Einbeck, Juni 2019
Der Trockensubstanz-Gehalt von Maispflanzen hat Einfluss auf den optimalen Zeitpunkt der Ernte. Das weltweit einmalige System SAT TS-Monitoring von KWS erkennt den Trockensubstanz-Gehalt mithilfe von Satellitenbildern und gibt eine Ernteprognose für den gesamten Acker ab – direkt auf das Handy des Nutzers. In diesem Jahr ist das System erstmals auch für die Ökomaissorten KWS STABIL, KWS KEOPS und BENEDICTIO KWS verfügbar.
„Der richtige Zeitpunkt der Maisernte entscheidet über den Erfolg der gesamten Saison. Wer zu früh oder zu spät erntet, kann Ertragseinbußen von bis zu zehn Prozent erleiden“, sagt Projektleiter Fabian Böke von KWS. Die neue Lösung namens SAT TS-Monitoring (Satelliten Trockensubstanz-Monitoring) erkennt mithilfe von Satellitenbildern den Trockensubstanz-Gehalt von Pflanzen. „30 bis 35 Prozent sind optimal. Wer unterhalb von 30 Prozent erntet, hat meist zu wenig Stärke im Mais. Geht es über 35 Prozent hinaus, können höhere Verluste bei der Lagerung entstehen“, so Böke. Mit dem bisherigen, klassischen TS-Monitoring wurde der Trockensubstanz-Gehalt von drei zufällig ausgewählten Pflanzen pro Feld analysiert und dann für das gesamte Feld entschieden. Allerdings ist die Streuung groß: Durch Bodenunterschiede sind die Pflanzen an Stellen mit z.B. niedrigem Wasserhaltevermögen oft schneller reif als in der Mitte. SAT TS-Monitoring hingegen sorgt mithilfe von Satellitenbildern für ein komplettes Bild, egal, ob das Feld 3 oder 300 Hektar groß ist. Die räumliche Auflösung des bei KWS selbst entwickelten Systems, das auf Satelliten der ESA und NASA zurückgreift, liegt bei einigen Metern. Damit lassen sich einzelne Felder oder nur Teilbereiche davon präzise auswerten.
Seit diesem Jahr ist das System auch für Landwirte, die ökologischen Landbau betreiben, flächendeckend in Deutschland verfügbar. Kalibriert ist es auf die aktuellen Ökomaissorten KWS STABIL, KWS KEOPS sowie BENEDICTIO KWS. Es kann im Rahmen des KWS online-Angebotes KWS CULTIVENT kostenlos genutzt werden – eine maßgeschneiderte Empfehlung für den optimalen Erntezeitpunkt erhält der Landwirt dann direkt auf sein Handy.
Die KWS Ökomaissorten im Detail:
KWS STABIL (S 200 / K 200): Neben der klassischen Nutzung als Silo- und Körnermais ist KWS STABIL auch für die Verwertung in der Maismühle (Griesherstellung) und Biogasanlage geeignet. Durch die Kombination aus hohem Ertrag und sicherer Abreife konnte sich die Sorte über mehrere Jahre bei der bereinigten Marktleistung an der Spitze der niedersächsischen Öko-Landessortenversuche für Körnermais halten. In der für den Ökolandbau wichtigen Sorteneigenschaft der Unkrautunterdrückung überzeugt KWS STABIL mit seiner planophilen Blattstellung. Die sichere Abreife, trotz spätem Saattermin, ist generell ein Pluspunkt vor allem bei der Körnernutzung im Ökolandbau. Auch für die Silomaisnutzung bietet KWS STABIL beste Eigenschaften: Sichere Abreife, gute GTM-Erträge und überzeugende Futterqualität durch hohe Stärkegehalte.
KWS KEOPS (S 210): Der frühe Silomais Keops – ein idealer Kombinationstyp für die Rinderfütterung und Biogasanlagen – liefert hohe bis sehr hohe Erträge bei gleichzeitig sicherer, früher Reife. Insbesondere die auffällige Frohwüchsigkeit und eine horizontale Blatthaltung weisen auf das hohe Unkrautunterdrückungspotenzial der Sorte hin. Die markante Jugendentwicklung macht KWS KEOPS auch für kühle Lagen und Standorte interessant.
BENEDICTIO KWS (S 230 / K 230): Die Allroundsorte im mittelfrühen Reifesegment verbindet hohe bis sehr hohe Erträge mit guten Qualitäten in allen Nutzungsrichtungen. In den Öko-Landessortenversuchen punktet BENEDICTIO KWS mit seiner hohen Trockenmasse und den Energieerträgen in der Silonutzung. Im Öko-Landessortenversuch zum Körnermais überzeugte die Sorte durch ihre sichere Abreife in Kombination mit hohen Kornerträgen. Sie zeigte damit eine überdurchschnittlich gute bereinigte Marktleistung in der Körnernutzung. Durch die ausgeprägte planophile Blattstellung erreicht BENEDICTIO KWS einen schnellen Bestandesschluss.
Wenn Sie mehr über das SAT TS-Monitoring erfahren wollen, freuen wir uns über Ihren Besuch bei den Ökofeldtagen am 3. und 4. Juli in Frankenhausen, Stand A6.