KWS Rapsmarkt vom 5. November 2019
Pflanzenöle: Nachfrage hält Rapsölpreise
Dank einer guten Nachfrage aus dem Lebensmittelsektor kann sich Rapsöl wieder leicht auf 806 €/t befestigen. Ebenfalls wegen guter Nachfrage, allerdings aus dem Biodieselsektor und auf internationaler Ebene, verteuerte sich Palmöl spürbar weiter auf 555 €/t. Nur Sojaöl erfährt derzeit kaum Unterstützung von einem der Märkte und schlägt deshalb leicht ab auf 378 €/t.
Welt: Sojabohnen
Der IGC erwartet jetzt eine Welt-Sojaproduktion von 341 Mio. t (Vj: 359 Mio. t). Der Rat reduzierte nochmals seine Schätzung der US-Ernte auf knapp 96 Mio. t. Bislang war man von fast 99 Mio. t ausgegangen (Vj: 120,5 Mio. t). Mit Argusaugen werden die Aussaatbedingungen in Südamerika beobachtet, wo inzwischen die Hälfte der weltweiten Sojabohnenproduktion stattfindet – vom Exportvolumen ganz zu schweigen.
Ukraine: Sonnenblumenöl
Die Ukraine avanciert zum mit Abstand weltgrößten Exporteur von Sonnenblumenöl. Innerhalb von 20 Jahren verzehnfachten sich die Produktionskapazitäten. Im laufenden Wirtschaftsjahr sollen die Ausfuhren 6,5 Mio. t erreichen und damit mehr als die Hälfte aller Sonnenblumenölexporte weltweit ausmachen. Aus Russland kommen um die 23 % aller Sonnenblumenölexporte, aus Argentinien 6 %. Hauptimporteur für ukrainisches Öl ist Indien. Der Subkontinent importierte im letzten Wirtschaftsjahr fast 2,2 Mio. t. Die EU ist zweitwichtigster Abnehmer mit 1,7 Mio. t im letzten Jahr.
Russland: ÖlsaatenRusslands Ölsaatenernte ist noch nicht so weit fortgeschritten wie die Getreideernte. Dennoch konnten bisher bereits knapp 13 Mio. t Sonnenblumen, 2,2 Mio. t Raps und 4 Mio. t Sojabohnen eingefahren werden.
Australien: Rapsernte
Australiens Rapsernte wird auch unter der Trockenheit leiden. Analysten erwarten auf jeden Fall unter 2 Mio. t (Vj: 2,2 Mio. t). Im langjährigen Mittel können auf dem Kontinent 3 Mio. t Raps erzeugt werden.
in €/t |
Matif Februar ´20 |
Matif August ´20 |
Winnipeg (Canola-Raps) |
5.11.19 | 385,25 ▼ | 368,75 ► | 315,6 ▼ |
29.10.19 | 381,75 | 366 | 310,5 ▼ |
22.10.19 | 376,75 | 362,5 | 310,4 |
in €/t | Norddeutschland | Mitteldeutschland | Rheinschiene |
5.11.19 | 388 - 394 | 390 - 394 | 388 - 394 |
29.10.19 | 384 - 389 | 385 - 389 | 385 - 389 |
22.10.19 | 378 - 383 | 379 - 383 | 379 - 383 |
Oktober 2019
in Mio. t | Produktion | Anfang | Handel | Verbrauch | Ende |
Ölsaaten | |||||
2017/18 | 580,8 | 109,7 | 176,3 | 484,1 | 116,3 |
2018/19 | 597,4 | 116,3 | 170,7 | 491 | 128,2 |
2019/20 | 574,5 | 128,2 | 172,4 | 498,2 | 109,8 |
Ölschrote | |||||
2017/18 | 331,7 | 16,7 | 89 | 328,6 | 15,6 |
2018/19 | 334,7 | 15,6 | 93,1 | 332 | 14,7 |
2019/20 | 340,3 | 14,7 | 94,2 | 338,2 | 14,3 |
Pflanzliche Öle | |||||
2017/18 | 198,6 | 20,6 | 79,7 | 192,4 | 22,1 |
2018/19 | 203,7 | 22,1 | 86,1 | 200,4 | 21,3 |
2019/20 | 207,5 | 21,3 | 88,6 | 205,2 | 19,7 |
USDA: unerwartet kleine Änderungen
Wenn man den USDA-Bericht auf einen Satz zusammenfassen will, dann würde der lauten: Wetter in Nordamerika. Nahezu alle - meist marginalen - Änderungen bei den Getreide- und Ölsaatenbilanzen beruhen auf Korrekturen in den USA und möglichen Ernteschäden in Kanada. Im Rest der Welt ändert sich praktisch nichts - so das Papier in Kürze. Im Detail heißt das: Um 8,4 Mio. t niedrigere Anfangsbestände beim US-Mais, offenbar war der Verbrauch 2018/19 doch größer. Weil die US-Schweineherde gerade einen immensen Bestandsaufbau erlebt, ein leicht höherer Futterverbrauch, der zu einem Abbau der US-Maisbestände um 6,6 Mio. t führt. Bei den Ölsaaten verhält es sich ähnlich wie beim Mais: Kleinere Anfangsbestände an Sojabohnen in den USA (- 2,5 Mio. t) und eine nochmals kleinere Ernteerwartung (- 2,2 Mio. t) führen zu rund 5 Mio. t kleineren weltweiten Endbeständen an Sojabohnen. Dem stehen Bestände von 76 Mio. t außerhalb Chinas gegenüber.
September 2019
Produktion (in Mio. t) |
Fläche (in Mio. ha) |
Ertrag (in dt/ha) |
||
EU 28 | 2019 | 17,3 | 5,6 | 30,9 |
2018 | 20 | 6,8 | 29,3 | |
Deutschland | 2019 | 2,9 | 0,870 | 33,4 |
2018 | 3,68 | 1,23 | 29,9 | |
Frankreich | 2019 | 3,6 | 1,15 | 31,5 |
2018 | 4,91 | 1,61 | 30,5 | |
Großbritannien | 2019 | 1,74 | 0,535 | 32,5 |
2018 | 1,94 | 0,601 | 32,3 | |
Polen | 2019 | 2,6 | 0,835 | 31,2 |
2018 | 2,6 | 0,796 | 32,7 | |
Tschechien | 2019 | 1,16 | 0,377 | 30,7 |
2018 | 1,38 | 0,412 | 33,6 | |
Dänemark | 2019 | 0,677 | 0,165 | 41 |
2018 | 0,493 | 0,145 | 34 | |
Rumänien | 2019 | 0,67 | 0,280 | 24 |
2018 | 1,34 | 0,575 | 23,4 | |
Ungarn | 2019 | 0,914 | 0,290 | 31,5 |
2018 | 0,955 | 0,335 | 28,5 |
EU: Ölsaatenschätzung für 2019
COCERAL hat seine Prognose zur EU-Rapsernte um 600.000 t nach unten korrigiert. Danach könnten die 18 Mio. t EU-weit verfehlt werden. Während man für Deutschland und Polen sogar noch ein wenig drauflegte, wurden die Schätzungen für Frankreich, England und Rumänien z. T. deutlich nach unten angepasst. Die Sonnenblumenernte der EU wird jetzt bei 9,6 Mio. t erwartet, das sind 200.000 t weniger als 2018. Auch die Sojaernte könnte in diesem Jahr mit 2,8 Mio. t etwas kleiner ausfallen als die des letzten Jahres.
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Diese Informationen sind sorgfältig erarbeitet. Eine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit wird jedoch ausgeschlossen. Informationen zusammengestellt von Dipl. Ing. agr. Katja Bickert.
