KWS Rapsmarkt vom 1. Oktober 2019
Pflanzenöle: Rapsöl zieht weiter
Mit 840 €/t ist Rapsöl jetzt so teuer wie seit 2 ½ Jahren nicht mehr. Die Nachfrage für Winterbiodiesel bleibt hoch. Allerdings wird auch dieser Winter vorübergehen und für die Produktion von Sommerbiodiesel kann dann wieder deutlich preiswerteres Soja- und Palmöl verwendet werden. Auch Sonnenblumenöl kann sich jetzt auf 691 €/t befestigen, weil schlechtere Ernteprognosen den Preis stützen. Sojaöl (685 €/t) und Palmöl (519 €/t) hingegen finden kaum Unterstützung am Markt und geben somit nach.
Welt: Sojabohnen
Um knapp 2 Mio. t nahm der IGC die Welt-Sojabohnenernte zurück auf 342 Mio. t
(Vj: 363 Mio. t). In den USA gab es wegen der schlechteren Prognosen eine weitere Abwärtskorrektur in Höhe von 1,5 Mio. t gegenüber der letzten Schätzung.
USA: Quartalsbestände
Gestern hat das US-Landwirtschaftsministerium seine Schätzung zu den US-Quartalsbeständen veröffentlicht. Auch die US-Sojabestände sollen jetzt doch etwas kleiner sein als es das Parkett vermutete. Nur das zählte, denn dass sich die Vorräte gegenüber 2018 mehr als verdoppelt haben, fällt jetzt erst einmal nicht ins Gewicht.
Russland: Sonnenblumen
Sonnenblumen sind nicht unsere Kultur, aber wenigstens beim Speiseöl stehen sie in Konkurrenz zu unserem Raps. Die Russen fahren derzeit eine unerwartet hohe Rekordernte ein. UkrAgroConsult rechnet mit 13,7 -13,8 Mio. t (Vj: 12,4 Mio. t). Bei 44 - 48 % Ölgehalt kommen so schnell zusätzliche 650.000 t Öl zusammen, die im Land nicht gebraucht werden und in den Export gehen - auch in die EU.
EU: Rapsernte
Die EU-Kommission sieht die Rapsernte der EU bei 17,5 Mio. t. Bislang war man in Brüssel noch von 18 Mio. t ausgegangen. Das französische Analysehaus Tallage erwartet nur noch gut 17 Mio. t Raps in der EU. Das wäre so wenig wie zuletzt 2006.
EU: Sonnenblumen
Die Erträge bei den Sonnenblumen in der EU sieht MARS jetzt bei 23 dt/ha und damit um fast 5 % niedriger als noch im August geschätzt. Das langjährige Mittel von 22 dt/ha würde damit aber nach wie vor übertroffen.
in €/t |
Matif November |
Matif Mai ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
1.10.19 | 386 ▼ | 384,75 ▼ | 315 ▲ |
24.9.19 | 386,25 | 385 | 308,6 |
17.9.19 | 386 | 387 | 310,4 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
1.10.19 | 390 - 395 | 390 - 395 | 391 - 391 |
24.9.19 | 387 - 392 | 389 - 392 | 390 - 394 |
17.9.19 | 390 - 395 | 390 - 395 | 391 - 395 |
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,3 | 5,6 | 30,9 |
2018 | 20 | 6,8 | 29,3 | |
Deutschland | 2019 | 2,9 | 0,870 | 33,4 |
2018 | 3,68 | 1,23 | 29,9 | |
Frankreich | 2019 | 3,6 | 1,15 | 31,5 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,74 | 0,535 | 32,5 |
2018 | 1,94 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,2 |
2018 | 2,6 | 0,796 | 32,7 | |
Tschechien | 2019 | 1,16 | 0,377 | 30,7 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,677 | 0,165 | 41 |
2018 | 0,493 | 0,145 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,67 | 0,280 | 24 |
2018 | 1,34 | 0,575 | 23,4 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,955 | 0,335 | 28,5 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
September 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,8 | 109,7 | 176,3 | 484,4 | 116,3 |
2018/19 | 600,7 | 116,3 | 170,5 | 491,4 | 133,9 |
2019/20 | 579,5 | 133,9 | 172,5 | 500,6 | 114,4 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,4 | 16,7 | 88,2 | 328,7 | 16,1 |
2018/19 | 334,6 | 16,1 | 93,2 | 332,3 | 15 |
2019/20 | 341,1 | 15 | 94,6 | 338,7 | 14,9 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,7 | 20,6 | 79,7 | 192,3 | 22,2 |
2018/19 | 203,7 | 22,2 | 85,2 | 199,8 | 21,8 |
2019/20 | 208 | 21,8 | 87,9 | 204,9 | 20,8 |
USDA: weniger Raps
Im jüngsten USDA-Bericht wurde die Rapsernte der EU nochmals um 0,7 Mio. t auf 18 Mio. t reduziert (Vj: 20,1 Mio. t). Weitere Abschläge führen zu einer um 1,3 Mio. t kleineren Welternte als noch im Juli erwartet. Sie soll jetzt 70,5 Mio. t erreichen (Vj: 72,8 Mio. t). Noch deutlichere Korrekturen nahmen die US-Beamten jedoch beim Handel mit der Ölsaat vor. Für die EU werden jetzt 5 Mio. t Rapssaatimporte erwartet, das sind 0,3 Mio. t mehr als im Juli prognostiziert (Vj: 4,3 Mio. t). Chinas Importe sollen auf 3,6 Mio. t zurückgehen (Vj: 3,8 Mio. t). Leidtragender dieser Zahlen ist vor allem Kanada, das nur noch 9,8 Mio. t Raps ausführen wird. Die Exporte des letzten Wirtschaftsjahres korrigierte das USDA zudem um 1,5 Mio. t nach unten auf 9,1 Mio. t.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
