KWS Rapsmarkt vom 13. August 2019
Pflanzenöle: Nur Sojaöl schwächer
Sojaöl leidet unter dem Handelsstreit und sackt deshalb etwas ab auf 661 €/t. Davon bleibt Rapsöl unberührt, muss aber dennoch etwas Federn lassen auf 765 €/t. Palmöl erzielt derzeit 460 €/t in Rotterdam.
Frankreich: Rapsernte
Nach Angaben des französischen Getreideamts France AgriMer soll die Rapsernte nur 3,5 Mio. t erzielt haben. Bislang war man von mehr ausgegangen.
Deutschland: Rapsernte
Besonders die Rapsernte ist nach Schätzung des Deutschen Bauernverbands von der Hitze und der Trockenheit betroffen. Der Verband rechnet jetzt nur noch mit gut 2,8 Mio. t, was 2,4 Mio. t unter dem fünfjährigen Mittel läge (2013-2017).
EU: Ölsaaten
Die EU-Kommission hat ihre Zahlen für die EU-Rapsernte nach unten korrigiert. Weil man auch die Anbaufläche erneut kleiner annimmt, soll die Ernte jetzt nur noch 18 Mio. t betragen (bisher hatte man 18,7 Mio. t auf dem Zettel). Das wäre die niedrigste Erntemenge seit 9 Jahren. Den Importbedarf sieht Brüssel jetzt bei 5 Mio. t. Zunächst wird der wohl aus der Ukraine gedeckt, hinzu kommt im Winter Ware aus Australien und nach Südeuropa dürften wieder knapp 1 Mio. t kanadischer Raps fließen.
China: Futterbedarf
China hat kurzfristig eine weitere russische Provinz für den Import von Getreide freigegeben. Damit dürfen jetzt 7 Provinzen Getreide ins Reich der Mitte liefern. Außerdem ist der Import von Sojabohnen aus ganz Russland ab sofort erlaubt, was im Zusammenhang mit dem Verbot der Einfuhr von US-Agrarprodukten als Reaktion auf die Trump’schen Zölle stehen dürfte.
Inzwischen sind 40 % der Schweinebestände in China nach einer Schätzung der Rabobank gekeult. Das Institut erwartet, dass bis zum Jahresende die Hälfte aller chinesischen Schweine der ASP zum Opfer gefallen sein werden. Und auch im kommenden Jahr soll die Herde um weitere 10-15 % schrumpfen. Damit werden für das Reich der Mitte im nächsten Jahr ca. 30 Mio. t an Schweinefleisch fehlen. Zum Vergleich: Deutschland produziert jährlich 5 Mio. t! Allerdings ist der Futterbedarf Chinas in diesem Jahr nur um 16 % zurückgegangen. 2019/20 soll der Sojabedarf um 6 % zurückgehen. Das liegt daran, dass vor allem die Geflügelproduktion und auch die Aquakulturen in großem Stil aufgebohrt wurden. Allein die Sojaschrotfütterung dürfte in diesen Sektoren um 20 % angestiegen sein. Wenn es ab der zweiten Hälfte 2020 wieder zu einem Aufbau der Schweinebestände kommt, dann erwarten die Analysten der Rabobank auch wieder einen Anstieg im Futterverbrauch um immerhin 6 %. Nach dem Rückgang der Sojaimporte im Wirtschaftsjahr 2018/19 auf 84 Mio. t könnten die schon im laufenden Wirtschaftsjahr auf bis zu 89 Mio. t ansteigen.
in €/t |
Matif November |
Matif Mai ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
13.8.19 | 375,5 ▲ | 375 ▲ | 303 ▼ |
6.8.19 | 373,5 | 373,25 | 302,4 |
30.7.19 | 371,25 | 376 | 305,1 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
13.8.19 | 374 - 376 | 375 - 380 | 373 - 380 |
6.8.19 | 370 - 373 | 372 - 377 | 370 - 377 |
30.7.19 | 374 - 378 | 377 - 382 | 375 - 382 |
August 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,7 | 109,8 | 176,3 | 484,7 | 116,1 |
2018/19 | 602,3 | 116,1 | 170 | 491,2 | 133,9 |
2019/20 | 580,9 | 133,9 | 172 | 501,5 | 119,2 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,6 | 16,7 | 88,1 | 328,8 | 16,4 |
2018/19 | 334,6 | 16,4 | 92,5 | 332,1 | 15,1 |
2019/20 | 341,9 | 15,1 | 94,8 | 338,7 | 14,8 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,8 | 20,5 | 79,7 | 192,3 | 22,1 |
2018/19 | 203,6 | 22,1 | 85 | 199,4 | 21,8 |
2019/20 | 208,3 | 21,8 | 87,9 | 204,7 | 20,7 |
USDA: weniger Raps
Im jüngsten USDA-Bericht wurde die Rapsernte der EU nochmals um 0,7 Mio. t auf 18 Mio. t reduziert (Vj: 20,1 Mio. t). Weitere Abschläge führen zu einer um 1,3 Mio. t kleineren Welternte als noch im Juli erwartet. Sie soll jetzt 70,5 Mio. t erreichen (Vj: 72,8 Mio. t). Noch deutlichere Korrekturen nahmen die US-Beamten jedoch beim Handel mit der Ölsaat vor. Für die EU werden jetzt 5 Mio. t Rapssaatimporte erwartet, das sind 0,3 Mio. t mehr als im Juli prognostiziert (Vj: 4,3 Mio. t). Chinas Importe sollen auf 3,6 Mio. t zurückgehen (Vj: 3,8 Mio. t). Leidtragender dieser Zahlen ist vor allem Kanada, das nur noch 9,8 Mio. t Raps ausführen wird. Die Exporte des letzten Wirtschaftsjahres korrigierte das USDA zudem um 1,5 Mio. t nach unten auf 9,1 Mio. t.
Mai 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,9 | 5,7 | 31,4 |
2018 | 19,7 | 6,8 | 28,9 | |
Deutschland | 2019 | 3,2 | 0,890 | 36 |
2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 | |
Frankreich | 2019 | 4,03 | 1,3 | 31 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,84 | 0,535 | 34,4 |
2018 | 1,99 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,3 |
2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 | |
Tschechien | 2019 | 1,31 | 0,380 | 34,4 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,636 | 0,163 | 39 |
2018 | 0,490 | 0,144 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,62 | 0,260 | 24 |
2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,988 | 0,335 | 29,6 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
