KWS Maismarkt vom 29. Oktober 2019
EU: Getreideaußenhandel
Aus Deutschland wurden in der letzte Woche 93.000 t Weizen und 66.000 t Gerste auf dem Weltmarkt verkauft. Insgesamt verließen 487.000 t Weizen und 93.000 t Gerste die EU. Der meiste Weizen kam aus dem Baltikum, Frankreich war nur mit 63.000 t dabei. Somit kommen die EU-Weizenexporte jetzt auf 8,5 Mio. t (Vj: 5,2 Mio. t) und die Gerstenexporte auf knapp 2,5 Mio. t (Vj: 1,8 Mio. t). Außerdem sind wieder über 200.000 t Mais über das Schwarze Meer aus der EU herausgeflossen. Die Netto-Importe an Mais belaufen sich somit auf knapp 5,4 Mio. t (Vj: 5 Mio. t).
Deutschland: Maisernte
Nach Schätzung des Deutschen Raiffeisenverbands wird die Maisernte in diesem Jahr 4,2 Mio. t erzielen können. Zwar sei die Ernte sicherlich nicht vor Mitte November beendet, aber die bisherigen Ergebnisse ließen die Anhebung gegenüber bisherigen Schätzungen zu. Damit könne das durch die Dürre beeinträchtigte Vorjahresergebnis zwar um 26 % überschritten werden, das langjährige Mittel sei jedoch bestenfalls erreicht, so der Verband. Die EU-Behörde MARS nahm hingegen ihre bisherigen Ertragserwartungen für Mais noch weiter zurück. Im Vormonat sollte er noch marginal über dem 5-Jahresdurchschnitt liegen, jetzt liegt er leicht darunter. Gegenüber 2018 bedeutet das ein Minus von mehr als 9 %.
Ukraine: Getreideernte
Das ukrainische Analysehaus AKP-Inform erwartet jetzt eine Getreideernte von knapp 72 Mio. t und erhöhte damit seine bisherigen Erwartungen noch ein wenig. Allerdings reduzierten die Analysten nach Beginn der Maisernte ihre Prognose für Mais auf etwas mehr als 33 Mio. t (Vj: 36 Mio. t). Bislang war man von knapp 34 Mio. t ausgegangen. Die Weizenernte könnte knapp 28 Mio. t erreichen. Das Exportpotenzial wird bei 26,5 Mio. t Mais (Vj: 29 Mio. t) und 18,6 Mio. t Weizen gesehen.
in €/t |
Matif November |
Matif März ´20 |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
29.10.19 | 163,5 ▼ | 170 ▼ | 136,6 ▼ | 176 ▼ | 166 ▲ |
22.10.19 | 164,75 | 173,25 | 136,8 | 178 | 165 |
15.10.19 | 164 | 173,25 | 141,1 | 178 | 165 |
Oktober 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.090 (+/- 0) |
366 (+ 3) |
153 (+/- 0) |
1.118 (+/- 0) |
338 (+ 3) |
2018/19 |
1.130 (+ 1) |
338 (+ 3) |
165 (+/- 0) |
1.151 (+ 11) |
318 (- 8) |
2019/20 |
1.098 (- 1) |
318 (- 8) |
168 (+ 3) |
1.138 (- 1) |
278 (- 8) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat hat seine Oktober-Schätzung veröffentlicht. Die meisten Änderungen resultierten aus Bestandsänderungen früherer Jahre. Hatte man nochmals nachgerechnet? Auch kamen weitere Korrekturen aus China, die letztlich für den Weltmarkt kaum von Bedeutung sind. Dass man die Welt-Maisernte leicht um 1 Mio. t auf 1.098 Mio. t reduzierte, ist ebenfalls nicht besonders verwunderlich, denn die Ernten auf der Nordhalbkugel sind noch lange nicht abgeschlossen und ein erheblicher Teil wartet auch noch auf der Südhalbkugel auf den Drusch.
Oktober 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.078 (+/- 0) |
351 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.088 (- 2) |
341 (+ 1) |
2018/19 |
1.123 (+ 1) |
341 (+ 1) |
171 (- 1) |
1.141 (+ 9) |
324 (- 6) |
2019/20 |
1.104 (- 1) |
324 (- 6) |
171 (- 2) |
1.125 (- 3) |
303 (- 3) |
USDA: Viel Wind um nichts
Wenn man den USDA-Bericht auf einen Satz zusammenfassen will, dann würde der lauten: Wetter in Nordamerika. Nahezu alle (meist marginalen) Änderungen bei den Getreide- und Ölsaatenbilanzen beruhen auf Korrekturen in den USA und möglichen Ernteschäden in Kanada. Im Rest der Welt ändert sich praktisch nichts - so das Papier in Kürze. Im Detail heißt das: Um 8,4 Mio. t niedrigere Anfangsbestände beim US-Mais, offenbar war der Verbrauch 2018/19 doch größer. Weil die US-Schweineherde gerade einen immensen Bestandsaufbau erlebt, ein leicht höherer Futterverbrauch, der zu einem Abbau der US-Maisbestände um 6,6 Mio. t führt. Bei Vorräten von 106 Mio. t außerhalb Chinas und einer rekordhohen brasilianischen Maisernte ist das überschaubar. Zumal Brasilien zwischen Juli und September fast 20 Mio. t Mais exportiert hat, das waren fast 50 % mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Bei Weizen waren die größten Änderungen 1 Mio. t mehr in der EU, 1 Mio. t weniger in Australien. Bei der Gerste änderte sich nichts am Zahlenwerk. Bei den Ölsaaten verhält es sich ähnlich wie beim Mais: Kleinere Anfangsbestände an Sojabohnen in den USA (- 2,5 Mio. t) und eine nochmals kleinere Ernteerwartung (- 2,2 Mio. t) führen zu rund 5 Mio. t kleineren weltweiten Endbeständen an Sojabohnen. Dem stehen Bestände von 76 Mio. t außerhalb Chinas gegenüber. Wichtiger als die Ernte bleibt das Ergebnis der Handelsgespräche.
USDA, Oktober 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 0,7 | 52,5 | 315,2 | 53,7 |
2019/20 | 350 | 53,7 | 1,3 | 48,3 | 307,7 | 49 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,2 | 9,8 | 24,8 | 3,3 | 88 | 7,6 |
2019/20 | 64,8 | 7,6 | 21 | 2 | 82,5 | 8,9 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 9,3 | 1 | 39 | 65 | 7,3 |
2019/20 | 101 | 7,3 | 1 | 34 | 67 | 8,3 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,9 | 0 | 36 | 13,8 | 4,1 |
2019/20 | 50 | 4,1 | 0 | 33,5 | 15 | 5,6 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0 | 273 | 211,8 |
2019/20 | 254 | 211,8 | 7 | 0 | 277 | 195,8 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 30,3 | 6,1 | 0,9 |
2019/20 | 36 | 0,9 | 0 | 30 | 6,1 | 0,8 |
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,6 | 8,7 | 70,8 |
2018 | 59,9 | 8,4 | 71,6 | |
Deutschland | 2019 | 3,8 | 0,427 | 88,5 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 12,3 | 1,46 | 84 |
2018 | 11,8 | 1,43 | 82,6 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,3 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,5 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 11,5 | 2,6 | 44 |
201 | 11,4 | 2,5 | 45 | |
Spanien | 2019 | 3,3 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,1 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,670 | 62 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,3 | 0,460 | 70,7 |
2018 | 3,2 | 0,409 | 78,3 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat in seinem September-Bericht neue Erntezahlen für die EU veröffentlicht. EU-weit wurden fast alle Getreidezahlen gegenüber der letzten Schätzung nach oben korrigiert. Für Deutschland war das nicht der Fall. Die verbreitet aufgetretene Dürre hat eben ihren Tribut gefordert. Unser westlicher Nachbar Frankreich hingegen steht jetzt spürbar besser da. Allein seine Weizenernte wurde um 3 Mio. t angehoben. Die Maisernte wird jetzt etwas kleiner erwartet als noch im Mai, vor allem weil die Erträge doch nicht so üppig ausfallen werden. Nur in Italien und Südosteuropa wurden sie nach oben angepasst.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
