Mio. t (Vj: 32,9 Mio. t) und die Gerstenausfuhren bei 2,4 Mio. t (Vj: 3 Mio. t). Letztere senkte er wegen der schlechteren Erntemengen nochmals ab. Auch für Mais werden mit 48 Mio. t um 2 Mio. t geringere Erntezahlen als bislang erwartet geschätzt (Vj: 51 Mio. t). Dennoch sollen die Ausfuhren dank der guten Preise auf dem Weltmarkt und wegen einer leicht gesunkenen Inlandsnachfrage weiter steigen können.
Ukraine: Maisproduktion
Nach offiziellen Angaben soll die Ukraine im letzten Jahr mit 34,6 Mio. t Mais etwas mehr als bislang erwartet gedroschen haben (Vj: 35,7 Mio. t). Somit sei ein Exportpotenzial von knapp 52 Mio. t Getreide möglich. Das wären 1 Mio. t mehr als bislang erwartet. Die Weizenausfuhren könnten knapp 19 Mio. t (Vj: 15,5 Mio. t), 4,8 Mio. t Gerste (Vj: 3,6 Mio. t) und 27,5 Mio. t Mais (Vj: 29,8 Mio. t) betragen.
Mexiko: Getreideimporte
Der US-Agrarattaché in Mexiko erwartet, dass im laufenden Wirtschaftsjahr der Importbedarf an Mais auf 17,5 Mio. t steigen wird (Vj: 16,6 Mio. t.). Die Produktion im Land soll wegen der großen Trockenheit auf 25 Mio. t sinken (Vj: 27,7 Mio. t). Die Weizenimporte dürften ebenfalls anwachsen auf 5,2 Mio. t (Vj: 4,9 Mio. t), obwohl die Produktion im Land mit 3,2 Mio. t ähnlich hoch liegen soll wie die letzte. Wegen der stotternden Wirtschaftsentwicklung geht der US-Beamte davon aus, dass nur der Futtersektor den Getreidebedarf des Landes weiter stützen wird. Mexiko gehört hinter der EU und vor Japan zu den größten Maisimporteuren weltweit.
in €/t |
Matif März |
Matif August |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
28.1.20 | 169,75 ▼ | 180 ▲ | 137,5 ▲ | 181 ▲ | 180 ► |
21.1.20 | 172,5 | 179,75 | 137,2 | 180,5 | 180 |
14.1.19 | 173,5 | 179 | 137,7 | 180 | 179 |
Januar 2020
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.091 (+/- 0) |
367 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.119 (+ 1) |
339 (+/- 0) |
2018/19 |
1.129 (- 2) |
339 (+/- 0) |
165 (+/- 0) |
1.146 (- 6) |
322 (+ 4) |
2019/20 |
1.111 (+ 8) |
322 (+ 4) |
168 (+/- 0) |
1.150 (+ 8) |
283 (+ 4) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat letzte Woche seine erste Produktionsschätzung in diesem Jahr veröffentlicht. Die größte Korrektur gegenüber der letzten Schätzung von Ende November erfolgte wieder einmal bei den chinesischen Zahlen. Im Reich der Mitte wurde die Schätzung der Maisernte um über 5 Mio. t auf jetzt knapp 261 Mio. t angehoben (Vj: 257 Mio. t). Das hat für den Weltmarkt jedoch kaum eine Auswirkung. Was hingegen mehr zu Buche schlägt, ist die Aufwärtskorrektur der US-Maisernte um gut 3 Mio. t auf jetzt annähernd 348 Mio. t (Vj: 364 Mio. t).
Januar 2020
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.080 (+/- 0) |
352 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.090 (+/- 0) |
341 (+/- 0) |
2018/19 |
1.122 (- 2) |
341 (+/- 0) |
172 (+/- 0) |
1.143 (- 4) |
320 (+ 1) |
2019/20 |
1.111 (+ 2) |
320 (+ 1) |
172 (+/- 0) |
1.133 (+ 6) |
298 (- 3) |
USDA: Guter Handel und guter Verbrauch
Die jüngsten Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums zeigen auf den ersten Blick kaum Veränderungen im Vergleich zu denen aus dem Dezember. Die Erklärung für die wohlwollenden Reaktionen an den Börsen steckt jedoch im Detail. So nahmen die US-Beamten beispielsweise nochmals Änderungen bei den internationalen Handelsströmen vor. Man reduzierte die Weizenexporte für Russland um immerhin 1 Mio. t auf 34 Mio. t, nachdem man sie erst im Dezember um 0,5 Mio. t angehoben hatte. Australien wird wegen der Dürre jetzt noch weniger Weizen ausführen können. Die EU soll jetzt 31 Mio. t Weizen exportieren können, das sind 2 Mio. t mehr als noch im Dezember erwartet (Vj: 23,3 Mio. t). Kleiner Wehrmutstropfen ist die Ukraine, der jetzt von den US-Beamten Weizenexporte in Höhe von 20,5 Mio. t und damit 0,5 Mio. t mehr als bislang erwartet zugetraut werden (Vj: 16 Mio. t).
Obwohl die Welt-Maisernte 2019/20 nochmals angehoben wurde auf jetzt 1.111 Mio. t
(Vj: 1.122 Mio. t), sollen die Endbestände mit 298 Mio. t um 3 Mio. t niedriger ausfallen als im Dezember geschätzt (Vj: 320 Mio. t). Nach Meinung der US-Beamten rührt das von einem deutlich höheren Verbrauch an Mais vor allem in China und in der Türkei und höheren Exportmengen aus Brasilien.
USDA, Januar 2020
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 364,3 | 54,4 | 0,7 | 52,5 | 310,5 | 56,4 |
2019/20 | 347,8 | 56,4 | 1,3 | 45 | 312,3 | 48,1 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,2 | 9,8 | 25,2 | 3,6 | 88 | 7,6 |
2019/20 | 65 | 7,6 | 21 | 2,4 | 82,5 | 8,7 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 9,3 | 1,5 | 42 | 65,2 | 3,6 |
2019/20 | 101 | 3,6 | 1 | 36 | 66 | 4,6 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,4 | 0 | 36 | 13,8 | 3,6 |
2019/20 | 50 | 3,6 | 0 | 33,5 | 15 | 5,1 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 4,5 | 0 | 274 | 210,3 |
2019/20 | 260,8 | 210,3 | 7 | 0 | 279 | 199,1 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 30,3 | 6,1 | 0,9 |
2019/20 | 35,5 | 0,9 | 0 | 30,5 | 5,1 | 0,9 |
Dezember 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,55 | 8,6 | 71,2 |
2018 | 61,3 | 8,3 | 73,5 | |
Deutschland | 2019 | 3,11 | 0,375 | 83 |
2018 | 2,83 | 0,348 | 81,4 | |
Frankreich | 2019 | 12,8 | 1,51 | 84,9 |
2018 | 12,7 | 1,43 | 89,2 | |
Italien | 2019 | 6,05 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,15 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,31 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,50 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 12 | 2,61 | 46 |
201 | 11,7 | 2,48 | 47 | |
Spanien | 2019 | 3,32 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,14 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 3,59 | 0,630 | 57 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,37 | 0,485 | 69,5 |
2018 | 3,43 | 0,440 | 78 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL legte in seinem Dezember-Bericht eine neue EU-Ernteschätzung vor. Gegenüber der letzten Prognose wurde die Getreideernte nochmals um 3 Mio. t angehoben, davon allein 1 Mio. t in Frankreich und 0,8 Mio. t in Rumänien. Die deutsche Getreideernte wurde hingegen reduziert, weil zuvor die Gersten, die Roggen und auch die Maisernte höher erwartet worden waren. Die deutsche Weichweizenernte machte allerdings fast eine Punktlandung auf der Schätzung aus dem September.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
