KWS Rapsmarkt vom 14. Januar 2020
Pflanzenöle: fester Trend auch zu Beginn 2020
Die Pflanzenölpreise verspüren weiterhin kräftig Aufwind. Palmöl klettert dank gestiegener Kurse in Kuala Lumpur auf 760 €/t, Sojaöl wegen des geglückten Deals im Handelsstreit auf 810 €/t und Rapsöl wegen der guten Biodieselnachfrage auf 855 €/t.
EU: Rapsanbau
Die EU-Kommission erwartet, dass die kommende EU-Rapsernte auf knapp unter 19 Mio. t anwachsen wird (Vj: 16,7 Mio. t).
Frankreich: Rapsanbau
Nicht nur bei uns, sondern auch in Frankreich ist die Rapsfläche massiv eingeschränkt worden. Das Ministerium in Paris geht in einer ersten Prognose von 1,05 Mio. ha aus (Vj: 1,1 Mio. ha).
Welt: Biodiesel
Das Hamburger Analysehaus Oil World rechnet damit, dass die Welt-Biodieselproduktion im nächsten Jahr mit 47,4 Mio. t auf einen neuen Rekord zusteuert (2019: 45,7 Mio. t). Starke Anstiege werden in Indonesien (+ 1 Mio. t), Brasilien (+ 0,7 Mio. t) und den USA (+ 0,5 Mio. t) prognostiziert. Die EU hingegen soll mit 14,5 Mio. t etwas weniger als 2019 produzieren. Weil sich die Biodieselherstellung unter Verwendung von sogenanntem Used Cooking Oil sehr gut rechnet, wird dies zunehmend verwendet und sogar importiert. (Altspeisefetter werden doppelt gerechnet.) In den ersten 10 Monaten dieses Jahres wurden bereits 1,1 Mio. t eingeführt (Vj: 1,1 Mio. t). Das Gros kommt aus China, aber auch Malaysia und die USA sind Herkunftsländer.
Brasilien: Sojabohnen
Nach Prognose des US-Agrar-Attaché wird Brasilien mit dieser Sojabohnenernte erstmals auch der weltweit größte Sojaanbauer sein. Der US-Beamte schätzt, dass in (unserem) letzten Herbst 36,8 Mio. ha mit der Eiweißfrucht bestellt wurden (Vj: 35,98 Mio. ha). Die USA hatten vor drei Jahren auf 36,2 Mio. ha Sojabohnen gedrillt. In diesem Jahr sind es nur 30,6 Mio. ha. Bei durchschnittlichen Erträgen werden in dem südamerikanischen Land 123,5 Mio. t Sojabohnen erwartet (Vj.: 116 Mio. t). Der Anstieg der Exporte hingegen soll wegen einer stetig wachsenden Verarbeitung im Land jetzt etwas kleiner ausfallen. 75 Mio. t statt bislang 76,3 Mio. t könnten es im laufenden Wirtschaftsjahr werden (Vj: 73 Mio. t).
Malaysia: Palmöl
Wegen pflanzenbaulicher Schwierigkeiten und verbreitet aufgetretener Trockenheit soll die Palmölproduktion Malaysias 2019/20 mit 20,6 Mio. t sogar noch leicht unter dem Vorjahr liegen. Das schätzt der US-Agrarattaché in Kuala Lumpur. Damit reduzierte er seine bisherige Annahme um 0,6 Mio. t. Die Exporte hob er jedoch auf 18,2 Mio. t leicht an (Vj: 18,3 Mio. t). Bereits im letzten Wirtschaftsjahr hatten sich die Ausfuhren des Landes spürbar erhöht, weil Indiens Importbedarf sich beinahe verdoppelt hatte. Der Subkontinent zeigt jedoch nach Einschätzung des US-Beamten zuletzt wieder leichte Schwächen bei den Importmengen.
in €/t |
Matif Februar ´20 |
Matif August ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
14.1.20 | 417,5 ▼ | 389,5 ▼ | 331,7 ▼ |
7.1.20 | 416,5 | 390 | 329,6 |
17.12.19 | 406 | 384,25 | 318,1 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
14.1.20 | 414 - 417 | 415 - 419 | 415 - 417 |
7.1.20 | 412 - 415 | 413 - 417 | 413 - 417 |
17.12.19 | 403 - 411 | 404 - 411 | 399 - 408 |
Januar 2020
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 581,5 | 109,2 | 176,3 | 484,2 | 116,5 |
2018/19 | 596,6 | 116,5 | 171,5 | 489,2 | 128,5 |
2019/20 | 574,6 | 128,5 | 171,6 | 496,7 | 112,3 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,7 | 17,7 | 89,2 | 328 | 17,3 |
2018/19 | 333,3 | 17,3 | 93,9 | 331,5 | 15,5 |
2019/20 | 338,9 | 15,7 | 94,4 | 337,1 | 15,3 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,6 | 20,5 | 80 | 192,2 | 22,1 |
2018/19 | 203 | 22,1 | 86 | 200,1 | 21,4 |
2019/20 | 206,5 | 21,4 | 88,5 | 204,7 | 19,6 |
USDA: Rapsproduktion noch kleiner
Die Welt-Rapsproduktion reduzierte das USDA jetzt weiter auf 67,7 Mio. t (Vj: 72,4 Mio. t). Für die EU (17 Mio. t, Vj: 20 Mio. t) und Kanada (19 Mio. t, Vj: 20,3 Mio. t) beließ man es aber bei den bisherigen Schätzungen.
Dezember 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,1 | 5,6 | 30,6 |
2018 | 20,1 | 6,9 | 29,3 | |
Deutschland | 2019 | 2,85 | 0,862 | 33 |
2018 | 3,67 | 1,23 | 29,9 | |
Frankreich | 2019 | 3,55 | 1,14 | 31,1 |
2018 | 4,98 | 1,62 | 30,8 | |
Großbritannien | 2019 | 1,69 | 0,529 | 32 |
2018 | 1,98 | 0,583 | 34 | |
Polen | 2019 | 2,66 | 0,850 | 31,3 |
2018 | 2,66 | 0,853 | 31,2 | |
Tschechien | 2019 | 1,16 | 0,377 | 30,7 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,677 | 0,165 | 41 |
2018 | 0,493 | 0,145 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,672 | 0,280 | 24 |
2018 | 1,34 | 0,575 | 23,4 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,955 | 0,335 | 28,5 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine letzte Ernteschätzung zur EU-Rapsernte noch ein wenig nach unten korrigiert, vor allem wegen der deutschen und der französischen Rapsproduktion.
Die Sonnenblumenproduktion der Gemeinschaft schätzen die Landhändler jetzt mit 9,8 Mio. t, leicht höher als 2018. Allein in Rumänien sollen 3 Mio. t gedroschen worden sein (Vj: 2,8 Mio. t). Bulgarien steuert noch einmal 1,9 Mio. t zur Ernte bei (Vj: 2 Mio. t). Ungarn soll mit 1,8 Mio. t so viel geerntet haben wie letztes Jahr, während Frankreich mit 1,3 Mio. t etwas besser dasteht als 2018.
Die EU-Sojaproduktion konnte in diesem Jahr mit 2,7 Mio. t nicht zulegen (Vj: 2,8 Mio. t), so COCERAL. Das Gros davon wird nach wie vor in Italien mit über 1 Mio. t gedroschen, dahinter folgen mit weitem Abstand Frankreich, Rumänien, Österreich (Donausoja), Kroatien Ungarn und die Slowakei.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
