Welche Möglichkeiten bieten sich nun Tierhaltern und Biogasanlagenbetreibern diese Futterlücken zu schließen?
Kurzfristig:
- Wenn Niederschläge kommen, Anbau von erntefähigen Zwischenfrüchten (z.B. Feldgras)
- Einsatz von Stroh in der Rinderfütterung
- Einsatz von Getreide in der Biogasanlage
- Einsatz von Zuckerrüben in der Fütterung, wenn Mengen vorhanden
- Vermehrter Einsatz von Gülle und Mist in Biogasanlagen
- Abstockung des Tierbestandes auf das notwendige Maß
- Minderung der Anlagenleistung
Neben diesen kurzfristigen Maßnahmen ist es wichtig die Versorgung bis zur Maisernte 2020 sicherzustellen. Dafür empfiehlt sich besonders der Anbau von Getreide. In den letzten Jahren hat sich hier der Roggen als besonders ertragsstark und ertragsstabil herausgestellt, vor allem seitdem Triticale mit massiven Gelbrostproblemen zu kämpfen hat.
Die Roggensilage ermöglicht bereits im Frühsommer Ersatz für die fehlenden Maismengen zu schafften. Je nach betriebsindividuellen Rahmenbedingungen, wie Niederschlagsverteilung, Zeitpunkt des Futterbedarfs oder angestrebter Energiegehalt, empfiehlt sich der Erntezeitpunkt zum Ährenschieben (Grünschnittroggen) oder in der Milch-Teigreife (Ganzpflanzensilage). Häufig kann zum Zeitpunkt der Getreideaussaat im Herbst noch nicht genau abgeschätzt werden, welcher Erntetermin ökonomisch sinnvoller ist.
Während spezielle Grünschnittroggensorten aufgrund ihrer hohen Lageranfälligkeit nicht dazu geeignet sind bis zur Teigreife stehen zu bleiben, kann Hybridroggen bei rechtzeitiger Aussaat auch erfolgreich als Grünschnittroggen geerntet werden. Dies zeigen nicht zuletzt die Ergebnisse des LSV Grünschnittroggens aus Niedersachsen.