KWS Rapsmarkt vom 25. Juni 2019
Pflanzenöle: Preisentwicklung unterschiedlich
Die Pflanzenölpreise entwickelten sich zuletzt sehr uneinheitlich. Währen sich Rapsöl dank der anhaltenden Biodieselnachfrage auf 740 €/t steigern konnte, gab Sojaöl auf 645 €/t nach. Das Öl konnte keinen Honig aus den gestiegenen Bohnenkursen in Chicago saugen. Palmöl ist im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 442 €/t. Hier scheinen sich bullische und bärische Einflüsse die Waage zu halten.
EU: Rapsernte
MARS erwartet EU-weit wie schon vor 4 Wochen einen Rapsertrag von gut 31 dt/ha (Vj: 29 dt/ha). In Deutschland könnte wieder ein Ertrag von fast 36 dt/ha erzielt werden (Vj: 30 dt/ha). Damit erhöhte die EU-Behörde ihre bisherige Prognose nochmals leicht.
Welt: Rapshandel
Die Rapsexporte der für uns wichtigen Herkunftsländer Ukraine und Australien sollen nach Ansicht des USDA wieder steigen. Die Ukraine könnte den Zahlen zufolge 3,5 Mio. t exportieren, die Australier nach dem Einbruch 2018 könnten wieder auf 2,3 Mio. t kommen. ABARES erwartet für die diesjährige Ernte 2,6 Mio. t Canola (Vj: 2,2 Mio. t). Dort ist der Raps gerade erst im Boden, während er in der Ukraine fast druschreif ist. Problematisch für den Markt sind die wachsenden Bestände Kanadas wegen des Handelsstreits mit China. Die Bestände sollen sich gegenüber 2017/18 (dem Jahr vor dem Zwist) praktisch verdoppeln.
Deutschland: Biodiesel
Deutschlands Biodieselexporte sind im ersten Quartal dieses Jahres um 1/3 auf knapp 600.000 t angestiegen. Das Gros der Lieferungen ging in EU-Mitgliedsländer. Hier waren die Niederlande fast auf die Hälfte mehr an Importen angewiesen. Auf die britische Insel konnte jedoch knapp fünf Mal so viel verkauft werden wie vor Jahresfrist. Als Hauptursache für diese Entwicklung werden die gestiegenen nationalen Biokraftstoffmandate genannt. MARS erwartet EU-weit wie schon vor 4 Wochen einen Rapsertrag von gut 31 dt/ha (Vj: 29 dt/ha). In Deutschland könnte wieder ein Ertrag von fast 36 dt/ha erzielt werden (Vj: 30 dt/ha). Damit erhöhte die EU-Behörde ihre bisherige Prognose nochmals leicht.
Deutschland: Rapsernte
Der DRV hat seine bisherige Annahme zur deutschen Rapsernte nur leicht nach oben korrigiert auf knapp 3,1 Mio. t (Vj: 3,7 Mio. t). Das wäre die kleinste Ernte seit 1998.
in €/t |
Matif August |
Matif Februar ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
25.6.19 | 366,25 ▼ | 372,75 ▼ | 298,7 ▼ |
18.6.19 | 371,75 | 376,5 | 306 |
11.6.19 | 366,75 | 370,5 | 303,5 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
25.6.19 | 367 - 374 | 368 - 373 | 367 - 373 |
18.6.19 | 368 - 373 | 369 - 374 | 368 - 374 |
11.6.19 | 360 - 368 | 362 - 372 | 362 - 372 |
Juni 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,7 | 109,9 | 176,2 | 484,6 | 116 |
2018/19 | 601,4 | 116 | 172,8 | 493,8 | 130,4 |
2019/20 | 597,7 | 130,4 | 175,2 | 503 | 130,2 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,5 | 16,7 | 88,1 | 328,7 | 16,4 |
2018/19 | 336,4 | 16,4 | 92,5 | 333,4 | 16 |
2019/20 | 343,1 | 16 | 94,8 | 340,4 | 15,3 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,8 | 20,4 | 79,6 | 192,2 | 22,1 |
2018/19 | 204 | 22,1 | 84,6 | 200,5 | 21,4 |
2019/20 | 208,1 | 21,5 | 87,2 | 205,9 | 20,2 |
USDA: Nachfrage nach Ölsaaten bleibt hoch
Nach Einschätzung des USDA geht die weltweite Sojaernte 2019/20 zurück – trotz der großen Ernten in Südamerika. Stärker als die Zuwächse dort und der Anstieg der weltweiten Anbaufläche um 1 % auf fast 127 Mio. ha wiegen die Ertragsrückgänge in Nordamerika. In den USA allein steht etwa ein Viertel der weltweiten Anbaufläche. Mit 355,4 Mio. t soll die Sojaernte um 6,7 Mio. t kleiner ausfallen als 2018/19. Die Rapsernte soll weltweit um 2 auf 74,8 Mio. t steigen und damit exakt das Ergebnis des Jahres 2017/18 wieder erreichen. Mit diesen Produktionszahlen, die auch einen Anstieg der Palmölernten und einen Rückgang der Sonnenblumenernten umfassen, soll der wachsende Bedarf aber nicht gedeckt werden können. Beim Biodiesel wird nach dem immensen Boom der vergangenen Jahre kein großer Zuwachs mehr erwartet, aber der Nahrungsverbrauch soll um 2,8 % wachsen. Die Endbestände aller wichtigen Öle sollen um 1,5 Mio. t auf gut 20 Mio. t zusammenschnurren und damit auf unter 10 % des Jahresverbrauches sinken. Das ist der niedrigste Bestand zu Verbrauchsrelation seit den 1990er Jahren. Mit einem Wort: das USDA sagt, Pflanzenöl wird knapp,
Mai 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,9 | 5,7 | 31,4 |
2018 | 19,7 | 6,8 | 28,9 | |
Deutschland | 2019 | 3,2 | 0,890 | 36 |
2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 | |
Frankreich | 2019 | 4,03 | 1,3 | 31 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,84 | 0,535 | 34,4 |
2018 | 1,99 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,3 |
2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 | |
Tschechien | 2019 | 1,31 | 0,380 | 34,4 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,636 | 0,163 | 39 |
2018 | 0,490 | 0,144 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,62 | 0,260 | 24 |
2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,988 | 0,335 | 29,6 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
