Die vielerorts gefallenen Niederschläge um den 1. Mai haben zu einem erfreulichen Durchgrünen der Bestände geführt, sorgen aber in einigen Regionen auch für ein Infektionsrisiko für Krankheiten.
Nachkürzungen mit Ethephon-haltigen Wachstumsreglern sind nur noch bis BBCH 49 möglich. Die meisten Roggenfelder haben dieses Stadium jedoch bereits hinter sich gelassen und befinden sich im Ährenschieben.
Weiterhin empfiehlt es sich, dass Thripse-Aufkommen in Blattscheide und Ähre (Schadschwelle 3 Thripse/Pflanze) im Auge zu behalten. Kontrollieren Sie gleichzeitig die jetzt häufiger auftretenden Getreidehähnchen (orange Eier oder später geschlüpfte schwarze Larven). Sollte die Schadschwelle bei einem der Schädlinge überschritten werden, setzen Sie ein Pyrethroid ein.
Aufgrund des bisher vielfach eher geringen Krankheitsdrucks sind viele Roggenbestände noch nicht mit einem Fungizid behandelt worden. Bevor sich der Pollen des blühenden Roggens auf die Blätter legt und deren Benetzung nicht mehr optimal gelingt, empfiehlt es sich, in den nächsten Tagen die fungizide Abschlussbehandlung mit einer gut Rost-wirksamen Azol-/Carboxamid-Kombination durchzuführen. Rhynchosporium wird beim Einsatz dieser Präparate miterfasst. Sollten Sie bereits eine Fungizidmaßnahme durchgeführt haben, können Sie den Termin für die Abschlussbehandlung noch etwas hinauszögern, um eine bessere Dauerwirkung zu erreichen. Auf ertragsschwächeren Standorten hat sich häufig eine Kombination robuster Aufwandmengen von Tebuconazol- und Azoxystrobin-haltigen Fungiziden bewährt. Bis zum Ende der Milchreife sollte der Roggen gesund erhalten werden, um eine optimale Umlagerung der eingelagerten Nährstoffe von Stängel und Blättern in die Ähre zu erreichen.