KWS Rapsmarkt vom 30. Juli 2019
Pflanzenöle: Rapsöl mit Preisaufschwung
Rapsöl schießt in dieser Woche auf 765 €/t nach oben. Das liegt an dem Pingpong-Spiel zwischen den Börsenkursen und den Rübölpreisen, denn der eine Preis zieht den anderen Kurs mit und umgekehrt. Den Anbauer mag´s freuen. Sojaöl hingegen knickt etwas ein auf 655 €/t. Hier drückt die schlechte Performance in Übersee. Palmöl kann sich dank guter Nachfrage auf 443 €/t leicht befestigen.
EU: Ölsaaten
Die EU-Kommission hat auch ihre Zahlen für die EU-Rapsernte nach unten korrigiert. Weil man auch die Anbaufläche erneut kleiner annimmt, soll die Ernte jetzt nur noch 18 Mio. t betragen (bisher hatte man 18,7 Mio. t auf dem Zettel). Das wäre die niedrigste Erntemenge seit 9 Jahren. Den Importbedarf sieht Brüssel jetzt bei 5 Mio. t. Zunächst wird der wohl aus der Ukraine gedeckt, hinzu kommt im Winter Ware aus Australien und nach Südeuropa dürften wieder knapp 1 Mio. t kanadischer Raps fließen.
Malaysia: Palmöl
Der US-Agrarattaché in Malaysia erwartet jetzt eine Palmölproduktion von 20,8 Mio. t (Vj: 20,7 Mio. t). Damit revidierte er die bisherige Schätzung des USDA leicht nach unten. Dennoch berichtet er von hervorragenden Ernten. Im ersten Halbjahr 2019 sei die Produktion gegenüber dem Vorjahr um über 10 % angestiegen. Wegen der guten Exportmöglichkeiten, vor allem nach Indien, wurden sowohl die Zahlen für 2018/19 als auch die für 2019/20 nach oben korrigiert auf 18 Mio. t bzw. 18,2 Mio. t.
Kanada: Canolaproduktion
Das kanadische Rohstoffamt AAFC hat seine Prognose zur Canola-Produktion Kanadas leicht auf 18,6 Mio. t abgesenkt (Vj: 20,3 Mio. t). Damit werden auch die Exporte mit 9 Mio. t leicht unter denen des Vorjahres erwartet.
Deutschland: Rapsernte
Der Deutsche Bauernverband erwartet eine Rapsernte von nur noch knapp 3,1 Mio. t (Vj: 3,7 Mio. t) von einer Fläche von 890.000 ha und bei Erträgen von 34,5 dt/ha. Sowohl Ertrag als auch Fläche liegen deutlich unter dem 5-jährigen Mittel.
Auch der Deutsche Raiffeisenverband Nochmals nahm seine Prognose zur Rapsernte in Deutschland heute um 100.000 t zurück auf unter 3 Mio. t (Vj: 3,7 Mio. t).
in €/t |
Matif August |
Matif Februar ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
30.7.19 | 371,25 ▼ | 376 ▼ | 305,1 ▼ |
23.7.19 | 376,75 | 375,75 | 304,3 |
16.7.19 | 373 | 373 | 301,2 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
30.7.19 | 374 - 378 | 377 - 382 | 375 - 382 |
23.7.19 | 374 - 376 | 375 - 380 | 374 - 380 |
16.7.19 | 368 - 372 | 371 - 376 | 368 - 376 |
Juli 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,7 | 109,8 | 176,3 | 484,6 | 115,9 |
2018/19 | 602,4 | 115,9 | 173,3 | 493,1 | 130,6 |
2019/20 | 586 | 130,6 | 175 | 502,4 | 119,5 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,5 | 16,7 | 88,1 | 328,8 | 16,3 |
2018/19 | 335,9 | 16,3 | 92,8 | 333,3 | 15,2 |
2019/20 | 342,7 | 15,2 | 94,1 | 340,3 | 14,9 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,8 | 20,4 | 79,7 | 192,3 | 22,1 |
2018/19 | 204,2 | 22,1 | 85,3 | 199,4 | 21,7 |
2019/20 | 208,3 | 21,7 | 87,5 | 204,4 | 20,8 |
USDA: deutliche Korrekturen bei den Handelszahlen
Dass sich die Bohne am letzten Freitag etwas erholen konnte, lag an den Änderungen bei den Handelszahlen des USDA-Berichts. Für das Wirtschaftsjahr 2018/19 wurden nämlich doch mehr US-Schiffe nach China gefahren als bisher angenommen und auch der Bedarf der US-Farmer war bislang wohl etwas unterschätzt worden. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass der Sojabedarf Chinas schrumpft. Das verblasste aber hinter der Reduktion der US-Produktion gegenüber dem Juni-Report um über 8 Mio. t auf nur noch 104,6 Mio. t (Vj: 123,7 Mio. t).
Beim Raps gab es auch noch Korrekturen abwärts. Weltweit wurde die Ernte um 3 Mio. t auf 71,8 Mio. t zurückgeschraubt (Vj: 72,8 Mio. t). Die EU soll jetzt nur noch 18,7 Mio. t ernten können, das ist 1 Mio. t weniger als noch m Juni erwartet (Vj: 20,1 Mio. t). Auch für Kanada und Australien wurden die Zahlen abwärts korrigiert.
Mai 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,9 | 5,7 | 31,4 |
2018 | 19,7 | 6,8 | 28,9 | |
Deutschland | 2019 | 3,2 | 0,890 | 36 |
2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 | |
Frankreich | 2019 | 4,03 | 1,3 | 31 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,84 | 0,535 | 34,4 |
2018 | 1,99 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,3 |
2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 | |
Tschechien | 2019 | 1,31 | 0,380 | 34,4 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,636 | 0,163 | 39 |
2018 | 0,490 | 0,144 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,62 | 0,260 | 24 |
2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,988 | 0,335 | 29,6 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
