KWS Rapsmarkt vom 5. März 2019
Pflanzenöle: Preise rauschen in die Tiefe
Jetzt ist es endgültig vorbei mit den schönen Preisen für Rapsöl. Das verbilligt sich auf unter 700 €/t, zum ersten Mal seit 8 Monaten. Für die Produktion von Sommerbiodiesel wird das Rapsöl nicht mehr benötigt und vom Palmölmarkt kommt auch keine Unterstützung mehr. Denn an den internationalen Börsen geht es ab in den Keller, weil die Palmölproduktion für die Jahreszeit ungewöhnlich gut läuft. In Rotterdam verbilligt sich das Öl darum auf 484 €/t. Sojaöl kann sich in Relation recht gut halten, verbilligt sich aber auch auf 661 €/t.
EU: Biodieselimporte
Die Biodieselimporte der EU haben sich nach Berichten von UFOP im letzten Jahr um 2,2 Mio. t auf 3,3 Mio. t erhöht. Fast 800.000 t kamen allein aus Indonesien. Bislang lieferte Malaysia die größten Einfuhrmengen. Aber auch Indien, China und Norwegen verkauften Biodiesel an die EU.
Brasilien: Sojabohnen
Der US-Agrarattaché in Brasilien hat gestern seine bisherigen Annahmen zur Bohnenernte um 1,5 Mio. t auf 115,5 Mio. t gesenkt (Vj: 120,3 Mio. t). Die ungewöhnliche Trockenheit, die weite Teile der wichtigen Soja-Anbauregionen heimgesucht hat, habe zu Verlustmeldungen zwischen 5 und 30 % geführt. Seine Exportprognose beließ er allerdings bei 70 Mio. t. Im letzten Wirtschaftsjahr 2017/18, das bis in den Herbst hinein reichte, verzeichnete Brasilien Dank der chinesischen Importe einen neuen Rekord von 84 Mio. t. Die Schrotexporte werden jetzt bei 16 Mio. t gesehen (Vj: 16,8 Mio. t). Und auch die Sojaölexporte könnten wie im letzten Jahr wieder auf 1,4 Mio. t kommen, so der US-Beamte.
Welt: Sojabohnenernten
Für Brasilien nahm der IGC seine Schätzung der Sojabohnenernte um 2 Mio. t zurück auf 114 Mio. t. Schon im Januar hatte der Rat seine Prognose um 5 Mio. t gekappt. Jetzt kommen noch 2 Mio. t weniger für die USA hinzu, sodass die Welt-Sojaernte 2018/19 mit 358 Mio. t angegeben wird. Das ist nach wie vor Rekord! Der Welthandel wird im Vergleich zu 2017/18 mit unveränderten 153 Mio. t gesehen. Der chinesische Importbedarf soll um 4,5 Mio. t sinken, der anderer Länder allerdings in der Summe um den gleichen Wert ansteigen.
Australien: Canolaernte
ABARES sieht die australische Rapserzeugung jetzt bei 2,2 Mio. t und damit etwas niedriger als noch im letzten Bericht und weit unter dem Vorjahr (3,7 Mio. t).
in €/t |
Matif Februar |
Matif August |
Winnipeg (Canola-Raps) |
5.3.19 | 353 ▲ | 361,5 ▲ | 303,5 ▼ |
26.2.19 | 357,5 | 362,25 | 311,6 |
20.2.19 | 360 | 363 | 315 |
Februar 2019
WASDE-Bericht: ohne Überraschungen
Die brasilianische Sojabohnenernte wurde im jüngsten USDA-Bericht um 5 Mio. t auf 117 Mio. t reduziert (Vj: 120,8 Mio. t). Damit hatte der Markt allerdings auch gerechnet. Außerdem wurden die Exporte nur um 1,5 Mio. t auf 79,5 Mio. t zurückgenommen (Vj: 76,2 Mio. t). Weltweit sollen jetzt aber auch nur noch knapp 361 Mio. t Sojabohnen gedroschen werden. Das sind 8 Mio. t weniger als noch im Dezember erwartet (Vj: 340 Mio. t). Denn auch die Ernten in den USA, in Argentinien, Paraguay und China wurden nach unten korrigiert. Dennoch soll China im laufenden Wirtschaftsjahr nur noch 88 Mio. t importieren. Der Importbedarf Argentiniens soll allerdings doch noch einmal über 5 Mio. t betragen, damit die wichtigen Schrotexporte weiterhin bedient werden können.
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2016/17 | 572,9 | 93,9 | 170,6 | 467,5 | 109,5 |
2017/18 | 575,5 | 109,5 | 176,6 | 483,2 | 114,1 |
2018/19 | 593,3 | 114,1 | 178,3 | 495,4 | 120,9 |
Ölschrote | |||||
2016/17 | 319,8 | 17,1 | 88,2 | 316,9 | 16,6 |
2017/18 | 330,5 | 16,6 | 88,6 | 327,8 | 15,6 |
2018/19 | 338,8 | 15,6 | 91,3 | 335 | 15,6 |
Pflanzliche Öle | |||||
2016/17 | 188,4 | 21,3 | 81,2 | 183,7 | 19,9 |
2017/18 | 198 | 19,9 | 79,7 | 192 | 20,9 |
2018/19 | 203,9 | 20,9 | 84,5 | 198,2 | 21,3 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
5.3.19 | 351 - 356 | 355 - 360 | 352 - 360 |
26.2.19 | 361 - 367 | 362 - 372 | 361 - 367 |
20.2.19 | 365 - 375 | 366 - 386 | 365 - 371 |
Dezember 2018
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2018 | 19,4 | 6,7 | 28,7 |
2017 | 21,9 | 6,7 | 32,7 | |
Deutschland | 2018 | 3,65 | 1,23 | 29,8 |
2017 | 4,28 | 1,31 | 32,7 | |
Frankreich | 2018 | 4,74 | 1,58 | 30 |
2017 | 5,28 | 1,41 | 37,5 | |
Großbritannien | 2018 | 1,81 | 0,560 | 32,3 |
2017 | 2,16 | 0,562 | 38,5 | |
Polen | 2018 | 2,2 | 0,800 | 27,5 |
2017 | 2,7 | 0,915 | 29,5 | |
Tschechien | 2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 |
2017 | 1,14 | 0,394 | 29 | |
Dänemark | 2018 | 0,490 | 0,144 | 34 |
2017 | 0,712 | 0,178 | 40 | |
Rumänien | 2018 | 1,48 | 0,600 | 24,7 |
2017 | 1,95 | 0,600 | 32,5 | |
Ungarn | 2018 | 0,998 | 0,335 | 29,6 |
2017 | 0,856 | 0,295 | 29 |
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
