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Nährstoffeffizienz und Stresstoleranz – Wichtige Merkmale moderner Maissorten

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Kurz gelesen:

  • Durch den Klimawandel sowie politische Vorgaben rücken Stresstoleranz und Nährstoffeffizienz im Maisanbau stärker in den Fokus

  • Durch ein breites Prüfnetzwerk mit verschiedenen Standorten in Deutschland testet KWS Maissorten unter unterschiedlichsten Bedingungen
  • Ziel ist die Züchtung ertragsstabiler, stresstoleranter Maishybriden
  • KWS führt bereits langjährig Versuche mit stark reduzierter N-Düngung durch, um die Nährstoffeffizienz von Maissorten zu verbessern

Der Ackerbau und damit natürlich auch der Maisanbau steht vor verschiedenen Herausforderungen. Aufgrund der Düngeverordnung wurden Regionen mit überhöhten Nitratwerten in den Grundwasserkörpern ausgewiesen – den sogenannten roten Gebieten. Hier kann der errechnete Stickstoffbedarf nicht mehr voll ausgedüngt werden. Außerdem sind alle Düngemaßnahmen genau zu dokumentieren. Am Ende der Saison ist in der Stoffstrombilanz der eingesetzte Dünger und die Abfuhr der Nährstoffe über die Ernte genau zu bilanzieren. Die Düngeregelungen bieten damit nur noch wenig Spielräume. Außerdem sind insbesondere im Jahr 2022 im Zuge des Ukrainekonfliktes die Preise für Mineraldünger dramatisch angestiegen. Daher steigt die Notwendigkeit den verfügbaren Dünger möglichst effizient einzusetzen.

Klimawandel – Vorteil oder Nachteil für den Maisanbau?

Auf der anderen Seite sind die Auswirkungen des Klimawandels immer stärker zu spüren. Großwetterlagen mit einer Witterung, die sich über Tage und Wochen nicht ändert, treten deutlich häufiger auf. Während Mais von warmen Temperaturen grundsätzlich profitiert, stellen vor allem Trockenphasen und Hitzeperioden insbesondere zur Maisblüte einen Stressfaktor für die Pflanzen dar. Auch im Jahr 2022 konnte man dies in vielen Regionen Deutschlands beobachten.

Als Züchtungsunternehmen versucht KWS, Antworten und Lösungen auf diese Herausforderungen zu finden. Da die Entwicklung neuer Sorten ein mehrjähriger Prozess ist, reagiert KWS durch Anpassungen in der Pflanzenzüchtung mit Weitblick frühzeitig auf bevorstehende Herausforderungen im Ackerbau. Konkret verschiebt sich das Zuchtziel. Neben dem reinen Ertragspotenzial gewinnen Stresstoleranz und Nährstoffeffizienz immer mehr an Bedeutung. Hinter diesen Eigenschaften steht das Ziel „Ertragsstabilität“. Moderne Maissorten müssen nicht nur unter optimalen Bedingungen ein hohes Ertragspotenzial aufweisen, sondern müssen auch unter herausfordernden Bedingungen und unter einer Vielzahl von Anbausituationen funktionieren. Nur wenn sich in einer Sorte Ertragspotenzial mit Ertragsstabilität verbindet, bietet sie dem Landwirt Sicherheit im Anbau – für verlässliche Erträge und eine sichere Grundfutterversorgung.

Um dieses Ziel zu erreichen, nutzt die KWS Maiszüchtung eine große Vielzahl von Standorten in Deutschland, damit die Genetik im Verlauf der Sortenentwicklung ausgiebig unter Praxisbedingungen geprüft werden kann. Viel Wert wird daraufgelegt, eine große Bandbreite von Umwelten abzubilden. D. h. neben Gunststandorten zum Prüfen des Ertragspotenzials gibt es unter anderem auch sandige und zu Trockenheit neigende Prüfstandorte, um die Reaktion der Sorten auf Trockenstress und herausfordernde Bedingungen zu testen und hier die besten Kandidaten zu identifizieren. Insbesondere auf diese Stressstandorte hat die KWS Maiszüchtung in den letzten Jahren immer mehr Wert gelegt, um das Merkmal Trockenstresstoleranz sicher abprüfen zu können. Ein anderer wichtiger Aspekt ist, die Sortenprüfung unter möglichst praxisnahen Bedingungen im Feld durchzuführen. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Sorten auch in der landwirtschaftlichen Praxis funktionieren.

Züchterische Ansätze zur Verbesserung der N-Effizienz

Mais ist von sich aus schon eine besonders stickstoffeffiziente Kultur, da Mais den Stickstoff vor allem über die warmen Sommermonate benötigt. Dadurch nutzt Mais den Stickstoff, der über diesen Zeitraum mineralisiert wird, besonders effizient. Trotzdem ist auch diese Eigenschaft im Fokus der KWS Maiszüchtung, um auch mit Blick auf die Herausforderungen in der Düngung mit besonders effizienten Sorten Antworten zu liefern. Deshalb führt KWS schon seit Jahren Sortenversuche mit stark reduzierter N-Düngung im Vergleich zu praxisüblicher Düngung durch. Nur so kann die Reaktion der Sorten auf Stickstoffmangel erfasst werden und besonders effiziente Kandidaten können selektiert werden. Dadurch wird die Ertragsstabilität der Sorten bei wechselndem Stickstoffangebot verbessert.

N-Effiziente Sorte bei normaler (links) und stark reduzierter (rechts) N-Düngung. Trotz stark reduzierter Düngung zeigt diese nur wenig N-Mangelerscheinungen.

N-Effiziente Sorte bei normaler (links) und stark reduzierter (rechts) N-Düngung. Trotz stark reduzierter Düngung zeigt diese nur wenig N-Mangelerscheinungen.

KWS N-Effizienz Versuch

KWS N-Effizienz-Versuch: Vergleich normal gedüngter und stark reduziert gedüngter Parzellen

Fazit:

Sowohl ein sinkendes Nährstoffangebot als auch Hitze- und Trockenstress stellen Herausforderungen für den Pflanzenbau dar. Neben dem Ertragspotenzial spielt für die KWS Maiszüchtung die Ertragsstabilität eine besonders wichtige Rolle. Um diese Ertragsstabilität zu erreichen, wird in der Sortenentwicklung viel Wert auf Nährstoffeffizienz und Stresstoleranz gelegt. Ziel ist es, der Landwirtschaft Sorten anzubieten, die sichere Erträge liefern – auch unter wechselnden oder herausfordernden Bedingungen.