Sie befinden sich auf der KWS Website für Deutschland. Für diese Seite existiert eine alternative Seite für Ihr Land: Möchten Sie jetzt wechseln?
Jetzt wechseln

Schadbild - Hagelschaden

Hagelschäden sind für Landwirte weder vorherzusehen noch zu verhindern, können aber beträchtliche Schäden verursachen. Unter Extrembedingungen sind auch Totalausfälle möglich.

Schadbild erkennen – Hagelschaden

Je nach Pflanzenstadium verursacht der Hagelschaden unterschiedliche Schad-Symptome. In der Regel sorgt er allerdings für Blattverluste, die je nach Stadium und Intensität des Hagels unterschiedlich stark ausfallen. Hiervon hängen auch die Konsequenzen für mögliche Ertragsverluste ab. Im Maisanbau bilden die Verletzungen zum Beispiel Eintrittspforten für einen Sekundärbefall mit Maisbeulenbrand.

Zeiträume für das Schadbild – Hagelschaden

Welchen Einfluss ein Hagelschaden auf den Bestand und den späteren Ertrag nehmen kann, hängt maßgeblich vom Entwicklungsstadium der Kultur ab. Je nach Pflanzenstadium können diese Folgen sehr gering oder immens hoch ausfallen. Schäden können dabei während der gesamten Vegetationsphase auftreten.

Generell gilt für die Jugendentwicklung: Selbst ein hundertprozentiger Blattverlust muss in einer frühen Phase der Jugendentwicklung nicht gleichbedeutend mit hohen Ertragseinbußen sein. Denn bis zum 4-Blattstadium befindet sich der Vegetationskegel der Maispflanze noch unter der Bodenoberfläche. Bis zu diesem Stadium besitzen die Pflanzen deshalb ein hohes Regenerationsvermögen – es treten in der Regel nur Blattverluste auf, die wieder ausgewachsen werden. Große Ertragsminderungen sind meist nicht zu erwarten.

Im weiteren Wachstumsverlauf können die Schäden deutlich größer ausfallen. Ab dem 5-Blattstadium liegt der Vegetationskegel über der Bodenoberfläche. Wird dieser durch Hagel geschädigt, kann dies zum Absterben der Pflanzen führen. Auch Blattverluste in späteren Entwicklungsstadien können entsprechende Ertragsverluste zur Folge haben. Vor der Blüte können schon Blattverluste von 40 Prozent zu Ertragseinbußen von bis zu 25 Prozent führen. Mit steigenden Blattverlusten erhöhen sich in dieser Phase auch die Ertragsverluste.

Spätestens nach der Milchreife sind die Ertragseinbußen in Folge von Blattverlusten weniger kritisch. Ein hoher Blattverlust führt dann nur noch zu geringen Ertragseinbußen. Kritischer sind hierbei die am Kolben hervorgerufenen Schäden, welche zu hohen Ertrags- und Qualitätseinbußen führen.

Maßnahmen gegen das Schadbild – Hagelschaden

Pflanzenbau

Hagelschäden sind nicht zu verhindern. Sollten sie auftreten, müssen die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Die kritischen Fragen sind dabei das Entwicklungsstadium der Pflanzen, der prozentuale Anteil an Blattverlusten und der Zustand des Stängels und des Kolbens.

Keine Probleme bereiten in der Regel Flächen mit leichten Schäden - etwa aufgeschlitzte Blätter oder leicht beschädigte Stängel. Auch bei Lager vor der Blüte (Sommerlager) nach Hagelschauern richten sich die Pflanzen wieder auf und wachsen weiter. Kritischer wird es, wenn die Pflanzen brechen (Stängelbruch/Green Snap) – hierdurch können hohe Verluste entstehen. Bei starken Schäden stellt sich auch die Frage nach einer vorzeitigen Ernte als Silomais.

Liegt der Blattverlust bei unter 25 Prozent und sind Stängel und Lieschen unversehrt, kann die normale Ernte abgewartet werden.

Sind 50 bis 75 Prozent der Blattmasse beschädigt, die Lieschen und Stängel aber kaum getroffen und die Narbenfäden noch vorhanden, sollten die Pflanzen zumindest beobachtet werden. Eine normale Ernte ist nach wie vor möglich. Die Pflanzen sollten allerdings auf Verpilzung und Beulenbrand kontrolliert werden.

Sind nur noch 25 bis 50 Prozent der Blattmasse erhalten, die Stängel und Lieschen regelmäßig getroffen und bis zu 50 Prozent der Narbenfäden abgeschlagen, müssen die Pflanze genau beobachtet bleiben. Sobald Verpilzung oder Beulenbrand erkennbar sind und die Blätter pergamentartig werden, sollte geerntet werden. Eine Entscheidung muss in diesem Fall zwei bis drei Wochen nach dem Hagelschaden getroffen werden.

Sind nur noch höchstens 25 Prozent der Blattmasse erhalten, die Blätter stark zerfetzt, die Blattscheiden stark betroffen, auch Stängel und Lieschen stark verletzt und die Kolben teilweise durchgeschlagen, muss die Ernte sofort erfolgen.

Wetter-Service
Berater finden