KWS Rapsmarkt vom 15. Mai 2019
Pflanzenöle: Preise unter Druck
Palmöl reagierte empfindlich auf die Drohungen des US-Präsidenten und notiert nun nur noch bei 455 €/t. Auch Rapsöl lässt angesichts sinkender Rohstoffpreise ein paar Federn und wird nur noch mit 725 €/t bezahlt. Sojaöl bleibt nahezu unverändert mit 633 €/t.
Deutschland: Rapsfläche und -ernte 2019
Der DRV hat seine Prognose zur deutschen Rapsernte um 200.000 t auf 3 Mio. t reduziert. Dahinter steht eine durchschnittliche Ertragserwartung von 34,3 dt/ha (Vj: 30 dt/ha).
Das Statistische Bundesamt hat seine Schätzung der deutschen Aussaatflächen aktualisiert. Große Veränderungen gab es nicht. Der Rapsanbau soll nur noch 887.000 ha betragen (-337,000 ha).
EU: Rapsernte 2019
Jetzt hat das Hamburger Analysehaus Oil World seine Schätzung der EU-Rapsernte auf 18 Mio. t reduziert (Vj: 19,3 Mio. t). Andere Analysten sind noch etwas optimistischer. Für Deutschland rechnet man noch mit 3,1 Mio. t (Vj: 3,74 Mio. t), für Frankreich mit 4,3 Mio. t (VJ: 5 Mio. t) und für Polen mit 2,3 Mio. t (Vj: 2,1 Mio. t). Egal, wie die Ernte ausfällt, und auch unter der Voraussetzung, dass die Verarbeitung in der EU weiter zurückgehen wird, die Rapsimporte werden im nächsten Wirtschaftsjahr auf einen neuen Rekord zusteuern.
Welt: Sojaproduktion
Wegen der guten Wachstumsbedingungen in Argentinien erhöhte der IGC seine Schätzung der Welt-Sojabohnenproduktion 2018/19 um 4 Mio. t auf einen neuen Rekord von 362 Mio. t. Die Bestände werden somit auf 55 Mio. t kommen. Der Anteil an Beständen, der in den Lägern der großen Exporteure liegt, soll nochmals steigen. Für die nächste Saison könnte die Welt-Sojabohnenernte mit 361 Mio. t ähnlich hoch ausfallen, obwohl der Rat von niedrigeren Produktionszahlen in den USA ausgeht. Er erwartet einen Ausgleich vor allem in Südamerika. Der IGC weist nochmals darauf hin, dass der Unsicherheitsfaktor vor allem in Bezug auf chinesische Zahlen immens hoch ist und auch bleibt.
in €/t |
Matif August |
Matif Februar ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
15.4.19 | 363 ▲ | 369,25 ▲ | 294,2 ▲ |
7.5.19 | 363,75 | 368,75 | 291 |
30.4.19 | 369,25 | 373,75 | 292,1 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
15.5.19 | 357 - 364 | 363 - 370 | 360 - 368 |
7.5.19 | 360 - 367 | 361 - 366 | 360 - 360 |
30.4.19 | 363 - 367 | 364 - 369 | 363 - 369 |
Mai 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,5 | 109,9 | 176,2 | 484,4 | 115,8 |
2018/19 | 601 | 115,8 | 173,2 | 493,7 | 130,6 |
2019/20 | 598 | 130,6 | 175,3 | 503,1 | 130,4 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,5 | 16,7 | 88,1 | 328,7 | 16,4 |
2018/19 | 336,4 | 16,4 | 92,3 | 333,3 | 16 |
2019/20 | 343,5 | 16 | 94,9 | 340,7 | 15,3 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,8 | 20,4 | 79,6 | 192,2 | 22,1 |
2018/19 | 204 | 22,1 | 84,6 | 200,4 | 21,4 |
2019/20 | 208,2 | 21,4 | 87,2 | 205,9 | 20,1 |
USDA: Erstmals Ernten 2019/20 geschätzt
Für die Ölsaaten kommt der USDA-Bericht mit Bärentatzen bestückt an. Die US-Beamten erwarten eine Sojaernte von knapp 356 Mio. t (Vj: 362 Mio. t). Wegen des anteigenden Verbrauchs weltweit sollen aber die Endbestände unverändert bei 113 Mio. t bleiben. Das große Problem mit China summiert sich inzwischen auf: Die US-Beamten rechnen vor, dass in den 3 Wirtschaftsjahren von 2017 bis 2020 der Importbedarf Chinas um 42 Mio. t niedriger sein wird, als es ohne die ASP noch vor Jahresfrist erwartet wurde. Anstatt fast 110 Mio. t werden für China im nächsten Wirtschaftsjahr nur noch Bohnenimporte in Höhe von 87 Mio. t prognostiziert. Hinzu kommt für die US-Bohnenanbauer die auflebende Konkurrenz aus Südamerika. In Argentinien werden sich die Sojaernten wieder steigern lassen und in Brasilien wird sogar eine neue Rekordernte erwartet. Das US-Landwirtschaftsministerium bemerkt, dass es einen solch harten Wettbewerb seit Mitte der 2000er Jahre nicht mehr gab und dass nicht nur die US-Produzenten sich auf einen Markt mit niedrigeren Preisen werden einstellen müssen.
März 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 18,5 | 5,8 | 31,9 |
2018 | 19,7 | 6,8 | 28,9 | |
Deutschland | 2019 | 3,13 | 0,870 | 36 |
2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 | |
Frankreich | 2019 | 4,57 | 1,35 | 34 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,92 | 0,601 | 34,3 |
2018 | 1,99 | 0,559 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,5 | 0,800 | 31,3 |
2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 | |
Tschechien | 2019 | 1,31 | 0,380 | 34,4 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,574 | 0,155 | 37 |
2018 | 0,490 | 0,144 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,91 | 0,350 | 26 |
2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 | |
Ungarn | 2019 | 0,958 | 0,308 | 31,1 |
2018 | 0,988 | 0,335 | 29,6 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
Der Verband der EU-Landhändler COCERAL hat auch eine neue Prognose zur EU-Ölsaatenernte vorgelegt. Demnach soll die EU-Rapsernte noch kleiner ausfallen als im vergangenen Jahr. Ganze 18,5 Mio. t sollen zusammenkommen (Vj: 19,7 Mio. t). Neben Deutschland sind es vor allem Frankreich und Rumänien, die das Ergebnis verhageln. Deutlich mehr Raps als 2018 soll es nur in Polen geben. Auch die EU-Sonnenblumenernte soll um 300.000 t auf 9,4 Mio. t schrumpfen. Die EU-Sojaernte soll mit 2,9 Mio. t etwa gleich bleiben.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
