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Fusariumrisiko im Getreide nach Mais verringern

25.09.2020

Für die Gerste wird der Mais oftmals zu spät geräumt. Hier schließt sich auch für Hybridgerste das Aussaatfenster Mitte Oktober. Auch was die Aussaat angeht, ist die Gerste die anspruchsvollste Wintergetreidekultur und verlangt optimale Voraussetzungen des Bodens.

Hier verzeiht gerade Weizen ungünstige Aussaatbedingungen am besten. Nach Mais sollten Sie besonders die Übertragung von Fusarien auf die Getreidefolgefrucht soweit wie möglich minimieren. Die Fusariumarten gehören zu den wichtigsten Getreidekrankheiten und können nicht nur den Ertrag maßgeblich negativ beeinflussen, sondern schädigen das Erntegut durch die giftigen Stoffwechselprodukte des Pilzes, die Mykotoxine. Je nachdem, ob die vorgegebenen Grenzwerte überschritten werden, führt dies dazu, dass die Ernteprodukte weder für die menschliche noch für die tierische Weiterverarbeitung verwendet werden dürfen. Der Anfang der Übertragungsverhinderung ist die Bodenbearbeitung und die Wahl der richtigen Fruchtart und Sorte. Mit einer Pflugfurche können Sie das Übertragungsrisiko stark senken, indem Sie die Erntereste, welche den Erreger übertragen, gut einarbeiten. Auch die Zerkleinerung der Maisstoppel spielt eine große Rolle. Unter den genannten Kulturen gibt es deutliche Unterschiede in der fruchtartenspezifischen Fusariumanfälligkeit.

Fusariumanfälligkeit verschiedener Getreidearten

90 % Perzentil der DON-Gehalte im Erntegut in Weizen, Triticale und Roggen 2001 und 2002, eigene Darstellung nach Zahlen der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (KWS LOCHOW, 2017)

90 % Perzentil der DON-Gehalte im Erntegut in Weizen, Triticale und Roggen 2001 und 2002, eigene Darstellung nach Zahlen der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (KWS LOCHOW, 2017)

Hier ist Roggen die Kulturart mit der geringsten Anfälligkeit gegenüber Fusarien.

Ähnlich wie die Gerste stellt auch der Roggen hohe Ansprüche an die Beschaffenheit des Saatbettes. Hierbei ist besonders die Ablagetiefe (max. 2 - 3 cm) maßgeblich für einen lückenlosen Feldaufgang. Ihr Vorteil bei der Entscheidung für eine KWS Sorte: Durch die PollenPlus®-Genetik können wir neben diversen ackerbaulichen Faktoren, auch aktiv den Befall mit Mutterkorn reduzieren. KWS TREBIANO ist aus unserem Portfolio die Sorte mit der geringsten Anfälligkeit gegenüber Mutterkorn. Achten Sie neben der Sorte auf ausreichend breite Fahrgassen, um bei späteren Durchfahrten die mechanische Verletzung und damit das Anregen von Nebentrieben zu reduzieren. Dies ermöglicht ein gleichmäßiges Abblühen auch im Bereich der Fahrgassen und senkt die Wahrscheinlichkeit eines Mutterkornbefalls. Zusätzlich können Waldrandlagen den Pollenflug negativ beeinflussen, was den Befall mit Mutterkorn zusätzlich fördern kann. Die Blüte und damit der Spelzenschluss wird hierbei verzögert. So haben Mutterkornsporen mehr Zeit, sich an den Fruchtknoten des Roggens zu setzen. Ist dies erst geschehen, kann auch nachfolgend auftreffender Pollen den Befall mit Mutterkorn nicht mehr verhindern

Relative Mutterkornanfälligkeit mehrj. verschiedener Roggensorten

Ergebnisse aus der Wertprüfung 2017 - 2019 (Bundessortenamt, 2019), rel. 100 ist das Mittel der Verrechnungssorten KWS DANIELLO, KWS BINNTTO und SU Cossani

Ergebnisse aus der Wertprüfung 2017 - 2019 (Bundessortenamt, 2019), rel. 100 ist das Mittel der Verrechnungssorten KWS DANIELLO, KWS BINNTTO und SU Cossani

Mutterkorngehalt mg/kg Erntegut Fahrgasse vs. Feldbestand

Praxisversuch zum Mutterkornbefall 2006, Mittel aus 6 Sorten und 9 Orten (KWS LOCHOW, 2015)

Praxisversuch zum Mutterkornbefall 2006, Mittel aus 6 Sorten und 9 Orten (KWS LOCHOW, 2015)

Gerade in besseren Lagen fällt Ihre Wahl nach Mais auch oft auf den Weizen. Hier ist die Anfälligkeit für Fusarium im Vergleich zu Roggen deutlich höher. Dennoch können Sie ebenso im Weizen durch die Sortenwahl das Fusariumrisiko deutlich minimieren, indem Sie sich für geringanfällige Sorten entscheiden. Mit Hilfe des Fusarium-Rechners können Sie Ihr Fusariumrisiko für jeden Schlag berechnen.

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