KWS Rapsmarkt vom 20. Februar 2019
Pflanzenöle: Palmöl legt vor, nur Soja kann folgen
Die Palm- und Sojaölpreise befestigen sich weiter. Sojaöl legt, gezogen vom Palmöl, auf 690 €/t zu. Letzteres kommt gar auf 492 €/t in Rotterdam und ist damit 20 €/t teurer als vor Wochenfrist. Die Nachfrage auf dem Weltmarkt ist gut und bringt die Preise bei gleichzeitig begrenztem Angebot in Schwung. Nur Rapsöl schlägt um 20 €/t auf 740 €/t ab. Die Konkurrenz durch das Palmöl im (Sommer-)Biodiesel lässt sich einfach nicht wegdiskutieren.
Australien: Canolaernte
ABARES sieht die australische Rapserzeugung jetzt bei 2,2 Mio. t und damit etwas niedriger als noch im letzten Bericht und weit unter dem Vorjahr (3,7 Mio. t).
Russland: Rapsanbau
Russland wird den Rapsanbau weiter steigern. Das Ministerium geht von einer Anbaufläche von 1,8 Mio. ha aus.
Indonesien: Palmölproduktion wächst weiter
Die Palmölplantagen Indonesiens stehen in vollem Saft. Für 2018/19 erwartet des US-Agrarattaché jetzt eine Produktion von 41,5 Mio. t Palmöl (Vj: 39,5 Mio. t). Auch die Exporte sollen auf 29 Mio. t anwachsen können (Vj: 27,6 Mio. t). Die Hauptkäufer sind nach wie vor neben Indien und China auch die EU. Um das Exportvolumen etwas anzukurbeln, wechselte die Regierung im letzten Dezember ihre Exportsteuer von festem Anteil auf einen preisbasierten Wert. Im Inland steigt der Bedarf wegen der erhöhten Biodieselproduktion ebenfalls weiter. Im letzten Dezember wurde die Biodieselbeimischungspflicht für den nicht-öffentlichen Bereich erhöht.
Brasilien: Bohnenernte 2018/19
Das brasilianische Rohstoffamt CONAB hat seine Erwartungen zur Sojabohnenernte 2018/19 um 3,5 Mio. t gegenüber der Januar-Schätzung auf 115,3 Mio. t reduziert (Vj: 119,3 Mio. t). Damit wird die brasilianische Bohnenernte erstmals seit 3 Jahren nicht mehr einen neuen Rekord einfahren, obwohl der Anbau wieder ausgedehnt wurde. Die Analysten verringerten ihre Prognosen für alle Anbauregionen des Landes wegen zu großer Hitze und zu großer Trockenheit. Ein privater Analyst sieht sogar nur eine Produktion von 112,5 Mio. t, ebenfalls eine Reduktion von weit über 3 Mio. t gegenüber bisherigen Annahmen. Das USDA hatte am Freitag noch 117 Mio. t prognostiziert. Viele Analysten sind sich jedoch einig, dass es erst ab einer Ernte von weniger als 110 Mio. t zu Verschiebungen bei den Handelsströmen kommen würde.
Ukraine: Raps 2019
Nach offiziellen Angaben könnte die Ukraine in diesem Sommer 3,5 Mio. t Raps ernten. Das könnte das Exportpotenzial noch einen tüchtigen Schritt vergrößern, denn letztes Jahr waren es 2,7 Mio. t.
in €/t |
Matif Februar |
Matif August |
Winnipeg (Canola-Raps) |
20.2.19 | 360 ▼ | 363 ▼ | 315 ▼ |
12.2.19 | 370 | 368,5 | 320,9 |
5.2.19 | 371,5 | 370 | 322,2 |
Februar 2019
WASDE-Bericht: ohne Überraschungen
Die brasilianische Sojabohnenernte wurde im jüngsten USDA-Bericht um 5 Mio. t auf 117 Mio. t reduziert (Vj: 120,8 Mio. t). Damit hatte der Markt allerdings auch gerechnet. Außerdem wurden die Exporte nur um 1,5 Mio. t auf 79,5 Mio. t zurückgenommen (Vj: 76,2 Mio. t). Weltweit sollen jetzt aber auch nur noch knapp 361 Mio. t Sojabohnen gedroschen werden. Das sind 8 Mio. t weniger als noch im Dezember erwartet (Vj: 340 Mio. t). Denn auch die Ernten in den USA, in Argentinien, Paraguay und China wurden nach unten korrigiert. Dennoch soll China im laufenden Wirtschaftsjahr nur noch 88 Mio. t importieren. Der Importbedarf Argentiniens soll allerdings doch noch einmal über 5 Mio. t betragen, damit die wichtigen Schrotexporte weiterhin bedient werden können.
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2016/17 | 572,9 | 93,9 | 170,6 | 467,5 | 109,5 |
2017/18 | 575,5 | 109,5 | 176,6 | 483,2 | 114,1 |
2018/19 | 593,3 | 114,1 | 178,3 | 495,4 | 120,9 |
Ölschrote | |||||
2016/17 | 319,8 | 17,1 | 88,2 | 316,9 | 16,6 |
2017/18 | 330,5 | 16,6 | 88,6 | 327,8 | 15,6 |
2018/19 | 338,8 | 15,6 | 91,3 | 335 | 15,6 |
Pflanzliche Öle | |||||
2016/17 | 188,4 | 21,3 | 81,2 | 183,7 | 19,9 |
2017/18 | 198 | 19,9 | 79,7 | 192 | 20,9 |
2018/19 | 203,9 | 20,9 | 84,5 | 198,2 | 21,3 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
20.2.19 | 365 - 375 | 366 - 386 | 365 - 371 |
12.2.19 | 370 - 375 | 371 - 376 | 370 - 377 |
5.2.19 | 375 - 380 | 376 - 385 | 375 - 380 |
Dezember 2018
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2018 | 19,4 | 6,7 | 28,7 |
2017 | 21,9 | 6,7 | 32,7 | |
Deutschland | 2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 |
2017 | 4,28 | 1,31 | 32,7 | |
Frankreich | 2018 | 4,74 | 1,58 | 30 |
2017 | 5,28 | 1,41 | 37,5 | |
Großbritannien | 2018 | 1,81 | 0,560 | 32,3 |
2017 | 2,16 | 0,562 | 38,5 | |
Polen | 2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 |
2017 | 2,7 | 0,915 | 29,5 | |
Tschechien | 2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 |
2017 | 1,14 | 0,394 | 29 | |
Dänemark | 2018 | 0,490 | 0,144 | 34 |
2017 | 0,712 | 0,178 | 40 | |
Rumänien | 2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 |
2017 | 1,95 | 0,600 | 32,5 | |
Ungarn | 2018 | 0,998 | 0,335 | 29,6 |
2017 | 0,856 | 0,295 | 29 |
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
