KWS Rapsmarkt vom 10. September 2019
Pflanzenöle: Palmöl deutlich fester
Jetzt hat sich auch Palmöl spürbar befestigt. Es notiert mit 520 €/t deutlich über der 500er Marke. Ein seit 2 Wochen anhaltender Preisanstieg in Malaysia ist der Grund hierfür. Aber auch die anderen Öle bleiben fest gestimmt. Rapsöl erzielt zuletzt 804 €/t und Sojaöl 681 €/t.
EU: Rapsernte
Die EU-Kommission sieht die Rapsernte der EU bei 17,5 Mio. t. Bislang war man in Brüssel noch von 18 Mio. t ausgegangen. Das französische Analysehaus Tallage erwartet nur noch gut 17 Mio. t Raps in der EU. Das wäre so wenig wie zuletzt 2006.
Kanada: Canola
Die Canolaproduktion Kanadas könnte nach Prognose von StasCan in diesem Jahr 18,5 Mio. t erreichen (Vj: 20,3 Mio. t). Das wäre so wenig wie seit 4 Jahren nicht mehr. Viele Analysten halten das für zu vorsichtig geschätzt. Allerdings wird so oder so ein gut gefüllter Bestand hinzukommen. Am 30. Juni wurden noch 3,9 Mio. t in den Lägern gesichtet, im letzten Sommer waren es nur 2,5 Mio. t.
Australien: Canola
Australiens Canolaernte soll nach Schätzung von ABARES 2,3 Mio. t erreichen und damit leicht über der letzten sein. Auch für die Ölfrucht gilt, dass Regen in diesem Monat noch viel bewirken kann.
Welt: Sojabohnen
Wegen der US-Ernte nahm jetzt der Internationale Getreiderat seine Prognose der Welt-Sojabohnenernte gegenüber der letzten Schätzung zurück auf 344 Mio. t (Vj: 363 Mio. t). Nur war es hier anders herum als beim Mais, die US-Ernte wurde nach unten korrigiert. Außerdem wurden wegen des China-Problems der weltweite Handel und auch der Verbrauch um 1 Mio. t nach unten gesetzt. Ob das reichen wird? Denn Chinas Schweinebestände schrumpften binnen eines Jahres um 1/3. Bis zum Jahresende 2019 dürfte sich der Bestand halbiert haben, mutmaßen Analysten. Und die Fleischimporte stiegen seit Beginn dieses Jahres um 36 %. Neben Mexiko avanciert jetzt auch Argentinien zu den Schweinefleischlieferanten.
Deutschland: Rapsernte
Nach vorläufigem Erntebericht des BMEL wurden in Deutschland in diesem Jahr nur knapp 2,9 Mio. t Raps gedroschen (Vj 3,7 Mio. t). Der langjährige Durchschnitt wurde damit um fast 42 % unterschritten.
in €/t |
Matif November |
Matif Mai ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
10.9.19 | 383,25 ▲ | 383,5 ▲ | 302,1 ▼ |
3.9.19 | 381 | 379,25 | 306,1 |
27.8.19 | 379 | 377,25 | 303 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
10.9.19 | 380 - 384 | 383 - 387 | 381 - 388 |
3.9.19 | 380 - 385 | 384 - 389 | 382 - 389 |
27.8.19 | 376 - 378 | 377 - 382 | 376 - 386 |
August 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,7 | 109,8 | 176,3 | 484,7 | 116,1 |
2018/19 | 602,3 | 116,1 | 170 | 491,2 | 133,9 |
2019/20 | 580,9 | 133,9 | 172 | 501,5 | 119,2 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,6 | 16,7 | 88,1 | 328,8 | 16,4 |
2018/19 | 334,6 | 16,4 | 92,5 | 332,1 | 15,1 |
2019/20 | 341,9 | 15,1 | 94,8 | 338,7 | 14,8 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,8 | 20,5 | 79,7 | 192,3 | 22,1 |
2018/19 | 203,6 | 22,1 | 85 | 199,4 | 21,8 |
2019/20 | 208,3 | 21,8 | 87,9 | 204,7 | 20,7 |
USDA: weniger Raps
Im jüngsten USDA-Bericht wurde die Rapsernte der EU nochmals um 0,7 Mio. t auf 18 Mio. t reduziert (Vj: 20,1 Mio. t). Weitere Abschläge führen zu einer um 1,3 Mio. t kleineren Welternte als noch im Juli erwartet. Sie soll jetzt 70,5 Mio. t erreichen (Vj: 72,8 Mio. t). Noch deutlichere Korrekturen nahmen die US-Beamten jedoch beim Handel mit der Ölsaat vor. Für die EU werden jetzt 5 Mio. t Rapssaatimporte erwartet, das sind 0,3 Mio. t mehr als im Juli prognostiziert (Vj: 4,3 Mio. t). Chinas Importe sollen auf 3,6 Mio. t zurückgehen (Vj: 3,8 Mio. t). Leidtragender dieser Zahlen ist vor allem Kanada, das nur noch 9,8 Mio. t Raps ausführen wird. Die Exporte des letzten Wirtschaftsjahres korrigierte das USDA zudem um 1,5 Mio. t nach unten auf 9,1 Mio. t.
Mai 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,9 | 5,7 | 31,4 |
2018 | 19,7 | 6,8 | 28,9 | |
Deutschland | 2019 | 3,2 | 0,890 | 36 |
2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 | |
Frankreich | 2019 | 4,03 | 1,3 | 31 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,84 | 0,535 | 34,4 |
2018 | 1,99 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,3 |
2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 | |
Tschechien | 2019 | 1,31 | 0,380 | 34,4 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,636 | 0,163 | 39 |
2018 | 0,490 | 0,144 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,62 | 0,260 | 24 |
2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,988 | 0,335 | 29,6 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
