Im Jahr 1956 kam der in Braunschweig geborene Diplomkaufmann und Doktor der Theologie nach Einbeck. Als Sohn eines Zuckerfabrikanten wusste Kurt Quensell, welches wirtschaftliche Potential in der Zuckerrübe steckt und trat zunächst als Vorstandssekretär in die damalige Kleinwanzlebener Saatzucht AG, vormals Rabbethge & Giesecke ein.
Ab 1959 war er für das Rechnungswesen der Gesellschaft verantwortlich und erhielt Prokura. Zu seinen größten Leistungen zählte der Aufbau eines hocheffizienten Rechnungswesens in den 1960er Jahren. Neben seiner großen Sach- und Fachkenntnis brachte er die Ausdauer und Ruhe mit, auch „dicke Bretter“ zu bohren. 1970 wurde er zunächst als stellvertretendes Mitglied in den Vorstand der KWS berufen.
In den 1970er und 1980er Jahren trug Kurt Quensell maßgeblich dazu bei, eine solide finanzielle Grundlage für die spätere internationale Expansion der KWS zu schaffen. Der Ausbau des amerikanischen Marktes lag ihm dabei besonders am Herzen und er hat ihn aktiv mitgestaltet und geprägt. Im Jahr 1990 trat er in den Ruhestand ein, die Hände in Schoß legte Kurt Quensell aber keineswegs: Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands engagierte er sich bei der Restrukturierung der ostdeutschen Saatgutwirtschaft und betätigte sich als gefragter Experte in zahlreichen internationalen Projekten.
Neben seinem Beruf und seiner Familie widmete sich der Vater zweier Söhne über 40 Jahre der Lebenshilfe. Er gehörte bereits 1964 zu den Gründungsmitgliedern und war bis 2007 geschäftsführender Vorstand der Lebenshilfe Einbeck e.V. Für dieses ehrenamtliche Engagement verlieh die Stadt Einbeck Kurt Quensell 1996 die erste Ehrennadel in Gold.
„In der Ruhe liegt die Kraft“ – so könnte das Lebensmotto des Jubilars lauten. Freunde, Bekannte und ehemalige Mitarbeiter schätzen an Kurt Quensell sein unprätentiöses, bescheidenes aber überaus tatkräftiges Wesen. Dank seiner bewundernswerten Vitalität nimmt Kurt Quensell gemeinsam mit seiner Frau Friederike aktiv Anteil am öffentlichen Leben. Das Paar gehört im wahrsten Sinne des Wortes zu den „Honoratioren“ unserer Stadt.