Mit dem Anbau von Zwischenfrüchten unterstützen Sie Ihren Boden und Ihre Folgekultur
Für mehr Erfolg auf Ihrem Feld!
Der Anbau von Zwischenfrüchten ist auf unterschiedliche Weise förderlich für die Gesundheit Ihres Bodens. Mit dem Anbau von KWS FIT4NEXT Zwischenfrucht-Mischungen können Sie nur gewinnen. Lesen Sie hier, welche interessanten Aspekte Zwischenfrüchte mit sich bringen und wie leicht sich die Vitalität Ihres Bodens mit den unterschiedlichen Zwischenfrucht-Mischungen positiv beeinflussen lässt.
Das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis, auch C / N-Verhältnis genannt, gibt Aufschluss darüber, wie schnell Pflanzenmaterial durch Bodenlebewesen zersetzt werden kann (Mineralisierung).
Dabei gilt, je enger das Verhältnis ist, desto schneller findet ein Abbau statt. Nährstoffe, die aus Pflanzenmaterial mit einem engen C / N-Verhältnis stammen, stehen eher für die nachfolgende Frucht zur Verfügung. Das Verhältnis ist allerdings nicht nur abhängig von der Pflanzenart, sondern auch von der Wachstumsphase. Ältere Pflanzen, die bereits mehr Fasergewebe aufgebaut haben (Lignifizierung), besitzen in der Regel ein weiteres C / N-Verhältnis als junge Pflanzen.
Zwischenfrüchte liegen bei einem sehr engen C / N-Verhältnis von circa 30:1 durch eine sehr kurze Vegetationszeit.
Im Gegensatz dazu hat Getreidestroh ein sehr weites Verhältnis von ca. 100:1. Jedoch existieren auch bei den Zwischenfruchtarten Unterschiede, so sind Leguminosen am schnellsten abbaubar, während Kreuzblütler oder Phacelia langsamer zersetzt werden.
Durch eine Mischung dieser unterschiedlichen Arten werden im Frühjahr über einen längeren Zeitraum hinweg Nährstoffe aus den Zwischenfrüchten für die Folgekultur freigesetzt.
Was wird unter Auswaschung verstanden?
Unter Auswaschung versteht man die Verlagerung von Nährstoffen durch Sickerwasser in tiefere Bodenschichten, welche für Pflanzenwurzeln nicht mehr erreichbar sind. Begünstigende Faktoren sind hierbei hohe Wassermengen und leichte Sandböden. Damit der Prozess der Auswaschung möglichst gering gehalten wird, ist ein Anbau von Zwischenfrüchten zu empfehlen. Sie nehmen wertvolle Mengen an Nährstoffen aus dem Boden auf und speichern diese.
Was passiert bei einer Nährstoffauswaschung?
Bei der Nährstoffauswaschung werden viele verschiedene Nährstoffe (z. B. Kalium, Formen von Schwefel), die als mobil bezeichnet werden, in tiefere Bodenschichten verlagert. Der Begriff Auswaschung fällt
in der Landwirtschaft häufig in Bezug zum Nährstoff Stickstoff bzw. Nitrat (NO3). Denn ein erhöhter Austrag an Stickstoff führt in vielen Gewässern bzw. Grundwasserdepots zu Problemen (Eutrophierung). Um diesem erhöhten Nitrataustrag in Gewässern entgegenzuwirken, hat das Europäische Parlament im Jahr 2000 die Wasserrahmenrichtlinie eingeführt. In dieser Richtlinie wurde ein definierter Rahmen für die Wasserpolitik in den jeweiligen EU-Ländern vorgegeben. Dabei kann jedes EU-Land unter Berücksichtigung eigener regionaler Probleme diese Richtlinie umsetzen. In Deutschland sind die Rahmenbedingungen im Wasserrecht verankert.
Minimierung der Austräge in Oberflächengewässer
Die Minimierung der Austräge in Oberflächengewässer bzw. ins Grundwasser gehört zur guten fachlichen Praxis. Diese Umsetzung kann u. a. durch den Anbau von Zwischenfrüchten erfolgen. Hierbei ist auf die Arten der verwendeten Zwischenfrüchte zu achten. In einigen Teilen von Wasserschutzgebieten werden Mischungen mit Leguminosen in Deutschland nicht gefördert (Stand 02.02.2016), da die Stickstoffauswaschung unter Leguminosen durch die zusätzliche N-Fixierung erhöht ist. Genauere Informationen zu der Möglichkeit einer freiwilligen Vereinbarung mit dem zuständigen Wasserversorgungsunternehmen bekommen Sie bei Ihrer zuständigen Wasserschutzberatung.
Rübenzystennematoden (Heterodera schachtii) schädigen das Wurzelsystem der Zuckerrübe. Bei Befall wird die Wasser- und Nährstoffaufnahme erheblich eingeschränkt, wodurch Ertragsverluste entstehen.
Der Anbau nematodenresistenter Zwischenfrüchte als wichtiges biologisches Bekämpfungsmittel hilft Ihnen, den Aufbau hoher Populationsdichten von Nematoden in engen Zuckerrübenfruchtfolgen zu vermeiden bzw. eine bestehende hohe Populationsdichte zu senken.
Das Wirkungsprinzip besteht in einer Unterbechung des Entwicklungskreislaufs von Heterodera schachtii. Nematodenresistente Zwischenfrüchte üben genau wie Wirtspflanzen einen Schlupfreiz auf die Nematodenlarven aus, locken diese an, indem sie ausreichend Nahrung in Aussicht stellen und lassen diese in ihr Wurzelsystem eindringen. Anders als bei anfälligen Wirtspflanzen können die Nematoden in den resistenten Wirtspflanzen kein ausreichendes Nährzellensystem etablieren, sodass sie aufgrund mangelnder Ernährung absterben.
Während in anfälligen Wirtspflanzen ein Männchen-Weibchen-Verhältnis von nahezu 1:1 zu finden ist, beträgt dieses in resistenten Pflanzen 100:1. Die Nematodenweibchen benötigen 40-mal mehr Nahrung als Männchen, wodurch es nur vereinzelt zum Abschluss des Entwicklungszyklus kommt. Die Folge ist eine Verringerung der Nematodenpopulation.
Die Nematoden-reduzierende Wirkung der resistenten Zwischenfrüchte lässt ab Blühbeginn deutlich nach. Es wird der Anbau frühsaatenverträglicher Sorten mit langer vegetativer Entwicklung und geringer Blühneigung bzw. später Blüte empfohlen.
Der Schlupfreiz wird dort ausgelöst, wo die Nematoden mit dem Wurzelsystem der Zwischenfrucht in Kontakt kommen. Deshalb ist das Saatbett so vorzubereiten, dass die Pflanzen gleichmäßig auflaufen und später eine gute Durchwurzelung gewährleistet ist. Eine Pflanzendichte von mehr als 160 resistenten Pflanzen / m2 ist für die Reduzierung von Heterodera schachtii notwendig. Die eingesetzten Sorten von Ölrettich und Senf sind mit der jeweils besten Resistenznote 1 bzw. 2 in den KWS FIT4NEXT-Mischungen eingestuft.
Phacelia ist eine schnellwüchsige und anspruchslose Pflanze mit gutem Gründüngungswert. Sie ist Nematoden neutral und eignet sich damit gut für Zuckerrübenfruchtfolgen. Die feinstängelige Frucht hat eine schnelle Anfangsentwicklung und bildet durch eine hohe Bodenbedeckung einen wirksamen Erosionsschutz. Das dichte Wurzelwerk hinterlässt eine gute Gare und mobilisiert Nährstoffe für die Hauptfucht. Insbesondere Phosphor wird effektiv aufgeschlossen.
Lesen Sie hierzu auch, warum Zwischenfrucht-Mischungen der Schlüssel zu einer höheren Phosphorverfügbarkeit sind!
Verwandte Arten der Kulturpflanzen, die in der Hauptfruchtfolge verwendet werden, sollten aus phytosanitärer Sicht nicht als Zwischenfrucht angebaut werden. Rauhafer, besser bekannt als Sandhafer, zählt zu der Familie der Süßgräser. Er weist feinere Blätter als der Saathafer auf, hat aber dafür eine hohe Bestockungsrate, sodass eine gute Bodenbedeckung erzielt werden kann. Die gute Unkrautunterdrückung wird zusätzlich noch durch eine schnelle Jugendentwicklung unterstützt.
Der Rauhafer ist im Allgemeinen eine sehr gesunde Pflanze, da er kaum von Haferrost, Haferröte oder Mehltau befallen wird. Ein weiterer Vorteil der Rauhafersorte in der Mischung ist, dass er keine Wirtspflanze für wandernde Wurzelnematoden (Pratylenchus penetrans) und freilebende Nematoden (Trichodorus Gruppe) ist.
Der Rauhafer setzt keine hohen ackerbaulichen Ansprüche an den Boden voraus. Auch bei einer schlechten Nährstoffverfügbarkeit im Boden ist der Rauhafer in der Lage sich zu entwickeln. Durch sein effizientes Wurzelsystem können schwer verfügbare Nährstoffe aufgeschlossen werden. Dieses hohe Nährstoffaneignungsvermögen betrifft hauptsächlich Stickstoff, Kalium und Phosphor.
Wichtige Eigenschaften von Kreuzblütlern
Kreuzblütler (Senf, Ölrettich, Rübsen) haben durch ihre Eigenschaften, wie einer sehr guten Jugendentwicklung, einer tiefen Pfahlwurzel sowie einem hohen Trockenmasseertrag eine wesentliche Bedeutung im Zwischenfruchtanbau. Die Kreuzblütler dienen jedoch dem bodenbürtigen Pilz Kohlhernie u.a. in Rapsfruchtfolgen als Wirtspflanze. Er beeinträchtigt das Wurzelwachstum, die Funktionen der Wurzel und führt zu erheblichen Ertragseinbußen.
Des Weiteren sind die Kreuzblütler Wirtspflanzen für bedeutsame Krankheiten wie Phoma lingam und Verticillium longisporum. Unter den Schädlingen wird z.B. die Population der Rapserdflöhe gefördert.
Aus diesen phytosanitären Gründen sollten keine weiteren Kreuzblütler in Raps-Fruchtfolgen angebaut werden.
Die Leguminosen geben Ausscheidungen (Exsudate) ab, die Bakterien zu den Wurzeln locken. Sie dringen in die Wurzelzellen ein und infizieren diese im positiven Sinne – danach werden die sogenannten Knöllchenbakterien (Rhizobien) gebildet und gehen damit eine Lebensgemeinschaft (Symbiose) ein.
Die Pflanze stellt den Knöllchenbakterien Energie zur Fixierung des Luftstickstoffs bereit. Im Gegenzug wird der in Ammoniak umgewandelte Stickstoff als Nährstoff zur Verfügung gestellt. Je früher die Aussaat von Leguminosen erfolgt, desto höher werden die Anzahl der Knöllchenbakterien und der damit fixierte Stickstoff. Eine geringe Stickstoffgabe zum Start ist bei hohen Strohmengen ratsam, um ein gutes C/N-Verhältnis für einen effektiven biologischen Abbau der Pflanzenreste zu erreichen.
Die frühzeitige Ausbringung von Wirtschaftsdüngern und Gärrestsubstraten zu Vegetationsbeginn ist pflanzenbaulich optimal. Bei einer erhöhten Wassersättigung des Bodens ist es nicht möglich, das Feld ohne große Schäden zu befahren. Deswegen kann der Anbau von Winterzwischenfrüchten hilfreich sein. Erfahren Sie hier, welche KWS Zwischenfrucht-Mischungen sich am besten als Winterzwischenfrucht eignen.
Die Winterzwischenfrüchte besitzen einen höheren Bedarf an Wasser. Sie wachsen im Herbst bei kühleren Temperaturen, an milden Wintertagen und im Frühjahr weiter, wo abfrierende Zwischenfrüchte die Assimilation bereits gestoppt haben bzw. schon abgestroben sind. Durch das anhaltende Wachstum steigt der Wasserverbrauch, wodurch die Befahrbarkeit im Frühjahr schneller möglich ist.
Die Befahrbarkeit im Frühjahr wird positiv durch den Anbau von Zwischenfrucht-Mischungen und die damit verbundene Verbesserung des Bodengefüges (Stabilisierung des Bodengefüges) beeinflusst. Die Zwischenfrucht erhöht die Infiltration des Bodens, sodass mehr Wasser aufgenommen werden kann und in tiefere Schichten weitergeleitet wird. Dadurch tritt der Wassersättigungspunkt erst bei einer größeren Menge an Wasser auf.
Zu bedenken ist, dass der Anbau von winterharten Zwischenfrüchten in niederschlagsarmen Regionen im Frühjahr zu einem zusätzlichen Austrocknen des Bodens führt, da die Zwischenfrucht das vorhandene Wasser aufnimmt und diese Menge für die Folgekultur fehlen könnte. Deswegen sollte die Wasserbilanz stets beachtet werden.