Die figurative Malerei Renkens ist von lässiger Leichtigkeit getragen; die Beobachtungen von Licht und Schatten, von Umrisslinien und Haltungen aber sind pointiert und präzise. Güde Renken zählt zu den virtuosen Mal-Talenten Braunschweigs. „Die leicht und frisch wirkenden Bilder machen Lust aufs Leben“, sagte KWS Vorstandssprecher Dr. Hagen Duenbostel nach einem Rundgang durch die inzwischen 48. Ausstellung im Biotechnikum. Mit Jazzklassikern wie „Summertime“ begleitete Berthold Schmöcker auf dem Saxophon die Vernissage.
„Linie und Farbe stehen bei Güde Renken überlappend nebeneinander, was den lapidaren Skizzen Offenheit, Leichtigkeit und einen besonderen Charme verleiht“, sagte Dr. Regine Nahrwold, Kunstkritikerin aus Braunschweig, bei ihrer Einführung in die Ausstellung. „Mühelos und locker hingeschrieben sieht das aus - und ist doch das Ergebnis einer langen Versuchsreihe, bis dann in dem glücklichen Augenblick das Bild gelingt. Alles ist im Flow...“
Zwei Landschaften eröffnen die Ausstellung von Güde Renken im Biotechnikum der KWS. Aber sind es Landschaften? Oder sind es nicht eher abstrakte Bilder? Im Querformat der Leinwände sind mit breiten Pinselstrichen blaue und grüne, mit rot, rosa, orange und violett durchsetzte horizontale Flächen und Streifen übereinandergeschichtet. Erinnerungen an Meer und Wiesen unter einem hohen, weiten Himmel stellen sich ein. In den beim Wandern auf Island entstandenen Blättern oder in den Serien „Visitors“ und „Irmgard und Samantha“ reduziert Güde Renken die Dinge auf eine einfache Umrisslinie, setzt sie isoliert auf das weiße Blatt Papier und koloriert dann mit wässriger Aquarellfarbe.
Güde Renken, geboren 1972 in Flensburg, lebt und arbeitet in Braunschweig, seit Oktober 2015 mit eigenem Atelier in der Kastanienallee 4. Nach dem Studium von Kunst und Englisch auf Lehramt an der Universität in Flensburg legte sie 1998 das Diplom der Kunsttherapie an der Freien Kunststudienstätte Ottersberg östlich von Bremen bei Professor Bernd Müller-Pflug ab. Zwischen 1999 und 2001 arbeitete Güde Renken als Kunsttherapeutin/Theaterpädagogin bei der Lebenshilfe Braunschweig. Seit 2002 ist die Mutter von drei Kindern ausschließlich freischaffend als Künstlerin tätig und hatte zahlreiche Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen, unter anderem in 2016 unter dem Titel „Remember!“ im Kloster Brunshausen bei Bad Gandersheim.
Interessierte können am Dienstag, 8. August 2017, um 18 Uhr die Ausstellung noch einmal besuchen. Anmeldungen dafür nimmt Bettina Alex, KWS SAAT SE, Telefon 05561-311-638, bettina.alex@kws.com gern entgegen.