Die Verhandlungen zum Tarifvertrag am 30. Mai waren geprägt von kontroversen Erwartungshaltungen in der Sache, aber auch vom gegenseitigen Verständnis für die Interessen der Verhandlungspartner. „Wir haben ein gutes Ergebnis für alle Mitarbeiter erreicht. Der Abschluss einer Tarifverhandlung ist immer ein Kompromiss und es ist wichtig, dass wir trotz unterschiedlicher Positionen diskussionsfähig bleiben“, sagte KWS Finanzvorstand Eva Kienle nach den Verhandlungen und betonte den konstruktiven Austausch mit den Arbeitnehmervertretern.
Tarifmitarbeiter erhalten im Juli 2017 einen Einmalbetrag in Höhe von 1.500 Euro brutto; ab Juli 2018 erhöhen sich die Tarifentgelte um 3 Prozent. Insbesondere für die Auszubildenden wurde dem Wunsch der Arbeitnehmervertretung deutlich entgegengekommen: Die Auszubildenden in allen Ausbildungsjahren werden nicht nur den anteiligen Einmalbetrag in Höhe von 500 Euro brutto im Juli 2017 erhalten, sondern zum 1. August 2017 wird sich auch deren Vergütung um 70 Euro brutto erhöhen. „Es ist wichtig, dass wir mit dieser klaren Aufwertung der Vergütung die KWS für junge Menschen noch attraktiver machen können“, sagte Eva Kienle.
Mit der dividendenabhängigen Einmalzahlung auf der bisherigen Ermittlungsbasis werden die Tarifmitarbeiter von KWS weiterhin am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Angesichts von der Gewerkschaft angedachter Alternativen von deutlich höheren Festentgelterhöhungen wurde von beiden Tarifpartnern offen und ausführlich diskutiert, welchen Stellenwert eine solche Erfolgsbeteiligung hat. Insbesondere die KWS Betriebsräte haben jedoch verdeutlicht, wie wichtig dieses bewährte Modell auch in Zukunft für die Mitarbeiter ist.
Wesentliche Betriebsvereinbarungen, die zum 30.6.2017 auslaufen, wurden auf unbestimmte Zeit verlängert: Kinderbetreuung, Erholungszeit für Schichtarbeit und Kampagnengeld stellen weiterhin einen für die Mitarbeiter wichtigen sozialen Rahmen dar. Neu soll über eine Erschwerniszulage für Mitarbeiter im Feldeinsatz verhandelt werden. Weiterhin bilden die Tarifparteien eine Projektgruppe, um in 2018 die Anforderungen und Möglichkeiten von flexibilisierten Arbeitszeiten zu durchleuchten.
Jörg Heinel, der als Verhandlungsführer auf Seiten der IG BAU erstmalig bei KWS die Tarifverhandlungen reibungslos fortführte, ergänzte: „In einem angenehmen Verhandlungsklima sind wir zu einem sozial ausgewogenen Ergebnis gekommen. Die Gewerkschaft hatte ein großes Interesse daran, dass dies im Abschluss erkennbar ist, auch wenn wir nicht alle Vorstellungen, wie zum Beispiel einen Zuschuss für gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte bei der Förderung der betrieblichen Altersvorsorge, realisieren konnten.“
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.6.2019 und gilt für die Mitarbeiter der KWS SAAT SE sowie der KWS Services Deutschland GmbH.