KWS Rapsmarkt vom 26. November 2019
Pflanzenöle: Rapsöl folgt Palmöl wieder abwärts
Rapsöl muss im strengen Gefolge vom Palmöl wieder den Rückzug antreten. Palmöl verbilligt sich wegen sinkender internationaler Preise auf 614 €/t, Rapsöl auf 827 €/t. Nur Sojaöl kann sich mit 703 €/t noch etwas halten.
Welt: Sojabohnen
Dass die Welt-Sojaproduktion nur auf 341 Mio. t kommt, rechnet der IGC den schlechten Prognosen für die US-Ernte an. Die soll die schlechteste seit 6 Jahren werden. Somit werden die Endbestände weltweit im nächsten Sommer um 1/3 niedriger liegen als in diesem. Für China nahm der Rat seine Import-Schätzung wieder etwas herauf, dafür aber für andere Destinationen herunter.
Welt: Rapsanbau
Der IGC schätzt, dass die Rapsanbaufläche zur Ernte 2020 weltweit um fast 3 % ausgedehnt wurde, vor allem in der EU und in der Ukraine.
EU: Pflanzenölimporte
Fehlenden Rapsmengen in der EU können durch Importe ausgeglichen werden. Das zeigen die jüngsten Zahlen, die das Hamburger Analysehaus Oil World zusammengestellt hat. Danach stiegen die Pflanzenölimporte im letzten Wirtschaftsjahr mit 11 Mio. t auf einen neuen Rekord (Vj: 9,8 Mio. t). Palmöl hatte mit 8,1 Mio. t den weitaus größten Anteil daran (Vj: 7,7 Mio. t). Auch für das neue Jahr sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache. Bis Anfang Oktober wurden bereits 2,75 Mio. t an Pflanzenöl eingeführt, ein Plus von 250.000 t gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Deutschland: Rapsaussaat
Die alljährlich erscheinende Kleffmann-Studie zum Rapsanbau in Deutschland vermeldet auch in diesem Jahr wieder nur einen mageren Rapsanbau auf gut 870.000 ha (Erntefläche Vj: 858.000 ha). Bei der Anbauentscheidung wurden diesmal wieder die enttäuschenden Ergebnisse der Ernte 2019 und die schlechten Aussaatbedingungen nach dem trockenen Sommer als Hauptgründe genannt. Im Unterschied zum letzten Jahr wurde allerdings auch von vornherein weniger gedrillt und dementsprechend weniger umgebrochen. Zwar geht der Trend grundsätzlich zu längeren Anbaupausen, das führt aber auf Länderebene nicht zu den großen Unterschieden. Nach wie vor wird in Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 170.000 ha der meiste Raps angebaut. Die größte Flächenausdehnung gegenüber 2018 erfolgte in Hessen mit über 30 %. Rückgänge im einstelligen Bereich werden aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Schleswig-Holstein gemeldet. In den meisten östlichen Bundesländern blieb der Anbau gegenüber 2019 nahezu gleich.
Ukraine: Sonnenblumenöl
Die Ukraine avanciert zum mit Abstand weltgrößten Exporteur von Sonnenblumenöl. Innerhalb von 20 Jahren verzehnfachten sich die Produktionskapazitäten. Im laufenden Wirtschaftsjahr sollen die Ausfuhren 6,5 Mio. t erreichen und damit mehr als die Hälfte aller Sonnenblumenölexporte weltweit ausmachen. Aus Russland kommen um die 23 % aller Sonnenblumenölexporte, aus Argentinien 6 %. Hauptimporteur für ukrainisches Öl ist Indien. Der Subkontinent importierte im letzten Wirtschaftsjahr fast 2,2 Mio. t. Die EU ist zweitwichtigster Abnehmer mit 1,7 Mio. t im letzten Jahr.
in €/t |
Matif Februar ´20 |
Matif August ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
26.11.19 | 385,75 ▲ | 370 ► | 311,7 ▼ |
19.11.19 | 392 | 375,25 | 318,6 |
12.11.19 | 388,75 | 373,5 | 317,3 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
26.11.19 | 388 - 393 | 389 - 393 | 389 - 393 |
19.11.19 | 393 - 397 | 394 - 398 | 394 - 398 |
12.11.19 | 395 - 397 | 396 - 400 | 396 - 400 |
November 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,8 | 109,7 | 176,3 | 484,1 | 116,3 |
2018/19 | 596,7 | 116,5 | 171,2 | 489,9 | 127,8 |
2019/20 | 571,3 | 127,8 | 172,6 | 494,7 | 110 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,7 | 17,4 | 89,1 | 328,6 | 16,6 |
2018/19 | 333,8 | 16,6 | 93,4 | 331,7 | 14,9 |
2019/20 | 337,8 | 14,9 | 93,6 | 336,4 | 13,8 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,7 | 20,7 | 79,9 | 192,3 | 22,2 |
2018/19 | 203,2 | 22,2 | 86,2 | 200,2 | 21,1 |
2019/20 | 206,5 | 21,1 | 88,7 | 204,5 | 19,1 |
USDA: unerwartet kleine Änderungen
Wenn man den USDA-Bericht auf einen Satz zusammenfassen will, dann würde der lauten: Wetter in Nordamerika. Nahezu alle - meist marginalen - Änderungen bei den Getreide- und Ölsaatenbilanzen beruhen auf Korrekturen in den USA und möglichen Ernteschäden in Kanada. Im Rest der Welt ändert sich praktisch nichts - so das Papier in Kürze. Im Detail heißt das: Um 8,4 Mio. t niedrigere Anfangsbestände beim US-Mais, offenbar war der Verbrauch 2018/19 doch größer. Weil die US-Schweineherde gerade einen immensen Bestandsaufbau erlebt, ein leicht höherer Futterverbrauch, der zu einem Abbau der US-Maisbestände um 6,6 Mio. t führt. Bei den Ölsaaten verhält es sich ähnlich wie beim Mais: Kleinere Anfangsbestände an Sojabohnen in den USA (- 2,5 Mio. t) und eine nochmals kleinere Ernteerwartung (- 2,2 Mio. t) führen zu rund 5 Mio. t kleineren weltweiten Endbeständen an Sojabohnen. Dem stehen Bestände von 76 Mio. t außerhalb Chinas gegenüber.
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,3 | 5,6 | 30,9 |
2018 | 20 | 6,8 | 29,3 | |
Deutschland | 2019 | 2,9 | 0,870 | 33,4 |
2018 | 3,68 | 1,23 | 29,9 | |
Frankreich | 2019 | 3,6 | 1,15 | 31,5 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,74 | 0,535 | 32,5 |
2018 | 1,94 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,2 |
2018 | 2,6 | 0,796 | 32,7 | |
Tschechien | 2019 | 1,16 | 0,377 | 30,7 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,677 | 0,165 | 41 |
2018 | 0,493 | 0,145 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,67 | 0,280 | 24 |
2018 | 1,34 | 0,575 | 23,4 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,955 | 0,335 | 28,5 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
