KWS Rapsmarkt vom 26. Februar 2019
Pflanzenöle: Palmöl legt zu, Soja und Raps schlagen ab
Zwar konnte sich Palmöl letzte Woche weiter verteuern auf über 500 €/t, aber sowohl Raps- als auch Sojaöl fallen ab. Während unser heimisches Öl nur leicht nachgibt auf 733 €/t, kommen für Sojaöl herbe Abschläge auf 666 €/t zustande. Die Zeit des Winterbiodiesels ist nun endgültig vorbei. Das belastet das Rapsöl, weil es jetzt wieder durch Palm- und Sojaöl austauschbar wird.
Brasilien: Sojabohnen
Der US-Agrarattaché in Brasilien hat gestern seine bisherigen Annahmen zur Bohnenernte um 1,5 Mio. t auf 115,5 Mio. t gesenkt (Vj: 120,3 Mio. t). Die ungewöhnliche Trockenheit, die weite Teile der wichtigen Soja-Anbauregionen heimgesucht hat, habe zu Verlustmeldungen zwischen 5 und 30 % geführt. Seine Exportprognose beließ er allerdings bei 70 Mio. t. Im letzten Wirtschaftsjahr 2017/18, das bis in den Herbst hinein reichte, verzeichnete Brasilien Dank der chinesischen Importe einen neuen Rekord von 84 Mio. t. Die Schrotexporte werden jetzt bei 16 Mio. t gesehen (Vj: 16,8 Mio. t). Und auch die Sojaölexporte könnten wie im letzten Jahr wieder auf 1,4 Mio. t kommen, so der US-Beamte.
Welt: Sojabohnenernten
Für Brasilien nahm der IGC seine Schätzung der Sojabohnenernte um 2 Mio. t zurück auf 114 Mio. t. Schon im Januar hatte der Rat seine Prognose um 5 Mio. t gekappt. Jetzt kommen noch 2 Mio. t weniger für die USA hinzu, sodass die Welt-Sojaernte 2018/19 mit 358 Mio. t angegeben wird. Das ist nach wie vor Rekord! Der Welthandel wird im Vergleich zu 2017/18 mit unveränderten 153 Mio. t gesehen. Der chinesische Importbedarf soll um 4,5 Mio. t sinken, der anderer Länder allerdings in der Summe um den gleichen Wert ansteigen.
Australien: Canolaernte
ABARES sieht die australische Rapserzeugung jetzt bei 2,2 Mio. t und damit etwas niedriger als noch im letzten Bericht und weit unter dem Vorjahr (3,7 Mio. t).
Russland: Rapsanbau
Russland wird den Rapsanbau weiter steigern. Das Ministerium geht von einer Anbaufläche von 1,8 Mio. ha aus.
Ukraine: Raps 2019
Nach offiziellen Angaben könnte die Ukraine in diesem Sommer 3,5 Mio. t Raps ernten. Das könnte das Exportpotenzial noch einen tüchtigen Schritt vergrößern, denn letztes Jahr waren es 2,7 Mio. t.
in €/t |
Matif Februar |
Matif August |
Winnipeg (Canola-Raps) |
26.2.19 | 357,5 ▼ | 362,25 ▼ | 311,6 ▼ |
20.2.19 | 360 | 363 | 315 |
12.2.19 | 370 | 368,5 | 320,9 |
Februar 2019
WASDE-Bericht: ohne Überraschungen
Die brasilianische Sojabohnenernte wurde im jüngsten USDA-Bericht um 5 Mio. t auf 117 Mio. t reduziert (Vj: 120,8 Mio. t). Damit hatte der Markt allerdings auch gerechnet. Außerdem wurden die Exporte nur um 1,5 Mio. t auf 79,5 Mio. t zurückgenommen (Vj: 76,2 Mio. t). Weltweit sollen jetzt aber auch nur noch knapp 361 Mio. t Sojabohnen gedroschen werden. Das sind 8 Mio. t weniger als noch im Dezember erwartet (Vj: 340 Mio. t). Denn auch die Ernten in den USA, in Argentinien, Paraguay und China wurden nach unten korrigiert. Dennoch soll China im laufenden Wirtschaftsjahr nur noch 88 Mio. t importieren. Der Importbedarf Argentiniens soll allerdings doch noch einmal über 5 Mio. t betragen, damit die wichtigen Schrotexporte weiterhin bedient werden können.
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2016/17 | 572,9 | 93,9 | 170,6 | 467,5 | 109,5 |
2017/18 | 575,5 | 109,5 | 176,6 | 483,2 | 114,1 |
2018/19 | 593,3 | 114,1 | 178,3 | 495,4 | 120,9 |
Ölschrote | |||||
2016/17 | 319,8 | 17,1 | 88,2 | 316,9 | 16,6 |
2017/18 | 330,5 | 16,6 | 88,6 | 327,8 | 15,6 |
2018/19 | 338,8 | 15,6 | 91,3 | 335 | 15,6 |
Pflanzliche Öle | |||||
2016/17 | 188,4 | 21,3 | 81,2 | 183,7 | 19,9 |
2017/18 | 198 | 19,9 | 79,7 | 192 | 20,9 |
2018/19 | 203,9 | 20,9 | 84,5 | 198,2 | 21,3 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
26.2.19 | 361 - 367 | 362 - 372 | 361 - 367 |
20.2.19 | 365 - 375 | 366 - 386 | 365 - 371 |
12.2.19 | 370 - 375 | 371 - 376 | 370 - 377 |
Dezember 2018
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2018 | 19,4 | 6,7 | 28,7 |
2017 | 21,9 | 6,7 | 32,7 | |
Deutschland | 2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 |
2017 | 4,28 | 1,31 | 32,7 | |
Frankreich | 2018 | 4,74 | 1,58 | 30 |
2017 | 5,28 | 1,41 | 37,5 | |
Großbritannien | 2018 | 1,81 | 0,560 | 32,3 |
2017 | 2,16 | 0,562 | 38,5 | |
Polen | 2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 |
2017 | 2,7 | 0,915 | 29,5 | |
Tschechien | 2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 |
2017 | 1,14 | 0,394 | 29 | |
Dänemark | 2018 | 0,490 | 0,144 | 34 |
2017 | 0,712 | 0,178 | 40 | |
Rumänien | 2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 |
2017 | 1,95 | 0,600 | 32,5 | |
Ungarn | 2018 | 0,998 | 0,335 | 29,6 |
2017 | 0,856 | 0,295 | 29 |
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
