Antonia Lisker ist eine der drei ersten Studenten, die 2015 mit dem neuen KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium ausgezeichnet wurden. Damit fördert die KWS Lochow GmbH in Zusammenarbeit hier mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter Federführung des WissenschaftsCampus Halle für ein Jahr die Forschungsarbeit der 25-jährigen Masterstudentin der Agrarwissenschaften. Teil dieser Förderung ist der zweimonatige Praxiseinsatz bei der KWS UK in Thriplow.
„Ich bin hier schon richtig gut angekommen, wurde von dem Team herzlich begrüßt und direkt in die Arbeitsabläufe integriert“, so schildert die 25-jährige Lisker ihre ersten Eindrücke in England. Bei KWS UK arbeitet sie hauptsächlich im Labor und lernt die Doppelhaploiden-Produktion (DH) sowie die Qualitätsanalysen kennen. „Ich wurde sehr gut in die DH-Technik eingearbeitet und kann bei der anstehenden Produktion mithelfen“, beschreibt Lisker ihre ersten Arbeitsinhalte.
KWS UK hat das DH-Labor neu aufgebaut und implementiert derzeit eine neue Methode für die DH-Produktion für die Lisker viel mikroskopiert, um die Entwicklungsstadien der Mikrosporen zu identifizieren. „Bei der Etablierung einer neuen Methode mitzuarbeiten, ist sehr spannend. Ich werde vollständig in den Prozess mit einbezogen und kann sehr viel lernen.“
Ein weiterer Themenkomplex ist die Halmbruch-Krankheit, eine typische Fruchtfolgekrankheit, durch die die Ertragsverluste sehr hoch sein können. Im Labor hilft Lisker beim Kultivieren und Übertragen des Halmbruch-Pilzes auf Haferkörner, die später auf dem Feld ausgebracht werden, um den Krankheitsdruck zu erhöhen. Das Ausbreiten einer anderen Krankheit im Feld konnte Lisker bereits miterleben, einen Tag lang half sie dabei, mit Rost befallene Pflanzen zu setzen. Außerdem kann sie viele Züchter bei ihrer täglichen Arbeit begleiten und lernt dadurch verschiedenste Methoden kennen, wie z.B. die Winter- und Sommerweizenzüchtung und die Hybridweizen-Produktion.
Für Lisker passen die Inhalte der Arbeit in England genau zu ihrem Schwerpunkt der Pflanzenzüchtung, für den sie sich innerhalb ihres Masterstudiengangs der Agrarwissenschaft entschieden hat. „Ich finde einfach, dass es ein spannendes und vielseitiges Fachgebiet ist. Besuche bei Züchtungsfirmen und Gesprächen mit Pflanzenzüchtern haben mich darin bestärkt, dass diese Fachrichtung genau den Vorstellungen für meinen zukünftigen Berufsweg entspricht“, erklärt Lisker ihre Motivation, sich für das KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium zu bewerben.
Auch Aspekte neben der Forschungsarbeit sind für sie von Bedeutung. „Ich kann meine Sprachkenntnisse vertiefen und der Austausch mit den Kollegen ist eine tolle Erfahrung. Beruflich und persönlich ist es ein wichtiger Schritt für mich “, findet Lisker.
Diese Weitsicht war auch ein wesentlicher Aspekt, warum die Auswahl für das KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium auf die 25-jährige Nachwuchswissenschaftlerin fiel. „Wir sehen bei Antonia Lisker den notwendigen Unternehmensgeist und Forscherdrang gepaart mit einem methodischen Ansatz“, begründete der Geschäftsführer der KWS Lochow GmbH, Jürgen Leitzke, bei der Auszeichnung der Stipendiaten auf der Agritechnica 2015 in Hannover.