KWS Rapsmarkt vom 17. Dezember 2019
Ihnen und Ihrer Familie frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Pflanzenöle: Palmöl steigt spürbar
Der Palmölpreis hat noch einmal rasant zulegen können auf 691 €/t. Die Sorge um zu wenig Produktion im nächsten Jahr hält die Preise auf ihrem ansteigenden Weg. Alle übrigen Pflanzenölpreise werden dadurch mit nach oben gezogen, wenn auch nicht alle gleich. Denn Rapsöl steigt mit 12 €/t am wenigsten an auf 818 €/t. Sonnenblumenöl legt um 22 €/t auf 722 €/t und Sojaöl sogar um 37 €/t auf 748 €/t zu. Letzteres wird noch gut nachgefragt und kann deshalb so deutlich zulegen. Sonnenblumen- und Rapsöl hingegen werden derzeit kaum nachgefragt.
Frankreich: Rapsanbau
Nicht nur bei uns, sondern auch in Frankreich ist die Rapsfläche massiv eingeschränkt worden. Das Ministerium in Paris geht in einer ersten Prognose von 1,05 Mio. ha aus (Vj: 1,1 Mio. ha).
EU: Ölsaatenhandel
Das Hamburger Analysehaus Oil World schätzt, dass die Einfuhren an Ölsaaten in die EU im laufenden Wirtschaftsjahr weiter steigen werden. Zwar sieht das Haus eine sinkende Verarbeitung vor allem an Raps und auch an Sonnenblumensaat, dennoch soll wegen der kleinen Ernte mehr eingeführt werden. Neben 16,2 Mio. t Sojabohnen (Vj: 15,6 Mio. t) können bis zu 5,4 Mio. t Raps importiert werden (Vj: 4,3 Mio. t).
Kanada: Canolaproduktion
Die Canolaernte in Kanada ist noch nicht abgeschlossen. Es wird erwartet, dass einige Flächen erst nach dem Winter gedroschen werden können. Nach Prognose von Statistics Canada werden in dieser Saison nur noch 18,6 Mio. t zusammenkommen. Das wäre die schwächste Ernte seit 4 Jahren (Vj: 20,3 Mio. t). Die Prognose ist erstaunlich, dann in der Regel sind die Schätzungen zu diesem Zeitpunkt eher zu hoch. Könnte es also eine noch kleinere Ernte werden? Auch die Sojaernte soll auf 6 Mio. t zusammengeschrumpft sein (Vj.: 7,4 Mio. t).
Australien: Rapsernte
ABARES erwartet, dass die Rapsernte in Australien in diesem Jahr nur 2,1 Mio. t erzielen wird (Vj: 2,2 Mio. t). Vor zwei Jahren konnten noch fast 4 Mio. t der Ölfrucht gedroschen werden.
Welt: Rapsanbau
Der IGC schätzt, dass die Rapsanbaufläche zur Ernte 2020 weltweit um fast 3 % ausgedehnt wurde, vor allem in der EU und in der Ukraine.
in €/t |
Matif Februar ´20 |
Matif August ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
17.12.19 | 406 ▲ | 384,25 ▲ | 318,1 ▲ |
10.12.19 | 397,75 | 379,25 | 313,6 |
3.12.19 | 389,25 | 372 | 307,1 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
17.12.19 | 403 - 411 | 404 - 411 | 399 - 408 |
10.12.19 | 399 - 402 | 400 - 405 | 398 - 404 |
3.12.19 | 389 - 395 | 390 - 394 | 389 - 394 |
Dezember 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,1 | 5,6 | 30,6 |
2018 | 20,1 | 6,9 | 29,3 | |
Deutschland | 2019 | 2,85 | 0,862 | 33 |
2018 | 3,67 | 1,23 | 29,9 | |
Frankreich | 2019 | 3,55 | 1,14 | 31,1 |
2018 | 4,98 | 1,62 | 30,8 | |
Großbritannien | 2019 | 1,69 | 0,529 | 32 |
2018 | 1,98 | 0,583 | 34 | |
Polen | 2019 | 2,66 | 0,850 | 31,3 |
2018 | 2,66 | 0,853 | 31,2 | |
Tschechien | 2019 | 1,16 | 0,377 | 30,7 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,677 | 0,165 | 41 |
2018 | 0,493 | 0,145 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,672 | 0,280 | 24 |
2018 | 1,34 | 0,575 | 23,4 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,955 | 0,335 | 28,5 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine letzte Ernteschätzung zur EU-Rapsernte noch ein wenig nach unten korrigiert, vor allem wegen der deutschen und der französischen Rapsproduktion.
Die Sonnenblumenproduktion der Gemeinschaft schätzen die Landhändler jetzt mit 9,8 Mio. t, leicht höher als 2018. Allein in Rumänien sollen 3 Mio. t gedroschen worden sein (Vj: 2,8 Mio. t). Bulgarien steuert noch einmal 1,9 Mio. t zur Ernte bei (Vj: 2 Mio. t). Ungarn soll mit 1,8 Mio. t so viel geerntet haben wie letztes Jahr, während Frankreich mit 1,3 Mio. t etwas besser dasteht als 2018.
Die EU-Sojaproduktion konnte in diesem Jahr mit 2,7 Mio. t nicht zulegen (Vj: 2,8 Mio. t), so COCERAL. Das Gros davon wird nach wie vor in Italien mit über 1 Mio. t gedroschen, dahinter folgen mit weitem Abstand Frankreich, Rumänien, Österreich (Donausoja), Kroatien Ungarn und die Slowakei.
Dezember 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 581,5 | 109,2 | 176,3 | 484,2 | 116,3 |
2018/19 | 596,6 | 116,5 | 171,5 | 488,8 | 127,9 |
2019/20 | 574,6 | 127,9 | 171,6 | 496,5 | 111,6 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,8 | 17,5 | 89,1 | 328,4 | 17 |
2018/19 | 333 | 17 | 93,9 | 331,6 | 15 |
2019/20 | 338,6 | 15 | 94,9 | 336,8 | 14,5 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,7 | 20,7 | 79,9 | 192,2 | 22,3 |
2018/19 | 203, | 22,3 | 86,2 | 200,2 | 21,1 |
2019/20 | 207,1 | 21,1 | 89 | 204,8 | 19,2 |
USDA: Chinesische Zahlen bestimmend
Sowohl bei Weizen und Mais als auch bei den Ölsaaten wurden die Korrekturen durch die jüngsten Zahlen aus China bestimmt. Die Sojaproduktion soll dort auf 18,1 Mio. t ansteigen, das ist immerhin 1 Mio. t mehr als bislang erwartet (Vj.: 15,9 Mio. t). Außerdem wurde die Welt-Sonnenblumenproduktion um 2,3 Mio. t gegenüber der November-Schätzung auf 53,5 Mio. t angehoben (Vj: 51,3 Mio. t). Russland und die Ukraine haben ihre Produktion erfolgreich ausgedehnt und Erträge verbessert. Sie sollen in diesem Jahr auf einen neuen Rekord angewachsen sein. Die russische Ernte soll jetzt 14,5 Mio. t betragen (Vj: 12,7 Mio. t), die ukrainische 15,5 Mio. t (Vj: 15 Mio. t).
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
