„Wir alle kennen das Bedürfnis nach dem süßen Geschmack“, so Antje Altenweger. „Deshalb hatten wir uns damit beschäftigt.“ Der diesjährige Ferienausflug nach Wiebrechtshausen begann deshalb im Naschgarten der Northeimer Landfrauen. Dort konnten die Schüler zunächst reife Beeren ernten. Dann lernten sie die Süßdolde kennen und probierten deren leicht lakritzigen Geschmack. Die Süßdolde wurde im Mittelalter zum Süßen genutzt; heute haben wir Zucker. Eine Alternative dazu, beispielsweise für Diabetes-Kranke, ist das Süßkraut Stevia. Deren extrem süßen Geschmack lernten die Kinder durch kleine Blattproben kennen und erfuhren gleichzeitig, dass Stevia eine 200-fache Süßkraft im Vergleich zu Zucker besitzt und wo es bevorzugt verwendet wird.
Wie entsteht nun aber der Zucker aus der Rübe? Antje Altenweger und Elke Lüdecke beschrieben den Schülern den grundlegenden Prozess von der Ernte bis zur Zuckerfabrik. Das eigene Ausprobieren stand dann unmittelbar im Vordergrund: Um herauszufinden, wie viele Rüben auf ein Feld passen, haben die Ferienpass-Kinder die Rüben auf einem Quadratmeter ausgezählt und geschätzt, wie viel Zucker sich aus den Rüben gewinnen lässt. Später wurden geerntete Zuckerrüben gewaschen und geschnitten und die Rübenschnitzel so lange gekocht bis sämiger Rübensirup entstand, der natürlich gekostet wurde.
In einem Experiment forderten die Schüler dann ihre Geschmacksknospen heraus. Sie bereiteten Quark zu, schichteten reife Beeren darunter und probierten etappenweise: Quark pur, mit wenig Beeren, dann mit vielen süßen Beeren und mit einem Löffel Zucker. Immer wieder fragten Antje Altenweger und Elke Lüdecke: „Reicht Euch die Süße?“. Dabei wurde den Schülern am Ende klar, dass jeder einen unterschiedlichen Geschmack hat. Der eine mag es süßer, der andere weniger.