KWS Rapsmarkt vom 25. Februar 2020
Pflanzenöle: Nur noch Rapsöl aufwärts
Palmöl rast jetzt abwärts. Mit 674 €/t wird das asiatische Öl in Rotterdam um 41 €/t niedriger als noch vor einer Woche bewertet. Die Preise leiden unter der anhaltenden Unsicherheit wegen des Corona-Virus. Auch Sojaöl (702 €/t) und Sonnenblumenöl (710 €/t) werden preiswerter. Nur Rapsöl verteuert sich deutlich auf 845 €/t. Das ist umso erstaunlicher, als dass sich fundamental nichts geändert hat. Somit steht dieser Anstieg auf sehr wackeligen Füßen und ein baldiger Preisrückgang ist zu vermuten.
USA: Sojabohnen
Die US-Sojabohnenfläche soll nach Prognose auf der Outlook-Konferenz wieder spürbar ansteigen auf gut 34 Mio. ha (Vj: 30,4 Mio. ha). Ausgehend von Durchschnittserträgen, die mit 3,35 t/ha um gut 4 % über den schlechten Werten von 2019 angenommen werden, könnte eine Ernte von 114,2 Mio. t herauskommen (Vj: 96,8 Mio. t). Die Analysten erwarten wieder deutlich größere Exporte, vor allem nach China, was zu sinkenden Endbeständen führen soll. Allerdings weisen sie auch auf den stetigen Preisdruck durch die großen Mengen aus Südamerika hin, der die Preise gegenüber der laufenden Saison nur minimal ansteigen lassen dürfte.
Australien: Canolaproduktion
ABARES rechnet jetzt mit einer Canolaernte von 2,3 Mio. t und damit knapp über der letzten Ernte. Damit hob das australische Rohstoffamt seine bisherige Erwartung um 0,3 Mio. t an.
Brasilien: Sojabohnen
Das brasilianische Rohstoffamt CONAB sieht die Sojaproduktion wegen der hervorragenden Wachstumsbedingungen auf einen neuen Rekord zusteuern. 123,2 Mio. t könnten es in dieser Saison werden (Vj: 115 Mio. t). Im Januar hatte man noch 1 Mio. t weniger prognostiziert. (Das USDA erwartet sogar 125 Mio. t.) Nicht nur wegen der Flächenausdehnung, sondern auch durch eine höhere Produktivität auf den Flächen sei dieser Anstieg zustande gekommen, berichtet das Rohstoffamt. Wegen des Handelskonflikts zwischen China und den USA laufen die Exporte bestens und Brasilien bleibt das zweite Jahr in Folge der weltgrößte Sojaexporteur.
in €/t |
Matif Mai |
Matif November |
Winnipeg (Canola-Raps) |
25.2.20 | 390,75 ▼ | 384,25 ▼ | 310,9 ▼ |
19.2.20 | 401,5 | 390,25 | 321 |
11.2.20 | 390,5 | 386 | 316,6 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
25.2.20 | 390 - 403 | 400 - 406 | 400 - 402 |
19.2.20 | 395 - 403 | 400 - 406 | 400 - 402 |
11.2.20 | 401 - 406 | 400 - 406 | 393 - 402 |
Februar 2020
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2020 | 17,1 | 5,6 | 30,7 |
2019 | 16,7 | 5,9 | 29,9 | |
Deutschland | 2020 | 3,2 | 0,940 | 34 |
2019 | 2,85 | 0,862 | 33 | |
Frankreich | 2020 | 3,51 | 1,11 | 33,5 |
2019 | 3,43 | 1,05 | 31 | |
Polen | 2020 | 2,45 | 0,900 | 27,2 |
2019 | 2,35 | 0,860 | 27,3 | |
Tschechien | 2020 | 1,16 | 0,365 | 31,8 |
2019 | 1,16 | 0,377 | 30,7 | |
Ungarn | 2020 | 0,922 | 0,320 | 31 |
2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 | |
Rumänien | 2020 | 0,688 | 0,250 | 27,5 |
2019 | 0,672 | 0,280 | 24 | |
Dänemark | 2020 | 0,612 | 0,191 | 38 |
2019 | 0,677 | 0,165 | 41 | |
Großbritannien | 2020 | 1,39 | 0,440 | 31,5 |
2019 | 1,69 | 0,529 | 32 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2020
COCERAL sieht die EU wieder nur vor einer mageren EU-Rapsernte, Der Verband sieht in Frankreich und in Rumänien einen weiteren Rückgang der Aussaatfläche. Außerdem wird nicht davon ausgegangen, dass sich die Erträge spürbar verbessern können. Die Sonnenblumenernte der EU soll mit 9,6 Mio. t wieder etwas kleiner ausfallen als die letzte. Zwar wird die französische Ernte wohl etwas größer werden mit 1,4 Mio. t (+ 0,1 Mio. t), aber für Rumänien (2,9 Mio. t, - 0,1 Mio. t), Bulgarien (1,8 Mio. t, - 0,1 Mio. t) und Ungarn (1,7 Mio. t, - 0,1 Mio. t) sollen Erträge oder Flächen sinken. Der EU-Sojaanbau hingegen könnte auf fast 3 Mio. t steigen (Vj: 2,8 Mio. t). Nennenswerte Mengen werden nach wie vor nur in Frankreich, Rumänien, Kroatien und in Österreich produziert.
Februar 2020
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 581,5 | 109 | 176,4 | 483,9 | 116,6 |
2018/19 | 597,2 | 116,6 | 170,6 | 489,2 | 129,2 |
2019/20 | 576,8 | 129,2 | 174,1 | 498,1 | 113,8 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,6 | 17,7 | 89,2 | 327,5 | 17,6 |
2018/19 | 333,1 | 17,6 | 93,7 | 330,7 | 16,6 |
2019/20 | 339,7 | 16,6 | 94,2 | 338,8 | 15,1 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,6 | 21,6 | 80 | 192,7 | 22,7 |
2018/19 | 203,2 | 22,7 | 85,3 | 201,1 | 21,7 |
2019/20 | 205,5 | 21,7 | 87,6 | 206,6 | 17,8 |
USDA: Palmölproduktion wächst nicht genügend
Das USDA hob seine Schätzung der Ölsaatenproduktion 2019/20 wegen der größere Sojabohnenernte in Brasilien (+ 2 Mio. t) und einer höheren Sonnenblumenernte in der Ukraine (+ 0,5 Mio. t) an. Die Palmölproduktionen in Malaysia (- 0,7 Mio. t) und in Indonesien (- 0,5 Mio. t) hingegen wurden wegen der trockenen Periode in den letzten 12 Monaten reduziert. Indonesien erzielt 2019/20 nach Aussage der US-Beamten mit 2,4 % den zweitniedrigsten Zuwachs der Palmölproduktion in den letzten 20 Jahren. Für beide Länder wurden dementsprechend auch die Exporte reduziert. Das ist umso bedenklicher als die Nachfrage weltweit spürbar wächst. Das USDA meldet, dass bereits 2018/19 der Verbrauch doppelt so schnell wuchs, wie die Produktion. Im laufenden Wirtschaftsjahr soll der Bedarf die Produktion mit 75,8 Mio. t um 1,8 Mio. t übersteigen, das ist mehr als die USA im ganzen Jahr verbraucht. Die Endbestände sollen auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren, die Relation zum Verbrauch auf ein 25-Jahrestief fallen. Nicht zuletzt zeigen dies auch die Pflanzenölpreise. Nach Recherche der US-Beamten haben sich im letzten Jahr die internationalen Palmölpreise denen der Sojaölpreise angeglichen. Zu Beginn des letzten Jahres lagen noch bis zu 160 US-$/t dazwischen.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
