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Roggen in Großbritannien auf Erfolgskurs!

06.04.2022

Im Gespräch mit John Burgess, Produktmanager für Mais und Hybridroggen in Großbritannien, berichtet er über den erfolgreichen Weg, den der Hybridroggen beschreitet.
Hybridroggen bietet Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der modernen Landwirtschaft.
Warum? Roggen hat eine sehr gute Nährstoffeffizienz und einen geringen Anspruch an den Pflanzenschutz bei einem sehr hohen Ertragsniveau.

Wie sieht die aktuelle Situation für die Landwirte in Großbritannien aus?

Großbritannien hat derzeit große anhaltende Probleme. Diese umfassen eine Kombination aus dem hohen Verlust von Rapsflächen, einer Verringerung der verfügbaren wirksamen Pflanzenschutzmittel, dem Druck auf den Zuckerrübenanbau und der relativ hohen Weizenproduktionskosten - insbesondere Stoppelweizen. Die zunehmenden Wirkstoffresistenzen der Pflanzenschutzmittel verschärfen die Situation auf den Betrieben zusätzlich.
Hier kommt jedoch der Hybridroggen ins Spiel. Hybridroggen gibt den Landwirten die Möglichkeit, die Fruchtfolgen zu erweitern, die Kosten für Pflanzenschutz und Düngung zu reduzieren und so eine profitable Ernte zu erzielen.

Abbildung 1: Positiver Trend – die Roggenanbaufläche verfünffacht sich

Abbildung 1: Positiver Trend – die Roggenanbaufläche verfünffacht sich

Wie groß ist die Anbaufläche für Roggen und wo wird Roggen nachgefragt?

Die Roggenanbaufläche hat sich in den letzten 20 Jahren verfünffacht. Für Großbritannien und Irland zusammen schätzen wir für 2023 einen Anstieg der Fläche auf 65.000 ha (Abbildung 1). In der Vergangenheit wurde Roggen zum überwiegenden Teil in Biogasanlagen eingesetzt.
Die aktuelle Aufteilung der Verwendung von Roggen zeigt, dass heute der Einsatz im Tierfutter den Markt mitbestimmt (Abbildung 2). Die Mühlennachfrage nach Roggen ist derzeit in Großbritannien begrenzt. Auch die Nachfrage aus dem Biogassektor sinkt eher. Dagegen wird der Futtermittelmarkt für Schweine und Geflügel für Roggen immer interessanter.

Abbildung 2: Verwendung des Roggens in Großbritannien 2021

Abbildung 2: Verwendung des Roggens in Großbritannien 2021

Welche Perspektiven hat Roggen als Futtermittel?

In Ländern wie Dänemark, Spanien und Deutschland ist Roggen bereits ein fester Bestandteil in den Futterrationen bei Schweinen. Grund dafür sind die folgenden positiven Effekte.
Roggen ist reich an Ballaststoffen, die die Darmgesundheit und eine effiziente Fütterung fördern. Einige dieser Ballaststoffe können dazu beitragen, die Immunität zu stärken, insbesondere gegenüber der Salmonellenbelastung, die für Schweine- und Geflügelproduzenten ein großes Problem darstellt.

Welche Schlüsse ziehst Du aus dem geringeren Input beim Roggenanbau?

Der geringere Bedarf an Pflanzenschutz und Stickstoffdünger macht den Hybridroggen zu einer wirtschaftlich interessanten zweiten Getreideoption. Wir können bei uns eine durchschnittliche Stickstoffreduktion von 45 % im Vergleich zu Weizen realisieren.
Wenn wir diese Vorteile auf den Lebensmitteleinzelhandel anwenden, ist die Lebensmittelkette Sainsbury's ein Beispiel für eine Initiative, die dies zur Einsparung von CO2 umgesetzt hat. In Produkten wie Schweinefleisch führt die Verwendung von Roggen zu einer direkten Reduzierung der Kohlenstoffmenge pro kg Fleisch in der gesamten Produktionskette.
Neben dem eigentlichen Roggenkorn bietet auch die erhöhte Strohproduktion einen besseren Einkommensertrag. Im Durchschnitt produziert KWS TAYO rund 20 % mehr Stroh als Weizen.

Colin Mitchell Business Manager im Meikleour Estate, Perthshire, hat in den letzten vier Jahren einige Vorteile durch den Roggenanbau beobachtet.

Colin Mitchell Business Manager im Meikleour Estate, Perthshire, hat in den letzten vier Jahren einige Vorteile durch den Roggenanbau beobachtet.

Fazit

Ein neuer Markt für Hybridroggen ist in Großbritannien entstanden. In 10 Jahren hat sich Hybridroggen von einer Nischenkultur zu einer erfolgreichen Kultur mit zukünftig 65.000 ha Anbaufläche entwickelt.
Insbesondere die Biogasnutzung stellt den Hauptanteil dar. Gerade in den letzten Jahren hat der Anteil in der Futternutzung zugenommen. Im Gegensatz zu Deutschland ist der Ernährungsbereich jedoch deutlich untergeordnet. Eine erste große Lebensmittelkette hat das Potenzial des Roggens für die CO2-Reduzierung in der Produktionskette erkannt.

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Ihr Ansprechpartner

Sabrina Heldt
Sabrina Heldt
Produktmanagerin Hybridroggen
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