Drei der 21 Standorte haben wir uns zusammen mit den Vertriebsberatern vor Ort etwas genauer angeschaut und evaluiert, welche Eigenschaften eine Sorte für die Region mitbringen muss.
Huntlosen:
Der Standort in Nordwest-Niedersachsen wird von Yannick Prigge betreut. Ein sandiger und leichter Standort mit relativen hohen Niederschlagsmengen und mit dem für die Region typischen hohen Wirtschaftsdünger-Anfall setzt die Priorität bei Weizensorten als erstes auf die Standfestigkeit. Typische Krankheit ist im frühen Bereich Mehltau. KWS COLOSSEUM eine kurze und standfeste Sorte aus England ist hier die Sorte der Wahl.
Bernburg:
Der Standort Bernburg wird von Melanie Beyer betreut und liegt hingegen im Regenschatten des Harzes und ist von weniger Niederschlag und immer wiederkehrenden Vorsommertrockenheiten beeinflusst. Dadurch ist das Ertragspotenzial der sehr guten Lehmböden (mit bis zu 90 Bodenpunkten) begrenzt, somit steht die Vermarktungssicherheit im Fokus. Zusätzlich muss eine Sorte die Trockenheit händeln können. Auf jedem Versuchsstandort haben wir dazu eine Wetterstation platziert, um die Sorten identifizieren zu können, welche unter trockenen Bedingungen am besten performen. Bekanntermaßen schneiden begrannte und frühreife Sorten unter trockenen Bedingungen etwas besser ab. Die französische Sorten KWS ULTIM hat dies im letzten Jahr bewiesen.
Großaitingen:
Großaitingen ist der südlichste und mit 541 m der höchst gelegene WEIZEN4Ort Standort. Hohe Strahlungsintensität, hohe Niederschlagsmengen und eine späte Vegetation kennzeichnen den Standort. Hoher Krankheitsdruck insbesondere bei Blattseptoria sind die Folge. Das Ziel für unseren Vertriebsberatern ist es, Sorten zu finden, die mit maximal einer bzw. ohne Fungizidgabe zu führen sind. Der Stamm KWS MITCHUM ist dafür als sehr interessant anzusehen.
Die Ergebnisse aus dem Jahr 2021 werden in Kombination mit den ermittelten Wetterdaten und den Resultaten aus dem letzten Jahr weiteren Aufschluss über die Sortenleistungen bringen.