KWS Rapsmarkt vom 16. April 2019
Pflanzenöle: Palmöl schwächer
Palmöl in Rotterdam sackt gegenüber der letzten Woche um 14 €/t auf 465 €/t ab. Demgegenüber kann sich Rapsöl noch gut halten und kostet mit 715 €/t fast das gleiche wie vor Wochenfrist. Sojaöl (655 €/t) und Sonnenblumenöl (614 €/t) allerdings leiden unter den negativen Vorgaben vom Palmöl.
Deutschland: Rapsanbaufläche
Keine 900.000 ha Raps sind es mehr, die in Deutschland wachsen. Darauf hat das Analysehaus Kleffmann hingewiesen. Damit wären in diesem Winter 7 % umgebrochen worden, nur 2 % waren es im letzten Jahr. Vornehmlich in den Bundesländern in der Mitte Deutschlands kam es zu Umbrüchen in zweistelliger Höhe. Im Norden und auch im Süden seien die Flächen weniger geschädigt. Als Ursache werden neben den schlechten Startbedingungen im Herbst jetzt auch schon Schäden durch Insekten genannt.
Südamerika: Sojabohnenernten
Private Analysehäuser in Südamerika erwarten in Brasilien eine Bohnenernte von 113,5 Mio. t, in Argentinien 54 Mio. t. Die jüngsten Zahlen erfuhren keine Änderung mehr gegenüber früheren Prognosen. In Brasilien seien inzwischen knapp 70 % der Bohnenernte eingefahren. Damit sind bisher trotz der Regenfälle bereits mehr Flächen geerntet als letztes Jahr und auch als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre.
Kanada: Handelszwist mit China
China hat es nun wahr gemacht: Das Reich der Mitte stoppte heute endgültig sämtliche Rapsimporte aus Kanada. Anfang des Monats hatte es bereits erste Stornierungen für die größte Canola-Sorte gegeben. China ist Kanadas wichtigster Absatzmarkt für Canola. 40 % sämtlicher Exporte rund um die Ölsaat waren für den chinesischen Markt bestimmt. Und Kanada hat kaum eine Möglichkeit, seine Rapssaat anderweitig zu verarbeiten oder unterzubringen. Die Verarbeiter sind bereits an ihren Kapazitätsgrenzen. Und auch ein mögliches Mehr an Öl und Schrot ist am heimischen Markt nicht verkaufbar.
EU: Rapsanbau 2019
Die EU-Behörde MARS sieht den Rapsertrag der EU in diesem Jahr bei knapp 32 dt/ha. Das wären 12 % mehr als 2018, aber läge auch unterhalb des 5-Jahresdurchschnitts. Für Deutschland rechnet die Behörde mit 35 dt/ha (Vj: 30 dt/ha).
in €/t |
Matif Februar |
Matif August |
Winnipeg (Canola-Raps) |
26.3.19 | 360 ▲ | 367,5 ▲ | 300,2 ▼ |
19.3.19 | 356 | 363,25 | 307,6 |
12.3.19 | 360 | 364 | 302 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
26.3.19 | 360 - 367 | 361 - 366 | 360 - 366 |
19.3.19 | 356 - 360 | 357 - 362 | 356 - 361 |
12.3.19 | 356 - 362 | 357 - 362 | 359 - 364 |
März 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2016/17 | 572,9 | 94 | 170,6 | 467,3 | 109,6 |
2017/18 | 576,2 | 109,6 | 176,3 | 483 | 114,8 |
2018/19 | 593 | 114,8 | 178,2 | 495,8 | 121,7 |
Ölschrote | |||||
2016/17 | 319,8 | 17,2 | 88,2 | 316,8 | 16,7 |
2017/18 | 330,5 | 16,7 | 87,9 | 328,3 | 15,7 |
2018/19 | 337,7 | 15,7 | 91,5 | 334,8 | 15,3 |
Pflanzliche Öle | |||||
2016/17 | 188,4 | 21,2 | 81,2 | 183,8 | 20 |
2017/18 | 198 | 20 | 79,5 | 192,2 | 20,9 |
2018/19 | 203,9 | 20,9 | 84,7 | 198,7 | 21,1 |
USDA-Schätzung: fast ohne Korrekturen
Keine Änderung ergab sich in den Ölsaaten-Tabellen des USDA. Weder wurden die Importe Chinas korrigiert (z.B. hätte die Schweinepest ja ein Anlass sein können) noch gab es beim Raps eine Anpassung in die ein oder andere Richtung.
März 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 18,5 | 5,8 | 31,9 |
2018 | 19,7 | 6,8 | 28,9 | |
Deutschland | 2019 | 3,13 | 0,870 | 36 |
2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 | |
Frankreich | 2019 | 4,57 | 1,35 | 34 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,92 | 0,601 | 34,3 |
2018 | 1,99 | 0,559 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,5 | 0,800 | 31,3 |
2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 | |
Tschechien | 2019 | 1,31 | 0,380 | 34,4 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,574 | 0,155 | 37 |
2018 | 0,490 | 0,144 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,91 | 0,350 | 26 |
2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 | |
Ungarn | 2019 | 0,958 | 0,308 | 31,1 |
2018 | 0,988 | 0,335 | 29,6 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
Der Verband der EU-Landhändler COCERAL hat auch eine neue Prognose zur EU-Ölsaatenernte vorgelegt. Demnach soll die EU-Rapsernte noch kleiner ausfallen als im vergangenen Jahr. Ganze 18,5 Mio. t sollen zusammenkommen (Vj: 19,7 Mio. t). Neben Deutschland sind es vor allem Frankreich und Rumänien, die das Ergebnis verhageln. Deutlich mehr Raps als 2018 soll es nur in Polen geben. Auch die EU-Sonnenblumenernte soll um 300.000 t auf 9,4 Mio. t schrumpfen. Die EU-Sojaernte soll mit 2,9 Mio. t etwa gleich bleiben.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
