KWS Rapsmarkt vom 19. November 2019
Pflanzenöle: Pflanzenöle folgen Palmöl
Palmöl bleibt gesucht und verteuert sich darum weiter auf 621 €/t. Auch Rapsöl legt in dem festen Rohstoffumfeld weiter zu auf 839 €/t. Selbst Sojaöl überspringt jetzt die 700er Marke.
Deutschland: Rapsaussaat
Die alljährlich erscheinende Kleffmann-Studie zum Rapsanbau in Deutschland vermeldet auch in diesem Jahr wieder nur einen mageren Rapsanbau auf gut 870.000 ha (Erntefläche Vj: 858.000 ha). Bei der Anbauentscheidung wurden diesmal wieder die enttäuschenden Ergebnisse der Ernte 2019 und die schlechten Aussaatbedingungen nach dem trockenen Sommer als Hauptgründe genannt. Im Unterschied zum letzten Jahr wurde allerdings auch von vornherein weniger gedrillt und dementsprechend weniger umgebrochen. Zwar geht der Trend grundsätzlich zu längeren Anbaupausen, das führt aber auf Länderebene nicht zu den großen Unterschieden. Nach wie vor wird in Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 170.000 ha der meiste Raps angebaut. Die größte Flächenausdehnung gegenüber 2018 erfolgte in Hessen mit über 30 %. Rückgänge im einstelligen Bereich werden aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Schleswig-Holstein gemeldet. In den meisten östlichen Bundesländern blieb der Anbau gegenüber 2019 nahezu gleich.
EU: Rapsernte
Die Rapsernte der EU soll nun nur noch 16,6 Mio. t groß geworden sein (Vj: 20 Mio. t). Die französische Rapsproduktion wurde auf 3,4 Mio. t gesenkt (Vj: 5 Mio. t).
Australien: Rapsproduktion
Die australische Rapsproduktion soll wegen der Trockenheit in dieser Saison auf höchstens 2 Mio. t kommen können (Vj: 2,2 Mio. t). Damit könnten die Exporte in die EU auf unter 1 Mio. t sinken (Vj: 1,3 Mio. t).
Russland: Ölsaatenernten
Die russische Sonnenblumenernte soll bereits zu 94 % abgeschlossen sein. Die Ernte beläuft sich bisher auf 14,8 Mio. t. Außerdem wurden bereits 2,2 Mio. t Raps und 4,4 Mio. t Sojabohnen gedroschen.
Malaysia: Palmöl
Malaysias Palmölproduktion gerät ins Stocken bei gleichzeitig hohen Exportmengen. Das Hamburger Analysehaus Oil World sieht die Produktion 2019 jetzt bei 20 Mio. t (Vj.: 21 Mio. t). Das USDA hatte letzte Woche seine Schätzung für 2019/20 zwar leicht auf 21 Mio. t reduziert, sieht sie aber noch höher als 2018/19. Die Exporte bis zum Oktober sind spürbar angestiegen auf 15,7 Mio. t (Vj: 13,7 Mio. t). Außerdem wächst auch die Biodieselproduktion im Land rasant. Sie soll nach Schätzung des US-Agrarattachés 2019 um fast 40 % höher liegen als 2018.
in €/t |
Matif Februar ´20 |
Matif August ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
19.11.19 | 392 ▲ | 375,25 ▲ | 318,6 ▲ |
12.11.19 | 388,75 | 373,5 | 317,3 |
5.11.19 | 385,25 | 368,75 | 315,6 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
19.11.19 | 393 - 397 | 394 - 398 | 394 - 398 |
12.11.19 | 395 - 397 | 396 - 400 | 396 - 400 |
5.11.19 | 388 - 394 | 390 - 394 | 388 - 394 |
November 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,8 | 109,7 | 176,3 | 484,1 | 116,3 |
2018/19 | 596,7 | 116,5 | 171,2 | 489,9 | 127,8 |
2019/20 | 571,3 | 127,8 | 172,6 | 494,7 | 110 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,7 | 17,4 | 89,1 | 328,6 | 16,6 |
2018/19 | 333,8 | 16,6 | 93,4 | 331,7 | 14,9 |
2019/20 | 337,8 | 14,9 | 93,6 | 336,4 | 13,8 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,7 | 20,7 | 79,9 | 192,3 | 22,2 |
2018/19 | 203,2 | 22,2 | 86,2 | 200,2 | 21,1 |
2019/20 | 206,5 | 21,1 | 88,7 | 204,5 | 19,1 |
USDA: unerwartet kleine Änderungen
Wenn man den USDA-Bericht auf einen Satz zusammenfassen will, dann würde der lauten: Wetter in Nordamerika. Nahezu alle - meist marginalen - Änderungen bei den Getreide- und Ölsaatenbilanzen beruhen auf Korrekturen in den USA und möglichen Ernteschäden in Kanada. Im Rest der Welt ändert sich praktisch nichts - so das Papier in Kürze. Im Detail heißt das: Um 8,4 Mio. t niedrigere Anfangsbestände beim US-Mais, offenbar war der Verbrauch 2018/19 doch größer. Weil die US-Schweineherde gerade einen immensen Bestandsaufbau erlebt, ein leicht höherer Futterverbrauch, der zu einem Abbau der US-Maisbestände um 6,6 Mio. t führt. Bei den Ölsaaten verhält es sich ähnlich wie beim Mais: Kleinere Anfangsbestände an Sojabohnen in den USA (- 2,5 Mio. t) und eine nochmals kleinere Ernteerwartung (- 2,2 Mio. t) führen zu rund 5 Mio. t kleineren weltweiten Endbeständen an Sojabohnen. Dem stehen Bestände von 76 Mio. t außerhalb Chinas gegenüber.
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,3 | 5,6 | 30,9 |
2018 | 20 | 6,8 | 29,3 | |
Deutschland | 2019 | 2,9 | 0,870 | 33,4 |
2018 | 3,68 | 1,23 | 29,9 | |
Frankreich | 2019 | 3,6 | 1,15 | 31,5 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,74 | 0,535 | 32,5 |
2018 | 1,94 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,2 |
2018 | 2,6 | 0,796 | 32,7 | |
Tschechien | 2019 | 1,16 | 0,377 | 30,7 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,677 | 0,165 | 41 |
2018 | 0,493 | 0,145 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,67 | 0,280 | 24 |
2018 | 1,34 | 0,575 | 23,4 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,955 | 0,335 | 28,5 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
