KWS Rapsmarkt vom 21. Mai 2019
Pflanzenöle: Preise standhaft
Die Pflanzenölpreise widerstehen den Unbilden aus Übersee. Die Nachfrage bei uns ist zwar nicht riesig, scheint aber auszureichen für stabile Preise. Rapsöl erzielt jetzt 727 €/t, Sojaöl 640 €/t und Palmöl 458 €/t.
EU: Rapserträge 2019
Die EU-Behörde MARS erwartet EU-weit einen Rapsertrag von gut 31 dt/ha (Vj: 29 dt/ha) und reduzierte damit ihre April-Schätzung leicht. Für Deutschland nahm die Behörde ihre Prognose um 1,5 dt/ha auf gut 35 dt/ha (Vj: 3 dt/ha) zurück.
Deutschland: Rapsfläche und -ernte 2019
Der DRV hat seine Prognose zur deutschen Rapsernte um 200.000 t auf 3 Mio. t reduziert. Dahinter steht eine durchschnittliche Ertragserwartung von 34,3 dt/ha (Vj: 30 dt/ha).
Das Statistische Bundesamt hat seine Schätzung der deutschen Aussaatflächen aktualisiert. Große Veränderungen gab es nicht. Der Rapsanbau soll nur noch 887.000 ha betragen (-337,000 ha).
Welt: Sojaproduktion
Wegen der guten Wachstumsbedingungen in Argentinien erhöhte der IGC seine Schätzung der Welt-Sojabohnenproduktion 2018/19 um 4 Mio. t auf einen neuen Rekord von 362 Mio. t. Die Bestände werden somit auf 55 Mio. t kommen. Der Anteil an Beständen, der in den Lägern der großen Exporteure liegt, soll nochmals steigen. Für die nächste Saison könnte die Welt-Sojabohnenernte mit 361 Mio. t ähnlich hoch ausfallen, obwohl der Rat von niedrigeren Produktionszahlen in den USA ausgeht. Er erwartet einen Ausgleich vor allem in Südamerika. Der IGC weist nochmals darauf hin, dass der Unsicherheitsfaktor vor allem in Bezug auf chinesische Zahlen immens hoch ist und auch bleibt.
in €/t |
Matif August |
Matif Februar ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
21.5.19 | 365 ▲ | 371,25 ▲ | 295,4 ▼ |
15.5.19 | 363 | 369,25 | 294,2 |
7.5.19 | 363,75 | 368,75 | 291 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
21.5.19 | 363 - 365 | 364 - 370 | 363 - 369 |
15.5.19 | 357 - 364 | 363 - 370 | 360 - 368 |
7.5.19 | 360 - 367 | 361 - 366 | 360 - 360 |
Mai 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,9 | 5,7 | 31,4 |
2018 | 19,7 | 6,8 | 28,9 | |
Deutschland | 2019 | 3,2 | 0,890 | 36 |
2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 | |
Frankreich | 2019 | 4,03 | 1,3 | 31 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,84 | 0,535 | 34,4 |
2018 | 1,99 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,3 |
2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 | |
Tschechien | 2019 | 1,31 | 0,380 | 34,4 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,636 | 0,163 | 39 |
2018 | 0,490 | 0,144 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,62 | 0,260 | 24 |
2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,988 | 0,335 | 29,6 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
Mai 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,5 | 109,9 | 176,2 | 484,4 | 115,8 |
2018/19 | 601 | 115,8 | 173,2 | 493,7 | 130,6 |
2019/20 | 598 | 130,6 | 175,3 | 503,1 | 130,4 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,5 | 16,7 | 88,1 | 328,7 | 16,4 |
2018/19 | 336,4 | 16,4 | 92,3 | 333,3 | 16 |
2019/20 | 343,5 | 16 | 94,9 | 340,7 | 15,3 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,8 | 20,4 | 79,6 | 192,2 | 22,1 |
2018/19 | 204 | 22,1 | 84,6 | 200,4 | 21,4 |
2019/20 | 208,2 | 21,4 | 87,2 | 205,9 | 20,1 |
USDA: Erstmals Ernten 2019/20 geschätzt
Für die Ölsaaten kommt der USDA-Bericht mit Bärentatzen bestückt an. Die US-Beamten erwarten eine Sojaernte von knapp 356 Mio. t (Vj: 362 Mio. t). Wegen des anteigenden Verbrauchs weltweit sollen aber die Endbestände unverändert bei 113 Mio. t bleiben. Das große Problem mit China summiert sich inzwischen auf: Die US-Beamten rechnen vor, dass in den 3 Wirtschaftsjahren von 2017 bis 2020 der Importbedarf Chinas um 42 Mio. t niedriger sein wird, als es ohne die ASP noch vor Jahresfrist erwartet wurde. Anstatt fast 110 Mio. t werden für China im nächsten Wirtschaftsjahr nur noch Bohnenimporte in Höhe von 87 Mio. t prognostiziert. Hinzu kommt für die US-Bohnenanbauer die auflebende Konkurrenz aus Südamerika. In Argentinien werden sich die Sojaernten wieder steigern lassen und in Brasilien wird sogar eine neue Rekordernte erwartet. Das US-Landwirtschaftsministerium bemerkt, dass es einen solch harten Wettbewerb seit Mitte der 2000er Jahre nicht mehr gab und dass nicht nur die US-Produzenten sich auf einen Markt mit niedrigeren Preisen werden einstellen müssen.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
