KWS Rapsmarkt vom 12. Februar 2019
Pflanzenöle: Rapsöl legt vor, Sojaöl folgt
Die Rapsölpreise für vordere Ware legten zuletzt stramm zu auf 760 €/t. Es ist kaum etwas zu bekommen am Markt, aber Nachfrage ist noch da. Auch Palmöl zieht wegen besserer Kurse in Kuala Lumpur leicht an auf 472 €/t. Darum kann sich auch Sojaöl auf 685 €/t leicht befestigen.
Brasilien: Bohnenernte 2018/19
Das brasilianische Rohstoffamt CONAB hat seine Erwartungen zur Sojabohnenernte 2018/19 um 3,5 Mio. t gegenüber der Januar-Schätzung auf 115,3 Mio. t reduziert (Vj: 119,3 Mio. t). Damit wird die brasilianische Bohnenernte erstmals seit 3 Jahren nicht mehr einen neuen Rekord einfahren, obwohl der Anbau wieder ausgedehnt wurde. Die Analysten verringerten ihre Prognosen für alle Anbauregionen des Landes wegen zu großer Hitze und zu großer Trockenheit. Ein privater Analyst sieht sogar nur eine Produktion von 112,5 Mio. t, ebenfalls eine Reduktion von weit über 3 Mio. t gegenüber bisherigen Annahmen. Das USDA hatte am Freitag noch 117 Mio. t prognostiziert. Viele Analysten sind sich jedoch einig, dass es erst ab einer Ernte von weniger als 110 Mio. t zu Verschiebungen bei den Handelsströmen kommen würde.
Ukraine: Raps 2019
Nach offiziellen Angaben könnte die Ukraine in diesem Sommer 3,5 Mio. t Raps ernten. Das könnte das Exportpotenzial noch einen tüchtigen Schritt vergrößern, denn letztes Jahr waren es 2,7 Mio. t.
Argentinien: Biodiesel-Exporte
Nicht nur, dass das Wetter in Argentinien derzeit keinen Anlass zur Klage bereitet, sondern auch die neuerlich festgelegte Importquote der EU für Biodiesel sind uns Rapserzeugern natürlich ein Dorn im Auge. Zum einen wurde eine Quote von
1,2 Mio. t zollfrei bei einem noch auszuhandelnden Mindestpreis festgesetzt. Zum anderen wird bei dem momentanen Wetter eine um bis zu 20 Mio. t höhere Sojaernte erwartet. Die letzte Ernte war allerdings auch katastrophal schlecht mit 38 Mio. t.
Kanada: Canola-Anbau 2019
Nach einer ersten Prognose anhand der erwarteten Anbaufläche und Durchschnittserträge unterstellt könnten in Kanada in diesem Jahr wieder mehr als 20 Mio. t Canola gedroschen werden. Jede Ertragsverbesserung würde also zu einer Steigerung führen. Der Canola-Anbau soll in diesem Jahr auf einer noch nie dagewesenen Anbaufläche erfolgen.
in €/t |
Matif Februar |
Matif August |
Winnipeg (Canola-Raps) |
12.2.19 | 370 ▼ | 368,5 ▼ | 320,9 ▲ |
5.2.19 | 371,5 | 370 | 322,2 |
29.1.19 | 378,25 | 368,5 | 319,7 |
Februar 2019
WASDE-Bericht: ohne Überraschungen
Die brasilianische Sojabohnenernte wurde im jüngsten USDA-Bericht um 5 Mio. t auf 117 Mio. t reduziert (Vj: 120,8 Mio. t). Damit hatte der Markt allerdings auch gerechnet. Außerdem wurden die Exporte nur um 1,5 Mio. t auf 79,5 Mio. t zurückgenommen (Vj: 76,2 Mio. t). Weltweit sollen jetzt aber auch nur noch knapp 361 Mio. t Sojabohnen gedroschen werden. Das sind 8 Mio. t weniger als noch im Dezember erwartet (Vj: 340 Mio. t). Denn auch die Ernten in den USA, in Argentinien, Paraguay und China wurden nach unten korrigiert. Dennoch soll China im laufenden Wirtschaftsjahr nur noch 88 Mio. t importieren. Der Importbedarf Argentiniens soll allerdings doch noch einmal über 5 Mio. t betragen, damit die wichtigen Schrotexporte weiterhin bedient werden können.
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2016/17 | 572,9 | 93,9 | 170,6 | 467,5 | 109,5 |
2017/18 | 575,5 | 109,5 | 176,6 | 483,2 | 114,1 |
2018/19 | 593,3 | 114,1 | 178,3 | 495,4 | 120,9 |
Ölschrote | |||||
2016/17 | 319,8 | 17,1 | 88,2 | 316,9 | 16,6 |
2017/18 | 330,5 | 16,6 | 88,6 | 327,8 | 15,6 |
2018/19 | 338,8 | 15,6 | 91,3 | 335 | 15,6 |
Pflanzliche Öle | |||||
2016/17 | 188,4 | 21,3 | 81,2 | 183,7 | 19,9 |
2017/18 | 198 | 19,9 | 79,7 | 192 | 20,9 |
2018/19 | 203,9 | 20,9 | 84,5 | 198,2 | 21,3 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
12.2.19 | 370 - 375 | 371 - 376 | 370 - 377 |
5.2.19 | 375 - 380 | 376 - 385 | 375 - 380 |
29.1.19 | 374 - 376 | 375 - 380 | 374 - 380 |
Dezember 2018
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2018 | 19,4 | 6,7 | 28,7 |
2017 | 21,9 | 6,7 | 32,7 | |
Deutschland | 2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 |
2017 | 4,28 | 1,31 | 32,7 | |
Frankreich | 2018 | 4,74 | 1,58 | 30 |
2017 | 5,28 | 1,41 | 37,5 | |
Großbritannien | 2018 | 1,81 | 0,560 | 32,3 |
2017 | 2,16 | 0,562 | 38,5 | |
Polen | 2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 |
2017 | 2,7 | 0,915 | 29,5 | |
Tschechien | 2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 |
2017 | 1,14 | 0,394 | 29 | |
Dänemark | 2018 | 0,490 | 0,144 | 34 |
2017 | 0,712 | 0,178 | 40 | |
Rumänien | 2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 |
2017 | 1,95 | 0,600 | 32,5 | |
Ungarn | 2018 | 0,998 | 0,335 | 29,6 |
2017 | 0,856 | 0,295 | 29 |
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
