Niemand hat die positive Entwicklung der KWS SAAT SE in den letzten vier Jahrzehnten so geprägt wie Andreas J. Büchting. Auch acht Jahre nachdem er aus dem Vorstand der KWS – einem international führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen – in den Aufsichtsrat wechselte, ist sein Büro in der Einbecker Unternehmenszentrale selten verwaist.
Seit 1978 gehörte der promovierte Agrarbiologe dem Unternehmensvorstand an und koordinierte als Vorstandssprecher bis 2008 alle geschäftlichen Aktivitäten. In dieser Funktion gelang es ihm, das familiengeprägte Unternehmen trotz mehrerer Übernahmeversuche eigenständig und unabhängig zu halten. In einem gemeinsamen Aktienpool mit der Unternehmerfamilie Arend Oetker halten Büchtings als Nachkommen der Gründerfamilien Rabbethge und Giesecke bis heute die Anteilsmehrheit am Unternehmen.
Der stetige Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bei KWS war für den Unternehmer Büchting der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg. So tragen die überdurchschnittlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung wesentlich dazu bei, der KWS SAAT SE ihren Platz unter den führenden Unternehmen der Pflanzenzüchtung und Saatgutproduktion zu sichern.
Zu der Zeit als Andreas J. Büchting die Leitung des Unternehmens übernahm, das seine Vorfahren 1856 in Klein Wanzleben in der Magdeburger Börde gegründet hatten, avancierte die Pflanzenzüchtung durch die Fortschritte in der Molekularbiologie zu einer Hightech-Technologie. Bereits Anfang der 1990er Jahre entwickelte KWS auf Büchtings Initiative verbindliche Grundsätze und Leitlinien für einen verantwortungsbewussten Einsatz gentechnologischer Verfahren. Wichtig war ihm immer der transparente und glaubwürdige Dialog mit der Öffentlichkeit, für den er bei KWS ein Beratungsgremium mit unabhängigen und auch kritischen Experten schuf – das Kuratorium Pflanzenzüchtung.
Über Jahrzehnte stand Andreas J. Büchting vielen berufsständischen Organisationen und Institutionen der Wissenschaft beratend zur Seite. Die Georg-August-Universität Göttingen und die Universität Hohenheim verliehen ihm für seine Unterstützung zahlreicher Forschungsinitiativen 2002 beziehungsweise 2011 die Ehrendoktorwürde. Neben der Förderung der Wissenschaft hat der gebürtige Einbecker jüngst noch anderes Neuland entdeckt: So begann er zielstrebig, die Kunst des Klarinettenspiels zu erlernen.
Am 21. Dezember, seinem 70. Geburtstag, entführen ihn Freunde mit seinem Sohn Felix und seiner Zwillingsschwester nach Paris, der Lieblingsstadt des frankophilen Jubilars.