KWS Maismarkt vom 8. Oktober 2019
EU: Getreideaußenhandel
Die EU-Weizenexporte liefen mit 392.000 t in der letzten Woche wieder etwas schlechter. Aber es war hauptsächlich französische Ware, die verschifft wurde. So etwas wirkt sich an der Matif zumeist direkt positiv aus. Insgesamt wurden bislang bereits 6,6 Mio. t Weizenausgeführt (Vj: 4,6 Mio. t). Die Gerstenexporte belaufen sich inzwischen auf 2 Mio. t (Vj: 1,5 Mio. t). Allein in der letzten Woche wurden über 200.000 t verschifft. Neben Deutschland und Großbritannien (je 25.000 t) war auch hier wieder Frankreich der Hauptlieferant. Die Maisexporte der letzten Woche waren mit 27.000 t wieder mager. Bislang konnten 423.000 t auf dem Weltmarkt verkauft werden (Vj: 184.000 t). Allerdings kamen wieder über 500.000 t in die EU hinein, bisher insgesamt fast 5,5 Mio. t (Vj: 4,5 Mio. t).
USA: Quartalsbestände
Das US-Landwirtschaftsministerium hat seine Schätzung zu den US-Quartalsbeständen veröffentlicht. Die Maisbestände am 1.September wurden um 8 Mio. t niedriger bewertet als es der Markt erwartet hatte. Das war schon einmal eine Ansage. Dafür wurden die Weizenbestände etwas größer eingestuft als man vorher prognostizierte. Das fiel allerdings in der Beurteilung durch den Markt nicht so sehr ins Gewicht, denn gleichzeitig schätzten die US-Beamten die Weizenproduktion dieses Jahres etwas niedriger ein.
Ukraine: Maisernte
UkrAgroConsult schätzt die ukrainische Maisernte weiterhin auf rekordhohe 36 Mio. t. Unterdessen kommt dort die Winterweizenaussaat sehr gut voran, allerdings in ausgetrocknete Böden. Ähnlich trocken war es zuletzt 2012 und 2017, was in den darauffolgenden Jahren zu unterdurchschnittlichen Ernten führte.
EU: Getreideernte 2019
Der EU-Prognose-Dienst MARS hat wegen der trocken-heißen letzten August-Tag in Südosteuropa seine bisherigen Ertragserwartung bei vielen Sommerkulturen reduziert. Gegenüber der Prognose vor 4 Wochen nahmen die Beamten die Maiserträge um fast 4 % auf 73 dt/ha zurück. Somit wird in diesem Jahr die Maisernte wieder unter dem 5-jährigen Durchschnitt gesehen.
in €/t |
Matif November |
Matif März ´20 |
Chicago |
franko Hamburg |
franko Mannheim |
8.10.19 | 165 ▲ | 174 ▲ | 141,4 ▲ | 176 ▼ | 163 ► |
1.10.19 | 164 | 173,25 | 140,7 | 179 | 163 |
24.9.19 | 162,75 | 170,75 | 133,8 | 170 | 163 |
September 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.090 (+/- 0) |
363 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.118 (+/- 0) |
335 (+/- 0) |
2018/19 |
1.130 (+ 1) |
335 (+/- 0) |
165 (+/- 0) |
1.040 (- 1) |
326 (+ 2) |
2019/20 |
1.099 (- 1) |
326 (+ 2) |
165 (+ 1) |
1.139 (+/- 0) |
286 (+ 2) |
Welt: IGC-Schätzung
Der Internationale Getreiderat hat seine September-Schätzung veröffentlicht. Der Welt wird mit 2.159 Mio. t (ohne Reis) die zweitgrößte Ernte nach 2016/17 zur Verfügung stehen, so der Rat. Zwar gab es unter dem Strich gegenüber der letzten Prognose keine Änderung, aber zwischen den einzelnen Getreidearten doch einige Verschiebungen. So wurde die Gerstenernte um 3 Mio. t nach oben korrigiert, die Hälfte davon für Russland. Die größten Abschläge gab es für Australien mit 3,2 Mio. t Getreide, davon 2,1 Mio. t Weizen. Die EU-Getreideernte soll nach Erwartung des IGC jetzt auf knapp 312 Mio. t kommen (Vj: 289 Mio. t). Das wäre die größte der letzten 4 Jahre und bedeutet eine Korrektur gegenüber der August-Schätzung um 2,4 Mio. t nach oben.
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 61,6 | 8,7 | 70,8 |
2018 | 59,9 | 8,4 | 71,6 | |
Deutschland | 2019 | 3,8 | 0,427 | 88,5 |
2018 | 2,7 | 0,348 | 77,6 | |
Frankreich | 2019 | 12,3 | 1,46 | 84 |
2018 | 11,8 | 1,43 | 82,6 | |
Italien | 2019 | 6 | 0,630 | 96 |
2018 | 6,2 | 0,615 | 100 | |
Ungarn | 2019 | 8,3 | 0,989 | 84 |
2018 | 8,5 | 0,965 | 88,1 | |
Rumänien | 2019 | 11,5 | 2,6 | 44 |
201 | 11,4 | 2,5 | 45 | |
Spanien | 2019 | 3,3 | 0,344 | 96,5 |
2018 | 3,1 | 0,327 | 96 | |
Polen | 2019 | 4,2 | 0,670 | 62 |
2018 | 4,1 | 0,640 | 64 | |
Bulgarien | 2019 | 3,3 | 0,460 | 70,7 |
2018 | 3,2 | 0,409 | 78,3 |
EU: Getreideernten 2019
Der Verband der europäischen Landhändler COCERAL hat heute in seinem September-Bericht neue Erntezahlen für die EU veröffentlicht. EU-weit wurden fast alle Getreidezahlen gegenüber der letzten Schätzung nach oben korrigiert. Für Deutschland war das nicht der Fall. Die verbreitet aufgetretene Dürre hat eben ihren Tribut gefordert. Unser westlicher Nachbar Frankreich hingegen steht jetzt spürbar besser da. Allein seine Weizenernte wurde um 3 Mio. t angehoben. Die Maisernte wird jetzt etwas kleiner erwartet als noch im Mai, vor allem weil die Erträge doch nicht so üppig ausfallen werden. Nur in Italien und Südosteuropa wurden sie nach oben angepasst.
September 2019
Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende | |
2017/18 |
1.078 (+/- 0) |
351 (+/- 0) |
153 (+/- 0) |
1.090 (+/- 0) |
340 (+ 1) |
2018/19 |
1.122 (- 1) |
340 (+ 1) |
172 (+ 2) |
1.132 (- 2) |
330 (+ 1) |
2019/20 |
1.105 (- 3) |
330 (+ 1) |
173 (+/- 0) |
1.128 (- 1) |
306 (- 2) |
USDA: Maisernte runter – Gerstenernte rauf
Die so dringlich erwarteten Prognosen zum Thema Mais in den USA hielten keine guten Nachrichten bereit. Zwar wurde die US-Ernte etwas gekürzt, aber nicht in dem Maße, wie es am Markt erwartet wurde. Außerdem senkte die US-Behörde ihre Schätzung für den Bedarf im Bioethanol nochmals ab und erhöhte dementsprechend die US-Endbestände. Aber das zählte gestern nicht in Chicago, denn die jüngsten Ereignisse im Handelsstreit überstrahlten sämtliche Zahlen.
Die Beamten des US-Landwirtschaftsministeriums beschäftigten sich in ihrem September-Bericht mit der Gerste. Die Welt-Gerstenernte soll in diesem Jahr mehr als 154 Mio. t erzielen, so viel wie seit 11 Jahren nicht mehr (Vj: 140 Mio. t). Allein bei den drei großen Exporteuren EU, Russland und der Ukraine erhöhte das USDA seine Prognose gegenüber der August-Schätzung um zusammen 2,5 Mio. t. Die Reduktionen für Kanada und Australien (ebenfalls große Gerstenexporteure) sind zu vernachlässigen. Die Aussichten auf erheblich größere Exportvolumina haben bereits im Laufe des letzten Jahres zu Preisreduktionen von 25 % geführt. Gleichzeitig kommen die Zuwächse bei der weltweiten Nachfrage nach Gerste ins Stocken. Saudi-Arabiens Mäster steigern die Rentabilität ihres Futters durch den Einsatz von Mischfutter (mit mehr Mais) anstelle von Gerste. Und China, der zweitgrößte Gerstenimporteur hinter Saudi-Arabien, kämpft mit der ASP.
USDA, August 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Import | Export | Verbrauch | Ende |
USA | ||||||
2018/19 | 366,3 | 54,4 | 0,8 | 52,3 | 306,9 | 62,1 |
2019/20 | 350,5 | 62,1 | 1,3 | 52,1 | 306,2 | 55,6 |
EU | ||||||
2018/19 | 64,2 | 9,8 | 24 | 3,3 | 87,5 | 7,3 |
2019/20 | 64,8 | 7,3 | 21 | 2 | 82,5 | 8,6 |
Brasilien | ||||||
2018/19 | 101 | 7,5 | 1 | 38 | 66 | 5,5 |
2019/20 | 101 | 5,5 | 1 | 34 | 68 | 5,5 |
Argentinien | ||||||
2018/19 | 51 | 2,9 | 0 | 36 | 13,8 | 4,1 |
2019/20 | 50 | 4,1 | 0 | 33,5 | 15 | 5,6 |
China | ||||||
2018/19 | 257,3 | 222,5 | 5 | 0 | 273 | 211,8 |
2019/20 | 254 | 211,8 | 7 | 0 | 277 | 195,8 |
Ukraine | ||||||
2018/19 | 35,8 | 1,5 | 0 | 29,5 | 6,2 | 1,6 |
2019/20 | 36 | 1,6 | 0 | 30 | 6,4 | 1,6 |
Kontakt
Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
