Die Insekten sind insbesondere von Ende Mai bis Anfang Oktober aktiv. Wenn die Vermehrungsrate von den genannten Insekten zu hoch ist und ein Nahrungsmangel entsteht, werden vor allem geflügelte Weibchen gebildet. Diese fliegen zu dem Ausfallgetreide und Gräsern, wo sie sich zu Weibchenmüttern weiterentwickeln, welche wiederum das Wintergetreide besiedeln. Die Vermehrungsrate ist zwischen 20 °C bis 25 °C am höchsten. Bei niedriger Temperatur wird die Vermehrungsrate geringer. Aus diesem Grund sollte die Normal- und Spätsaat angestrebt werden, da in dieser Zeit der temperaturabhängige Zuflug bzw. die Vermehrungsrate von Blattläusen und Zikaden deutlich geringer als in der Frühsaat ist.
Aber nicht nur der Aussaattermin, sondern auch eine optimale Insektizidbehandlung ist für die Verminderung von Virusinfektionen notwendig. Da Insektizide nur eine Wirkungsdauer von ca. 7 Tagen haben, sollte auf Befallsschwellen geachtet und nicht prophylaktisch behandelt werden. Die Befallsschwelle liegt im Herbst bei 10 % Befallshäufigkeit, d. h., dass jede 10. Pflanze befallen sein muss, bevor man ein Insektizideinsatz in Erwägung zieht. Als bewährter und zugelassener Wirkstoff für diese Insektizidbehandlung ist u. a. lambda-Cyhalothrin zu nennen. Um einen bestmöglichen Spritzerfolg zu generieren, sollte die Anwendung während der Abendstunden und bei hoher Aktivität der Zikaden erfolgen, um möglichst viele von Ihnen zu erfassen.