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Der Anbau von Körnererbsen in Deutschland erlebt wieder einen stetigen Aufschwung. Während viele traditionelle Kulturen weiterhin dominieren, verzeichnen Körnererbsen einen steigenden Flächenanteil auf den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Gründe hierfür und vor allem, welche Faktoren die Wirtschaftlichkeit des Körnererbsenanbaues in Deutschland stark beeinflussen, lesen Sie im Folgenden.
Ackerbaulicher Vorteil
Aktuell erstrecken sich die Anbauflächen für Körnererbsen auf über 115.000 ha. Dieser Zuwachs ist nicht nur auf die ökologischen Vorteile zurückzuführen, sondern auch auf die zunehmende Wirtschaftlichkeit der Erbse. Der Anbau von Körnererbse ist häufiger auf leichteren Standorten verbreitet mit Erträgen von 3 bis 4 t/ha, bei Erzeugerpreisen von 250 bis 350 €/t.
Körnererbsen gelten als nachhaltige Kulturpflanzen, da sie als Leguminosen Stickstoff aus der Luft binden und diesen auch der Folgekultur noch zur Verfügung stellen können. Dies reduziert den Bedarf an Düngemitteln und wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Zudem sind Körnererbsen eine wertvolle Proteinquelle und tragen zur Diversifizierung der Fruchtfolge bei. Diese ökologischen Vorteile tragen zur Wirtschaftlichkeit des Anbaus bei, da sie langfristig Kosten senken und Erträge stabilisieren.
Steigende Nachfrage
Die Nachfrage nach Körnererbsen in Deutschland und Europa ist in den letzten Jahren gestiegen. Dies ist unter anderem auf das wachsende Interesse an pflanzlichen sowie heimischen Proteinen und vegetarischer Ernährung zurückzuführen. Körnererbsen finden Verwendung in Lebensmitteln wie Fleischersatz und Protein-Snacks. Die steigende Nachfrage kann zu stabilen Preisen und guten Absatzmöglichkeiten für Landwirte führen, was die Wirtschaftlichkeit des Anbaus fördert.
Förderung des Leguminosenanbaus
In Deutschland gibt es verschiedene Fördermaßnahmen für Landwirte, die Körnererbsen anbauen. Diese können die Wirtschaftlichkeit des Anbaus erheblich steigern. Beispielsweise können bei Inanspruchnahme der ÖR 2 (Anbau vielfältiger Kulturen mit mindestens fünf Hauptfruchtarten im Ackerbau einschließlich des Anbaus von Leguminosen mit einem Mindestanteil von 10 %) 45 €/ha Ackerfläche (außer Brache) zusätzliche Prämie bezogen werden. In 2024 ist sogar eine Anhebung der ÖR2 bis zu 60 €/ha geplant.
Darüber hinaus gibt es bundeslandspezifische Förderungen für den Anbau von Leguminosen. Abb. 1 zeigt, ob bzw. mit welchem Betrag in einem Bundesland der Anbau von Körnererbsen gefördert wird.
Abb. 1: Länderspezifische Förderung beim Anbau von Körnererbsen
Deckungsbeiträge im Vergleich
Abb. 2 vergleicht den Deckungsbeitrag des Erbsenanbaus bei unterschiedlichem Ertragsniveau und Preisen mit anderen Sommerungen und Winterweizen auf einem leichteren typischen Standort in Mecklenburg-Vorpommern (nach KTBL, 2023). Silomais zur Biogaserzeugung weist hier auf dem gewählten Standort einen vergleichsweise hohen Deckungsbeitrag auf.
Der von Weizen und Sommergerste ist aufgrund des leichten Standortes geringer. Der Deckungsbeitrag für den Erbsenanbau berechnet sich zum einen aus der reinen Marktleistung und zum anderen aus der Förderung nach ÖR2 und der bundeslandspezifischen Förderung in Mecklenburg-Vorpommern sowie des Vorfruchtwertes nach P. Zerhusen-Blecher. Es wird deutlich, dass der Erbsenanbau durch die Förderungen und den Vorfruchtwert wirtschaftlich durchaus mit den Kulturen Sommergerste und Winterweizen mithalten kann, dies aber stark von der Ertragsleistung sowie dem Erzeugerpreis abhängt.
Abb. 2: Vergleich Deckungsbeitrag ausgewählter Kulturen mit Körnererbse
Ausblick
Die Zukunft des Körnererbsenanbaus in Deutschland sieht vielversprechend aus. Die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Proteinen und die wachsende Sensibilität für nachhaltige Landwirtschaft werden voraussichtlich die Attraktivität von Körnererbsen als Anbaupflanze erhöhen. Zudem werden weitere Forschungs- und Züchtungsanstrengungen dazu beitragen, neue Sorten zu entwickeln, die den Anbau in Deutschland noch rentabler machen.
Fazit
Insgesamt bietet der Körnererbsenanbau in Deutschland eine nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Option für Landwirte. Mit der richtigen Planung, Bewirtschaftung, Vermarktung und Förderung können Landwirte von den ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen dieser Hülsenfrucht klar profitieren.