KWS Maismarkt vom 28. Mai 2019
EU: Getreideaußenhandel
Der EU-Außenhandel läuft auf Sparflamme. Es lohnt sich lediglich ein Blick auf den Vergleich der Exporte zwischen diesem und dem letzten Jahr. Mit 18,4 Mio. t Weizen liegen die Ausfuhren in diesem Jahr nur 150.000 t hinter denen des Vorjahres. Die Gerstenexporte allerdings laufen mit bislang 4 Mio. t deutlich hinter denen aus 2018 hinterher (5,1 Mio. t). Dafür konnten die EU-Mitgliedsländer immerhin 2,4 Mio. t Mais an Nicht-EU-Staaten veräußern (Vj: 1,2 Mio. t). Die Maisimporte sind mit 21,6 Mio. t um 5,8 Mio. t höher als im Vorjahreszeitraum. Die Sorghumimporte belaufen sich auf 755.000 t (Vj: 341.000 t).
Kanada: Getreideernten 2019
Das kanadische Rohstoffamt AAFC hat seine bisherige Prognose der Ernte 2019 aktualisiert. Jüngste Anbauzahlen haben z. T. erhebliche Korrekturen nach sich gezogen. So wird jetzt mit 28,7 Mio. t eine höhere Weichweizenernte erwartet als noch vor 4 Wochen (Vj: 26 Mio. t). Die Exporte könnten sich somit auf 19 Mio. t erhöhen (Vj: 18,8 Mio. t). Die Gerstenernte hingegen wurde um 0,4 Mio. t auf 9,3 Mio. t reduziert (Vj: 8,4 Mio. t). Die Ausfuhren sollen auf 2,8 Mio. t zurückgehen (V: 3 Mio. t). Der Maisanbau soll ausgedehnt worden sein, so dass das Amt jetzt eine Ernte von 14,6 Mio. t erwartet (Vj: 13,9 Mio. t). Die Ausfuhren könnten jedoch wegen geringerer Nachfrage aus der EU auf 1,8 Mio. t sinken (Vj: 2,1 Mio. t)
EU: Getreideernten 2019
Die EU-Behörde MARS hat ihre Ertragserwartungen mit Ausnahme von Roggen und Triticale leicht nach oben korrigiert. Besonders gute Wachstumsbedingungen in Südeuropa sollen dazu geführt haben. Für Nordeuropa wurden die Erwartungen hingegen etwas nach unten angepasst. Da auch für Mais in Südeuropa bislang gute Bedingungen herrschen, wurde die Maisernte ebenfalls angehoben. Für Deutschland sieht man in Brüssel jetzt allerdings deutlich niedrigere Erträge. Der Weichweizenertrag wurde um 3 dt/ha auf knapp 75 dt/ha (Vj: 67 dt/ha), der Wintergerstenertrag um 6 dt/ha auf knapp 69 dt/ha (Vj: 61 dt/ha) reduziert.
Das französische Analysehaus Tallage senkte in seinem jüngsten Bericht sämtliche Getreideernten der EU gegenüber der letzten Prognose vor 4 Wochen ab. Die Weichweizenernte wurde um fast 1 Mio. t auf knapp 144 Mio. t (Vj: 128 Mio. t), die Gerstenernte um 0,7 Mio. t auf 60,3 Mio. t (Vj: 56 Mio. t) und die Maisernte um 0,2 Mio. t auf 62,9 Mio. t reduziert. Dennoch, vor allem in Frankreich stehen die Bestände nach wie vor in gutem und sehr gutem Zustand auf den Feldern. Und man redet mittlerweile schon von einer Weizenernte von über 37 Mio. t.
in €/t |
Matif Juni |
Matif November |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
28.5.19 | 163 ► | 175 ▲ | 148,2 ▲ | 179 ▲ | 171 ▲ |
21.5.19 | 163,25 | 171,75 | 138,8 | 177 | 170 |
15.5.19 | 164 | 168,5 | 129,4 | 174 | 170 |
Mai 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 62,9 | 8,7 | 72,7 |
2018 | 60,9 | 8,4 | 72,9 | |
Deutschland | 2019 | 4,1 | 0,380 | 96 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 14,3 | 1,46 | 98 |
2018 | 11,8 | 1,42 | 83 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 90 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8 | 1,08 | 79 |
2018 | 8,7 | 1,04 | 83 | |
Rumänien | 2019 | 11,5 | 2,7 | 42,5 |
201 | 12 | 2,4 | 50 | |
Spanien | 2019 | 3,4 | 0,300 | 113 |
2018 | 3,7 | 0,327 | 112,4 | |
Polen | 2019 | 4,1 | 0,625 | 65 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 2,5 | 0,400 | 63,7 |
2018 | 3,3 | 0,410 | 80 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der EU-Landhändler COCERAL hat eine korrigierte EU-Ernteschätzung vorgelegt. Mit Ausnahme der Gerste wurden sämtliche Getreideernten nach oben angepasst, in Summe um 1,5 Mio. t. Während die Weichweizenernten für Deutschland und für Polen nagehoben wurden, erwartet der Verband jetzt für Frankreich, Rumänien und Ungarn etwas weniger. Bei der Gerste gab es nur minimale Anpassungen gegenüber der März-Prognose. Beim Mais ist COCERAL deutlich optimistischer als noch vor 9 Wochen, vor allem weil man in Süd- und Südosteuropa mit besseren Erträgen rechnet.
April 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.090 (- 1) |
365 (+ 1) |
152 (+/- 0) |
1.118 (+/- 0) |
338 (+ 2) |
2018/19 |
1.118 (+ 4) |
338 (+ 2) |
162 (+ 1) |
1.045 (- 3) |
311 (+ 6) |
2019/20 |
1.125 (+ 1) |
311 (+ 6) |
160 (+/- 0) |
1.161 (- 1) |
275 (+ 9) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine zweite Ernteschätzung für 2019/20 vorgelegt. Darin gab es noch ein paar kleinere Anpassungen nach oben, sowohl für Weizen als auch für Mais. Hinzu kommen allerdings auch Abwärtskorrekturen im Verbrauch, so dass die Endbestände jetzt spürbar größer sein könnten, als noch vor vier Wochen angenommen. Das soll nun vor allem zu leicht steigenden Beständen in den großen Exportnationen führen, was die preisliche Brisanz dieser Zahlen erklärt. Allerdings muss auch der noch sehr weite Weg bis zum Sommer 2020 berücksichtigt werden. Für das noch laufende Wirtschaftsjahr gab es noch weitere Korrekturen, die hauptsächlich auf die guten Ernten in Südamerika zurückzuführen sind. Vor allem die Mais- und die Sojaernteschätzungen wurden deutlich nach oben korrigiert. Die Welt-Maisproduktion soll nun auf 1.118 Mio. t kommen, das sind 4 Mio. t mehr als im März geschätzt und 28 Mio. t mehr als im Vorjahr geerntet wurde. Die Endbestände der großen Exporteure könnten somit in diesem Jahr noch etwas ansteigen, aber im nächsten Sommer wird es wohl zu einem weiteren Bestandsabbau kommen.
Mai 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.078 (+ 2) |
351 (+/- 0) |
152 (+/- 0) |
1.090 (+ 3) |
339 (- 1) |
2018/19 |
1.119 (+ 12) |
339 (- 1) |
168 (+ 2) |
1.132 (- 2) |
326 (+ 12) |
2019/20 | 1.134 |
326 (+ 12) |
171 | 1.145 | 315 |
USDA: Erstmals Ernten 2019/20 geschätzt
Bei allen Unwägbarkeiten, die eine Schätzung der Ernten 2019/20 beinhaltet, sie gibt doch eine Richtung vor. Nur ob die Sprünge in der Höhe so kommen, das bleibt ungewiss. Die Maisernte soll auf einen neuen Rekord von 1.134 Mio. t steigen (2018/19: 1.119 Mio. t). Da aber auch von einer weiter steigenden Nachfrage ausgegangen wird (1.145 Mio. t, Vj: 1.132 Mio. t) sollen die Endbestände trotzdem weiter sinken auf 315 Mio. t (Vj: 325 Mio. t). Noch ist viel Mais davon nicht einmal gesät. Aber wenn sich der Bericht am Ende auch nur halbwegs bestätigt, dann wird Mais nicht ernsthaft knapp. Die weltweiten Bestände sollen zwar sinken, aber bevor das passiert, müssen erst einmal die großen Ernten (so sie kommen) verdaut werden. Das Problem ist, dass in wirklich allen wichtigen Maiserzeugerländern eine Rekordernte oder eine nahezu rekordhohe Ernte vorhergesagt wird. Es sind keine Ausfälle in der Prognose und damit ist vor allem die Stimmung schlecht. Denn am Ende kann es sich herausstellen, dass der brasilianische Mais ebenso aufgebraucht wird wie der kanadische, ukrainische oder EU-Mais. Aber wenn alle gut ernten, dann dauert es eben lange, bis man spürt, dass die Lagerhallen sich leeren. Hinzu kommt die Ungewissheit über die ASP in China. Wieviel Futtermais kostet sie wirklich? Und wieviel Mais wird in anderen Ländern mehr verfüttert, um Schweinefleisch für China zu produzieren? Mit einem Anteil von 50 % an der weltweiten Schweineerzeugung lassen um 20 % reduzierte Sauenbestände in wichtigen chinesischen Provinzen nichts Gutes erwarten.
USDA, April 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2017/18 | 371 | 58,3 | 0,9 | 61,9 | 314 | 54,4 |
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 1,4 | 58,4 | 311,6 | 51,7 |
EU | ||||||
2017/18 | 62,1 | 7,6 | 18,4 | 1,8 | 76,5 | 9,9 |
2018/19 | 63 | 9,9 | 22,5 | 1,2 | 86,5 | 6,9 |
Brasilien | ||||||
2017/18 | 82 | 14 | 1 | 25,1 | 64,5 | 7,3 |
2018/19 | 96 | 7,3 | 1 | 31 | 66,5 | 6,8 |
Argentinien | ||||||
2017/18 | 32 | 5,3 | 0 | 21 | 12,4 | 3,9 |
2018/19 | 47 | 3,9 | 0 | 30,5 | 13,8 | 6,6 |
China | ||||||
2017/18 | 259,1 | 223 | 3,5 | 0 | 263 | 222,5 |
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0,1 | 280 | 204,8 |
Ukraine | ||||||
2017/18 | 24,1 | 1,6 | 0 | 18 | 6,2 | 1,5 |
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 29,5 | 6,2 | 1,6 |
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
